Harald Schneider-Zinner
Wien, am 12. Dezember 2005
1. Runde:
Nach einem gemeinsamen Ausflug in die Innenstadt gewann Österreich
die Farbwahl. Doch der Aufschlag mit dem weißen Steinen auf allen
4 Brettern blieb wirkungslos. Einzig Veronika Exler konnte voll
punkten. Die übrigen Partien gewannen die bayrischen
Spielerinnen.
Spannend verlief die Partie der beiden "Kathis".
Ekaterina Jussupow opfert eine Figur für unklares Spiel.
Katharina Newrkla hält lange ausgezeichnet mit, lässt dann aber
die Abwicklung ins Endspiel zu. Der Springer erwies sich gegen
drei Bauern als zu unbeweglich.
Heinzel Lisette kommt schlecht aus der Eröffnung, kämpft sich
aber mit viel Einsatz zurück. Lea Bothe kann das Turmendspiel
aber noch recht sicher gewinnen.
Judith Buchner übersieht ein Ablenkungsopfer und wird von Tanja
Billing Schritt für Schritt überspielt.
Gesamtstand:
3:1 für Bayern
2. Runde:
Das österreichische Team tritt mit den schwarzen Steinen an.
In einer komplizierten Stellung aus dem Torre-Angriff kann sich
Ekaterina gegen Lisette rasch durchsetzen. Judith und Carolin
trennen sich in völlig ausgeglichener Stellung remis.
Doch die letzten beiden Stellungen sehen hervorragend für Österreich
aus. Kathi macht mit dem Läuferpaar mächtig Druck und Veronika
hat einen Mehrbauern im Turmendspiel. Doch bald verflacht Kathis
Stellung und Veronika kann die technischen Probleme in der Zeitnot
nicht lösen. Beide Partien enden remis und Bayern kann den
Vorsprung ausbauen.
Die bayrischen Mädchen wurden von Kerstin Billing betreut. Österreichische
Schachfreunde kennen sie vielleicht aus Schwarzach. Da hat Familie
Billing (beide Eltern, zwei Söhne und eine Tochter – alle
spielen begeistert Schach) schon mehrmals teilgenommen.
5,5: 2,5 für Bayern
3. Runde:
Nach einem gemeinsamen Mittagessen sollte am Nachmittag mit
den weißen Steinen den Österreichern eine Aufholjagd gelingen.
Kathi hatte einen tollen Angriff aus dem Drachen am Brett,
verpasste aber mehrere Male die Zerstörung der gegnerischen Königsstellung
mit dem Vorstoß h4-h5. Dann konterte Tanja und die Lage für Österreich
war mehr als kritisch. Letztendlich verzog sich der Rauch und sie
trennten sich friedlich remis.
Ekaterina brauste wie ein Wirbelwind über Judith hinweg und
brachte die Bayern in Führung. Auch Carolin kann sich in einem Läuferendspiel
mit Mehrbauern glatt gegen Lisette durchsetzen. Jetzt fehlt Bayern
nur mehr ein halber Punkt, um den Wettkampf schon am vorletzten
Tag zu entscheiden.
Doch die stärkste Österreicherin – Veronika Exler – bewies
Nervenstärke und verwertete das Endspiel sehr sicher.
8:4 für Bayern
4. Runde:
Nur noch ein Wunder – sprich ein 4:0 Sieg -
kann Österreich retten. Doch das bayrische Team war
einfach zu kompakt. Zwar kann Lisette einen vollen Punkt
einfahren, doch Remisen von Judith und Kathi waren zu wenig.
Veronika kämpfte in der Spitzenpartie des Wettkampfes verzweifelt
gegen Ekaterina, musste sich aber im Bauernendspiel geschlagen
geben. Damit erreichte Ekaterina Jussupow 100 Prozent.
Veronika erzielte mit 2,5 Punkten das zweitbeste Gesamtergebnis.
Stark aber unglücklich spielte Katharina Newrkla. Sie hatte in
den ersten 3 Partien hervorragende Gewinnchancen, musste sich aber
mit 1,5 Punkten begnügen.
Lea, Carolin und Tanja erzielten 50 Prozent. Judith und Lisette
konnten auch einen Punkt mit nach Hause nehmen.
Endstand: 10:6 für Bayern
Für die Spielerinnen, Betreuer und Organisatoren verlief das
Turnier in angenehmer und freundschaftlicher Atmosphäre. Am Brett
wurde spannendes Kampfschach geboten, während die Freizeit
harmonisch und fröhlich verlief.
|