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Frauen EM: Monika Socko führt nach fünf Runden

Die Polin Monika Socko führt nach fünf Runden der Frauen Europameisterschaft in Prag mit viereinhalb Punkten allein die Tabelle an. Socko ist als Nummer sieben der Setztliste eine der Mitfavoritinnen und hat in den letzten beiden Runden gegen die Deutsche Josefine Heinemann und ihre Landsfrau Jolanta Zawadzka gewonnen. 

Hinter Socko geht es eng her. Angeführt von der Nummer eins Nana Dzsagnidze folgen insgesamt elf Spielerinnen mit je vier Punkten, darunter sechs Top-10 Spielerinnen. Völlig verhaut hat den Start hingegen mit Lela Javakhishvili die Nummer zwei des Turniers. Die Georgierin remisiert die ersten drei Runden und verliert danach gegen die Serbin Jovana Eric. Erst in der fünften Runde gelingt gegen die Ukrainerin Irina Petrova ein erster Sieg.

Die Österreicherinnen haben noch Luft nach oben. Immerhin gelingt Chiara Polterauer gestern gegen die Israelin Sofiia Tashkinova ein zweiter Sieg. Polterauer hält mit diesem Punktegewinn nunmehr ebenso bei zwei Punkten wie Jasmin-Denise Schloffer, die bisher vier ihrer fünf Partien remisieren konnte und im Rahmen ihrer Erwartung unterwegs ist. Staatsmeisterin Annika Fröwis remisiert gestern im Duell der Österreicherin gegen Katharina Katter. Beide halten bei je zwei Remisen. Nino Kordzadze bei einem.

Die heutige sechste Runde beginnt um 15:00 Uhr MEZ mit der Schlagerpaarung Danielian-Socko. Morgen ist ein Ruhetag.  (WK, Info: ECU, Foto: Turnierseite)

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Frauen Europameisterschaft in Prag mit 125 Spielerinnen aus 27 Nationen

Die 22. Ausgabe der Schach-Europameisterschaft der Frauen wird vom 20. bis 30. August im Don Giovanni Hotel in Prag, Tschechische Republik, ausgetragen. 125 Spielerinnen aus 27 europäischen Verbänden haben sich für die Veranstaltung angemeldet, darunter 7 Großmeisterinnen, 21 Internationale Meisterinnen, 23 Großmeisterinnen, 28 Internationale Meisterinnen und insgesamt 108 Spielerinnen mit Titel. Die 10 bestplatzierten Spielerinnen sind: GM Dzagnidze Nana (GEO, 2531), IM Javakhishvili Lela (GEO, 2476), GM Stefanova Antoaneta (ECU, 2472), GM Batsiashvili Nino (GEO, 2466), IM Mammadzada Gunay (AZE, 2466), GM Danielian Elina (ARM, 2441), GM Socko Monika (POL, 2423), GM Ushenina Anna (UKR, 2423), WGM Fataliyeva Ulviyya (AZE, 2413), und WGM Zawadzka Jolanta (POL, 2412).

Aus Österreich sind Chiara Polterauer, Jasmin-Denise Schloffer, Annika Fröwis, Nino Kordzadze und Kahtarina Katter am Start. Polterauer gelingt in der zweiten Runde gegen die Tschechin Sofie Pribylova der erste Sieg einer rot-weiß-roten Spielerin. Den besten Start erwischt aber Schloffer mit zwei Remisen gegen die Italienerin Marina Brunello (2341) und die Rumänin Mihaela Sandu (2297). Der frischgebackenen Staatsmeisterin Annika Fröwis gelingt zum Auftakt ebenfalls ein Remis gegen Sandu, sie verliert dann aber gegen Brunello. Katter remisiert zum Auftakt gegen die Urkrainerin Evgeniya Doluhanova. Kordzadze ist noch punktelos.

Das Turnier wird in 11 Runden nach Schweizer System gespielt, mit einer Zeitkontrolle von 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie mit einer Steigerung von 30 Sekunden pro Zug, beginnend mit Zug eins.

Die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2022 ist eine Qualifikationsveranstaltung für die FIDE-Frauen-Weltmeisterschaft 2023. Gemäß den FIDE-Regeln und der Entscheidung des ECU-Vorstands werden sich 9 Spielerinnen qualifizieren. Der Gesamtpreisfonds der Veranstaltung beträgt 60.000 Euro, wovon 10.000 Euro für die Siegerin der Veranstaltung reserviert sind.

Live-Partien, Ergebnisse, Paarungen und detaillierte Informationen über die Veranstaltung finden Sie auf der offiziellen Website der Veranstaltung. (WK, Info: ECU, Foto: Turnierseite)

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Spannende Schlussrunde beginnt morgen, Dienstag, schon um 6:30 MEZ

Die Schlussrunde der Schach-Olympiade in Chennai verspricht einiges an Spannung. In der offenen Klasse kämpfen Armenien und Usbekistan im Fernduell gegen Spanien bzw. Holland um Gold. Wenn beide schwächeln, haben auch noch Indien, Indien 2 und die USA Chancen. Im Frauenbewerb ist Indien wieder einen Punkt voran, spielt in der letzten Runde aber gegen die USA, einen unangenehmen Gegner. Polen, Aserbaidschan, Ukraine und Georgien liegen mit 16 Punkten auf der Lauer.

