Carlsen verteidigt WM-Titel im Rapid und Blitz

Magnus Carlsen krönt sich in Samarkand, Usbekistan, bereits zum vierten Mal zum Doppel-Weltmeister im Blitz- und Schnellschach und unterstreicht seine Dominanz in den Speed-Disziplinen des Schachsports. Seit 2014 hat Carlsen sechsmal die Weltmeisterschaft im Blitzschach (2014, 2017, 2018, 2019, 2022, 2023) und fünfmal jene im Schnellschach (2014, 2015, 2019, 2022, 2023) gewonnen. Anders gesagt hat Carlsen von den letzten 18 Weltmeisterschaften im Blitz- und Schnellschach 11 Titel gewonnen, 2020 hat es wegen der Pandemie keine WM gegeben, und damit eine Siegquote von 61%.

In Samarkand gewinnt Carlsen im Blitzschach mit 16 Punkten aus 21 Partien vor Daniil Dubov (15,5) und Vladislav Artemiev (15). Dubov könnte ein "Springertanz" mit seinem russischen Landesmann Ian Nepomniachtchi, beide spielen unter FIDE Flagge, den Titel gekostet haben. In der besagten Partie lassen bei Spieler ihre Springer über das Brett tanzen, ohne einen Bauern oder eine andere Figur zu bewegen, und landen nach zwölf Zügen wieder in der Grundstellung. Was die Beiden als orginelle Remisvariante gedacht hatten, wurde vom Hauptschiedsrichter als Absprache einer Partie gewertet und genullt. Carlsen verliert einzig am Schlusstag in der ersten Partie gegen Maxime Vachier-Lagrave eine Partie, legt danach aber mit sechs Siegen in Serie den Grundstein zum erneuten Double.

Im Schnellschach bleibt der Norweger in 13 Runden ungeschlagen und gewinnt mit 10 Punkten vor dem Neo-Slowenen Vladimir Fedoseev (9,5) und dem Chinesen Yangyi Yu, der eine Gruppe von 12 Spielern mit je 9 Punkten anführt. Die beste Zweitwertung bringt Yu die Bronzemedaille.

In den Frauenbewerben verteidigt Anastasia Bodnaruk ihren Titel im Schnellschach nach einem Stichkampf mit der Inderin Humpy Koneru. Dritte wird die Chinesin Tingjie Lei. Alle drei Spielerinnen hatten nach 11 Runden je 8,5 Punkte. Das Regulativ sieht aber nur einen Stichkampf der nach Zweitwertung zwei besten Spielerinnen vor. Im Blitzschach feiert Valentina Gunina ein sensationelles Comeback nach zuletzt schwächeren Ergebnissen. Sie dominiert am ersten Spieltag und kann am zweiten den Vorsprung über die Ziellinie retten. Gunina gewinnt mit 14 Punkten aus 17 Partien vor Alexandra Kosteniuk (13,5) und Jiner Zhu (12,5). Aus Österreich hat in Samarkand niemand teilgenommen. (wk, Foto: FIDE)

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