Blog WM - EM

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Österreich schlägt Norwegen mit Carlsen

In einer epischen Schlacht gewinnt die österreichische Schach Nationalmannschaft in der zweiten Runde der Team Europameisterschaft in Budva, Montenegro, sensationell gegen Norwegen, angeführt vom vielleicht besten Spieler aller Zeiten, Magnus Carlsen! 

Die Norweger kommen trotz ihrer nominellen Überlegenheit an den ersten drei Brettern über Punkteteilungen nicht hinaus. Der Weltranglistenerste Magnus Carlsen steht gegen Österreichs Großmeister Valentin Dragnev die ganze Partie stark unter Druck und muss nach 66 Zügen in ein Remis einwilligen. Auf Brett zwei und drei können Markus Ragger und Dominik Horvath aus der Position der Stärke ebenfalls remisieren. Die Entscheidung fällt am vierten Brett. Großmeister Felix Blohberger punktet gegen Lars Oskar Hauge voll und sorgt damit für den 2,5:1,5 Erfolg und die größte Überraschung der Runde.

Ebenso bemerkenswert und hochverdient ist die 2:2 Punkteteilung aus der ersten Runde gegen Rumänien. Die Rumänen sind hinter Aserbeidschan und vor Deutschland die Nummer Zwei der Setzliste. Dragnev, Ragger, Horvath und Blohberger überzeugen gegen den Co-Favoriten mit einer soliden Leistung und sind nie in Gefahr eine Partie zu verlieren. Drei Punkte gegen zwei Top-10 Nationen sind ein perfekter Start in diese Europameisterschaft. Heute wartet mit Armenien ein weiteres Top-Team.

In der Frauen-Sektion holt Österreich in einem umkämpften Match gegen Israel ein 2:2. Veronika Exler bringt das Team von Bundestrainer David Shengelia früh in Führung. Am Spitzenbrett kann Marsel Efroimski gegen Katharina Newrkla für Israel ausgleichen. Dahinter enden die Partien von Denise Trippold und Annika Fröwis nach wechselhaftem Verlauf mit Remisen. Der erste Punktegewinn gegen ein höher eingeschätztes Team ist nach der 1:3 Niederlage gegen die starken Spanierinnen ein kräftiges Lebenszeichen. Nächster Gegner ist Rumänien. (wk, Fotos: Turnierseite)

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Team-EM startet am Samstag in Budva, Montenegro

Die Mannschaftseuropameisterschaft 2023 wird diesen Samstag in Budva, Montenegro, eröffnet. Die Veranstaltung wird vom 11. bis 20. November im Konferenzsaal des Hotel Splendid ausgetragen. Gespielt werden 9 Runden nach Schweizer System, getrennt "open section" und "women section". Die Zeitkontrolle beträgt 90 Minuten für 40 Züge + 30 Minuten für den Rest der Partie, mit einem 30-Sekunden-Inkrement für jeden gespielten Zug ab dem ersten Zug.

70 Mannschaften aus 39 europäischen Verbänden nehmen an der Veranstaltung teil, davon 38 Mannschaften in der offenen Klasse und 32 Mannschaften bei den Frauen. Aserbaidschan (Elo-Durchschnitt 2701) führt das Turnier bei den "Herren" an, gefolgt von Rumänien und Deutschland (Elo-Durchschnitt von jeweils 2676). Die besten europäischen Spieler werden ihre Föderationen vertreten, darunter die Nummer 1 der Welt GM Magnus Carlsen (NOR, 2829), GM Richard Rapport (ROU, 2748), GM Teimour Radjabov (AZE, 2745), GM Shakhriyar Mamedyarov (AZE, 2734), GM Vincent Keymer (GER, 2721), GM Nikita Vitiugov (ENG, 2712), GM Haik Martirosyan (ARM, 2708), GM Bogdan-Daniel Deac (ROU, 2700), GM Jorden Van Foreest (NED, 2700), und GM David Navara (CZE, 2695).