Österreichs Herren verschaffen sich heute mit einem 3:1 Sieg gegen Andorra eine gute Ausgangssituation und könnten mit einem dritten Sieg in Serie gegen Belgien morgen noch einen Platz in den Top-30 erkämpfen. Der Sieg gegen Andorra ist nie in Gefahr. Felix Blohberger und Dominik Horvath gewinnen überzeugend, Markus Ragger und Valentin Dragnev steuern an den Spitzenbrettern zwei Remisen bei.

Das von Bundesfrauentrainer Siegfried Baumegger betreute Frauenteam unterliegt Frankreich mit 1:3. Lange schien aber ein Punktegewinn möglich. Katharina Newrkla hält am Spitzenbrett lange Marie Sebag stand, ehe sie sich bei einer Abwicklung verrechnet. Chiara Polterauer spielt am Nachbarbrett Pauline Guichard an die Wand. Am Ende ist die Stellung klar gewonnen, der Gewinnweg aber nicht leicht zu finden. In Zeitnot übersieht Polterauer eine dreifache Stellungsweiderholung. Nikola Mayrhuber spielt gegen Sophie Millet lange gut. In Zeitnot übersieht sie aber einen taktischen Schlag der Französin. Elisabeth Hapala remisiert mit Weiß gegen Anastasia Savina. In Summe war gegen die Französinnen deutlich mehr drinnen. Morgen wartet Montenegro.

Der Schlager der heutigen Runde, das Match zwischen den indischen Youngsters und den genauso jungen Usbeken verläuft aus Sicht der Gastgeber tragisch. Praggnanandhaa bringt Indien mit einem Sieg gegen Sindarov nach zwei Remisen an den Brettern zwei und vier in Führung. Am Spitzenbrett wird ausgerechnet der bisher so grandios spielende Gukesh zur tragischen Figur. Eine klare Gewinnstellung entgleitet ihm diesmal. Ein Remis wäre aber noch immer ausreichend für das Team. Offenbar ist sich Gukesh aber nicht sicher ob "Prag" sein technisch schwieriges Endspiel gewinnen kann und startet Gewinnversuche. Diese gehen aber nach hinten los. Abdusattorov kann für die Usbeken noch ausgleichen und sein Team anstatt der jungen Inder die beste Ausgangslage für die Schlussrunde verschaffen.

Die Schlussrunde beginnt morgen bereits um 10:00 Uhr Ortszeit und damit um 06:30 MEZ. In der Live-Kommentierung zeigt sich Peter Svidler einigermaßen erbost über einen Beginn der Entscheidungsrunde fünf Stunden vor jenem aller anderen Runden und meint: "Man achtet hier nicht auf das Befinden der Spieler, die ihre ganze Vorbereitung vor der wichtigsten Runde ändern müssen, sondern nur auf den Beginn der Schlussfeier. Das ist eine falsche Priorität und es ist schwer zu verstehen, wem das eingefallen ist."

Wie auch immer. In Europa ist die Olympia-Entscheidung etwas für Frühaufsteher oder Späteinsteiger... (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Usbekistan und Ukraine gewinnen Olympia-Gold, Österreichs Herren holen den 23. Platz

Österreich beendet die Schach-Olympiade 2022 in Chennai, Indien, mit zwei Siegen. Die Herren gewinnen gegen Belgien mit 2,5:1,5, das Frauenteam besiegt Montenegro glatt mit 3,5:1,5. Olympia Gold geht an Usbekistan und die Ukraine.

Das von Borki Predojevic betreute österreichische Nationalteam darf sich über eine gute Olympiade freuen. In der ersten Turnierhälfte gelingen mit dem 2,5:1,5 gegen Deutschland und dem 2:2 gegen England zwei herausragende Ergebnisse gegen Top-10 Nationen. Eine kurze Schwächeperiode nach dem Ruhetag mit zwei Niederlagen gegen Ungarn und Irland wird mit drei Siegen in Serie gegen Bolivien, Andorra und Belgien mehr als wettgemacht. Das perfekte Finale wird mit dem 23. Rang belohnt wird. Insgesamt gelingen 15 Punkte mit einem Ergebnis von sieben Siegen bei einem Unentschieden und drei Niederlagen. Markus Ragger und Valentin Dragnev halten die Spitzenbretter mit 4,5 Punkten aus 9 Partien bzw. 4/9. Felix Bljoberger spielt mit 5,5/10 ein solides Turnier, während David Shengelia krankheitsbedingt nur fünfmal zum Einsatz kommt und dabei dreieinhalb Punkte holt. Topscorer des Teams ist Dominik Horvath mit 8/11.

