Olympia-Tagebuch 

SPECIAL


Schach-Olympiade Turin
21.05.-04.06.2006

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Tag 15


Das Olympia-Tagebuch von K.H. Schein
Tag 15
- 12. Runde



„Ruky“ ist das Maskottchen der Schacholympiade in Dresden.




In der Turnierhalle ist übrigens ein Infostand aufgebaut, der schon die nächste Schacholympiade bewirbt. Diese wird bekanntlich 2008 in Dresden stattfinden. Als „Vorbereitung“ wird Sachsens Hauptstadt im nächsten Jahr zu Ostern die Europäische Einzelmeisterschaft organisieren. (2.-16. 4. 2007). Dort werden die 500 besten europäischen Schachspieler und Schachspielerinnen im „Internationalen Kongress-Zentrum Dresden“ ihren Meister ermitteln. Für die Spieler wird es nicht nur die Möglichkeit geben, sich für die FIDE-Weltmeisterschaften zu qualifizieren, es wird auch das höchste Preisgeld ausgespielt, das jemals bei einer Einzeleuropameisterschaft ausgeschrieben wurde. Der Preistopf ist mit mehr als 200 000€ gefüllt. Weitere interessante Details über die kommenden Turnierereignisse in Dresden finden sie unter www.dresden2008.org 

Noch aber sind wir hier in Turin und ich möchte ein interessantes Detail der aktuellen Olympiade erzählen:

Eine der Besonderheiten der Schacholympiade ist die Tatsache, dass Damen im Herrenturnier mitspielen können. Andererseits ist es aber den Herren nicht erlaubt, im Damenturnier mitzumachen. So tritt z.B. die 15-Jahre alte Anya Corke am Spitzenbrett von Hongkong an. Sie ist eine der weltbesten U-16 Spielerinnen und war bereits mit 14 Jahren Staatsmeisterin von Hongkong. (Bei den Männern, wohlgemerkt!) Sie ist somit der zweitjüngste nationale Champion aller Zeiten. Der einzige Schachspieler, der in noch jüngeren Jahren einen Staatsmeistertitel erringen konnte, war kein Geringerer als der legendäre J. R. Capablanca. Er wurde schon im Alter von 12 Jahren Champion von Kuba.




 Auf diesem Bild ist die Schlussstellung der oben angeführten Partie zu erkennen.


15.00 - Runde 11


Damen:
Vietnam - Österreich  3:0


Lassen wir es uns so formulieren: Gegen Bosnien und Vietnam erreichten wir zusammengenommen ein 50-prozentiges Ergebnis, auch nicht schlecht, oder? 

Heute war gegen die vietnamesische Großmeisterriege nichts zu bestellen und man muss eingestehen, dass das Ergebnis auch in dieser Höhe gerechtfertigt war. Leider kamen unsere Damen diesmal recht schlecht aus den Eröffnungen heraus und trotz teilweise heroischem Widerstand gingen in der letzten Spielstunde alle drei Partien verloren. 

Jetzt brauchen wir  morgen in der Schlussrunde noch ein bisschen Auslosungsglück, dann ist trotz allem ein ganz hervorragendes Gesamtergebnis noch drinnen. Also bitte, noch einmal ganz fest die Daumen drücken!







Herren:
Bosnien/Herzegowina - Österreich 3,5:0,5

Auch bei den Herren ein ähnliches Bild: Ein Sieg sozusagen auf Ansage, denn der bosnische Delegationsleiter kündigte beim heutigen FIDE-Kongress unserem Präsidenten Jungwirth "Rache" für das gestrige Waterloo der bosnischen Damen an. 

So gingen die Bosnier hochmotiviert an die Sache und das bekam unser "Babysturm" (Zitat von G. Danner!) Pilaj, Genser und Kreisl mit voller Härte zu spüren. Einzig Martin Neubauer hielt am 1. Brett gegen GM Kurajica remis; an sich ein sehr schönes Resultat für Martin, aber damit sind seine GM-Norm-Träume ausgeträumt. Morgen werden beide Teams nochmals alles geben, ab 10 Uhr live im Internet! 

Von dieser Stelle aus herzliche Glückwünsche an unseren frischgebackenen IM Günther Kuba. Sein Titel wurde am FIDE-Kongress bestätigt!






Foto-Highlights



Die Briefmarke zur Olympiade...


gibt es auch mit Sonderstempel.



Der 95-jährige GM Andre Lilienthal besucht die Olympiade.


Politik abseits vom FIDE-Kongress.


Entspannt zurück lehnen im Rampenlicht der Medien können sich die Armenier.


Sie haben mit Levon Aronian (stehend rechts) den Olympiasieg sicher. 


Die Aufmerksamkeit an den Spitzenbrettern ist in den Schlussrunden enorm.


Die Trauben drängen sich vor allem um Armier...


... und Russen, hier mit Svidler und Kramnik.


Karjakin spielt für die Ukraine eine tolle Performance.


Anand hat hingegen zuwenig Unterstützung seiner sonst starken Teamkollegen.


Anna Muczycuk punktet für Slowenien. 


Das Brett 3 der Bulgarinnen...


und das Brett 1, Ex-Weltmeisterin Stefanova


Ungarns Brett 1, die Chinesin Ngujen.


Blick von oben in den Turniersaal.


Und ins provisorische TV Studio.


Noch ein letzter - fast wehmütiger - Blick von oben vor dem Schlusstag.




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