Österreich ist in der offenen Klasse mit einem Elo-Schnitt von 2567 hinter Dänemark und vor Schweden als Nummer 21 von 38 Mannschaften gesetzt. Bundestrainer Markus Ragger hat für den wichtigsten Event des Jahres folgendes Team nominiert: Valentin Dragnev, Markus Ragger, Dominik Horvath, Felix Blohberger und Valentin Baidetsky. Altersschnitt ist 25 Jahre. Damit ist es eine der jüngsten Auswahlen, die Österreich bei einer Team-EM oder Olympiade bisher vertreten haben. Coach vor Ort ist Borki Predojevic.

In der Frauen-Sektion spielen Katharina Newrkla, Denise Trippold, Barbara Teuschler, Annika Fröwis und Veronika Exler. Elo-Schnitt des Teams ist 2170. Bundesfrauentrainer David Shengelia gibt einen Platz in den Top-20 als Ziel vor.

Auftakt der Team-EM ist am 11. November 2023 um 15:00 Uhr. Alle anderen Runden werden an den Folgetagen ebenfalls um 15:00 beginnen. Die offizielle Live-Übertragung werden GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska kommentieren. (wk, Bild: ECU)

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Grand Swiss in Isle of Man gestartet

Das FIDE Grand Swiss, offene Klasse und Frauen, wurde gestern, am 23. Oktober 2023, eröffnet und dauert bis 6. November 2023. Gespielt wird in der Villa Marina, Douglas, Isle of Man. Beide Turniere sind Teil der Qualifikation für die Weltmeisterschaft, wobei sich jeweils die beiden Erstplatzierten für die kommenden Kandidatenturniere qualifizieren. Es werden elf Runden nach Schweizer System gespielt. In der offenen Klasse sind 164 Spieler am Start, bei den Frauen sind es 50 Spielerinnen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 600.000 Dollar, davon 460.000 Dollar für das Grand Swiss und 140.000 Dollar für das Women's Grand Swiss.

Das erste Grand Swiss fand 2019 auf der Isle of Man statt und wurde von GM Wang Hao gewonnen, der 8/11 erzielte. Aufgrund von COVID-19 wurde die Veranstaltung 2020 abgesagt. Die Ausgabe 2021 fand in Riga statt und wurde von GM Alireza Firouzja gewonnen. Es ist das zweite Mal, dass ein Frauen-Grand-Swiss-Turnier ausgetragen wird. Die Eröffnungsausgabe in Riga wurde von GM Lei Tingjie gewonnen.

Im FIDE Grand Swiss geht es von Beginn an so richtig zur Sache. Schwächere Gegner, wie sonst bei Turnieren nach Schweizer System, gibt es auch in der ersten Runde keine. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es einige Siege und Unentschieden der Außenseiter gab, in diesem Turnier kann jeder jeden schlagen. In den gestrigen 10 Spitzenpaarungen gibt es vier Siege der Favoriten und sechs Remisen.

Fabiano Caruana gewinnt ebenso mit Schwarz gegen Ivan Saric wie Levon Aronian gegen Max Warmerdam. Weißsiege gelingen Richard Rapport und Jan-Krzysztof Duda. Hikaru Nakamura, Alireza Firouzja, Anish Giri, D Gukesh, R Praggnanandhaa und Maxime Vachier-Lagrave müssen sich zum Auftakt mit Remisen begnügen. Heute kommt es an den Spitzenbrettern zu den Begegnungen Caruana gegen Niemann, Bacrot gegen Rapport und Aronian gegen Cheparinov. Die Live-Übertragung beginnt bei Chess24 und anderen Anbietern um 15:45 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)

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Indischer Triumph - Vidit und Vaishali gewinnen FIDE Grand Swiss

Vidit Gujrathi gewinnt das FIDE Grand Swiss 2023 dank eines Sieges gegen Alexander Predke in der Schlussrunde mit 8,5/11 in einem der stärksten offenen Turniere aller Zeiten. Zusammen mit den 80.000 USD für den ersten Platz sicherte sich Vidit einen Platz beim Kandidatenturnier 2024 und schließt sich dem zweitplatzierten Amerikaner Hikaru Nakamura an, der mit 8/11 den zweiten Spot sichert. Tragische Figur des Turniers ist Andrey Esipenko. Er spielt das ganze Turnier an der Spitze, führt vor der Schlussrunde gemeinsam mit Vidit und hat die beste Zweitwertung. Eine Niederlage gegen Anish Giri wirft ihn aber auf Rang 3 zurück und kostet einen Platz im Kandidatenturnier.