Das Frauenteam muss wegen Covid-Ausfällen von der dritten bis zur siebenten Runde zu Dritt spielen. Abgesehen von einer Niederlage gegen Paraguay und einem 2:2 gegen Kanada gewinnt man trotzdem gegen nominell schwächere Teams. Insgesamt werden es sechs Sieg bei einer Punkteteilung und vier Niederlagen. In den Matches gegen Indien und Frankreich zeigt das Team sein Potenzial, auch wenn es in diesen Matches letztlich nichts zu holen gab. Am Ende bringen 13 Punkte den 36. Platz. Die Einzelergebisse lauten: Katharina Newrkla 4/9, Chiara Polterauer 3/7, Denise Trippold ungeschlagen 5/7, Nikola Mayrhuber 7,5/10 und Elisabeth Hapala 7/10.

Der Kampf um den Olympiasieg verläuft hochdramatisch. Das junge Team aus Usbekistan - nimmt man den 27-jährigen "Veteran" Jakhongir Vakhidov aus der Wertung, haben Abdusattorov, Yakubboev, Sindarov und Shamsiddin Vahkidov einen Schnitt von unter 19 Jahren - zeigt sich auch in der Schlussrunde nervenstark und besiegt Holland mit 2,5:1,5. Das bedeutet Gold dank besserer Zweitwertung vor Armenien, das ohne Aronian, er wechselte in die USA, mit einem 2,5:1,5 Sieg Silber gewinnt. Bronze geht an das Zweiterteam aus Indien, dessen Altersschnitt, ohne Adhiban, sogar nur 17 Jahre beträgt. Am Spitzenbrett holt der 16-jährige Gukesh mit 9/11 ein unfassbares Ergebnis. Trotzdem wird er sich ärgern, dass er in der 10. Runde eine unnötige Niederlage gegen Usbekistan kassiert und seinem Team damit die Goldchance raubte.

Im Frauenbewerb stolpern die führenden Inderinnen in der Schlussrunde über die USA. Die 1:3 Niederlage macht das Feld frei für die Ukraine, die nach einem 3:1 gegen Polen in der Besetzung Mariy Muzychuk, Anna Muzychuk, Ushenina, Buksa und Osmak aus der Verfolgerposition noch Gold gewinnt. Georgien sichert sich mit einem 3:1 gegen Aserbaidschan punktegleich Silber. Indiens Frauen bleibt mit einem Punkt weniger Bronze vor den punktegleichen Teams aus den USA und Kasachstan. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Zwei 4:0 für Österreich, Führungswechsel an der Spitze

In der neunten Runde der Schach Olympiade gewinnen die beiden österreichischen Teams jeweils mit 4:0. Die Herren schlagen in der Besetzung Ragger, Blohberger, Shengelia und Horvath mit Bolivien ihren ersten nicht-europäischen Gegner, die Frauen siegen mit Newrkla, Polterauer, Mayrhuber und Hapala gegen Angola. Heute spielen die Herren gegen Andorra, die Frauen bekommen mit Frankreich die Nummer 5 der Setzliste und ihren ersten europäischen Gegner.

An der Spitze geht es in beiden Turnieren drunter und drüber. Im Frauenbewerb übernimmt Polen mit einem 2,5:1,5 Sieg gegen Indien die Führung. Die Ukraine trennt sich von Georgien mit 2:2 und Kasachstan besiegt eine junge bulgarische Mannschaft mit 3:1. In der Tabelle sind mit Polen, Indien, Kasachstan und Georgien gleich vier Mannschaften mit je sieben Siegen, einer Punkteteilung und einer Niederlage nur durch die Feinwertung getrennt an der Spitze. Nur einen Punkt dahinter folgen Ukraine, Aserbaidschan, Armenien, Deutschland und Indonesien. Heute spielen ab 11:30 Uhr: Indien-Kasachstan, Georgien-Polen und Deutschland-Ukraine.

In der offenen Klasse sorgt Usbekistan mit einem 3:1 gegen den bisherhigen Leader Armenien ebenfalls für einen Führungswechsel. Indien 2 und Aserbaidschan trennen sich ebenso 2:2 wie Holland und der Iran. Die USA gewinnen trotz einer überraschenden Niederlage von Aronian gegen Griechenland mit 2,5:1,5, haben aber zwei Runden vor Schluss zwei Punkten Rückstand und eine schlechte Zweitwertung. In der Tabelle führt Usbekistan mit 16 Punkten vor Indien 2 und Armenien (je 15) sowie Indien, Holland, Aserbaidschan, Türkei, Iran, USA und Serbien (alle 14). Die heutigen Schlager lauten: Indien 2- Usbekistan, Aserbaidschan-Armenien, USA-Türkei, Iran-Indien und Serbien-Holland. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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