Bei den Frauen beendete IM Vaishali Rameshbabu das Turnier mit einem Remis und erreicht ungeschlagen 8,5/11. Zum ersten Mal wird ein Bruder-Schwester-Duo im Offenen Turnier und im Kandidatenturnier der Frauen antreten (GM Rameshbabu Praggnanandhaa qualifizierte sich über den FIDE-Weltpokal 2023). (wk, Foto: FIDE)

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Carlsen gewinnt mit Offerspill Europacup

Angeführt von Magnus Carlsen triumphiert Offerspill Sjakklubb beim Europäischen Vereinscup 2023 in Durres, Albanien. In der letzten Runde entscheidet ein 3,5:2,5 Sieg gegen Asnieres - Le Grand Echiquier (Frankreich) zugunsten der Norweger, die als einziges Team 13 Punkte erreichen. Letztlich entscheidend für den Titelgewinn war ein 3,5:2,5 Sieg gegen Novy Bor in der fünften Runde, dank eines Sieges von Carlsen am Spitzenbrett gegen Deutschlands Vincent Keymer. Den Kampf um die Plätze entscheidet Titelverteidiger Novy Bor (Tschechische Republik), der Klub von Markus Ragger, mit einem Sieg in der Schlussrunde gegen Superchess (Rumänien) dank besserer Zweitwertung vor Gokturk Chess Sport Club (Türkei) und Sentimento Ajka BSK (Ungarn) für sich. Ragger trägt zwei Punkte aus drei Partien bei.

Österreich war durch den SV Raika Rapid Feffernitz vertreten. Peter Schreiner gelingen am Spitzenbrett gute 3,5 Punkte aus fünf Partien und ein Elogewinn von 10 Punkten. Andreas Diermair holt im Rahmen seiner Erwartung 4/7. In Summe gelingen Feffernitz zwei Siege gegen Slough Sharks (England) und Monte Carlo sowie eine Punkteteilung gegen Asker Schackklubb (Norwegen) in der Schlussrunde. Der 69. Endrang entspricht etwa der Einstufung in der Setzliste.

Im Frauenbewerb kam es in der letzten Runde zu einem direkten Duell um den ersten Platz zwischen Superchess (Rumänien) und Garuda Ajka BSK (Ungarn). WGM Dinara Wagner und IM Marsel Efroimski holten gegen IM Nurgyul Salimova bzw. WIM Zsoka Gaal die entscheidenden Punkte zum 2,5:1,5 für das rumänische Team. Mit dem Endergebnis von 12 Matchpunkten ging Superchess (Rumänien) als alleiniger Sieger des Turniers hervor und sicherte sich die Goldmedaille. Mit jeweils 10 Matchpunkten belegten Garuda Ajka BSK (Ungarn), SK Crvena zvezda Data Driven Lab (Serbien) und TAJFUN SK Ljubljana (Slowenien) punktgleich den zweiten Platz. Garuda Ajka BSK (Ungarn) hatte die besten Tiebreak-Kriterien und gewann die Silbermedaille. (wk, Foto: Turnierseite)

Die besten Einzelspieler pro Brett - Offene Sektion:
Brett 1: GM Magnus Carlsen (Offerspill Sjakklub)
Brett 2: GM Haik Martirosyan (Asnieres - Le Grand Echiquier)
Brett 3: IM Sylvan Jacob (Skakklubben Nordkalotten)
Brett 4: IM Piceu Tom (Koninklijke Brugse Schaakkring)
Brett 5: Anton Guijarro David (Novy Bor)
Brett 6: IM Gurel Ediz (Turkish Airlines Sports Club)

Die besten Einzelspieler nach Brettern - Frauen:
Brett 1: GM Bella Khotenashvili (Garuda Ajka BSK)
Brett 2: GM Anna Muzychuk (Monte Carlo)
Brett 3: IM Nataliya Buksa (TAJFUN SK Ljubljana)
Brett 4: WIM Vidic Teja (Offerspill Sjakklubb)

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