Schach - OLYMPIADE 2008 

SPECIAL


Schach-Olympiade Dresden
12.11.-25.11.2008

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Olympia Tagebuch
(Karl Heinz Schein, Walter Kastner)
TAG 1

Dresden-Tagebuch 01

Wir stehen einen Tag vor Beginn der Schacholympiade und schicken ganz liebe Grüße an euch alle zuhause, die ebenfalls schon sehr gespannt auf das Abschneiden unserer Teams warten. Nach einer problemlosen Anfahrt mit dem Auto ab Leoben über Passau und Regensburg trafen Markus Ragger, Walter Kastner und ich nach 6-stündiger Fahrzeit in unserer Unterkunft für die nächsten zwei Wochen ein: Das Hotel Elbflorenz, untergebracht im sogenannten „World Trade Center“, zentral gelegen und stilvoll eingerichtet.


World Trade Center Dresden

Nach und nach erweitert sich unser Team: Helene Mira, Martin Neubauer und Egon Brestian waren bei unserer Ankunft schon vor Ort, Julia Novkovic und Valery Atlas holten wir um 21 Uhr vom Dresdner Hauptbahnhof ab. Auch Stefan Kindermann begrüßte uns in der Hotellobby und heute beim Frühstück konnten wir Katharina Newrlka, die mit ihrem Vater angereist ist, willkommen heißen. Im Laufe des heutigen Tages trafen Tina Kopinits, Siegfried Baumegger und der Trainer unseres Herrentams, Zoltan Ribli  ein. Eva Moser stößt am Mittwoch zur Mannschaft und wird dann das Olympiateam komplettieren.


Kopinits und Ragger beim Pressetermin

Um 1400 Uhr trafen Präsident Jungwirth und Vizepräsident Zsifkovits in Begleitung einer illustren Pressedelegation ein. Im Hotelfoyer stand unser Team den JournalistInnen zwei Stunden lang Rede und Antwort. Über die Bedeutung des Schachspiels für Jung und Alt, Fragen der Wettkampfvorbereitung und des Tagesablaufs  bis hin zu den ganz individuellen Wünschen und Hoffnungen unserer Olympioniken für dieses Turnier spannte sich der Bogen dieser hochinteressanten Diskussionsrunde.


Erster Teamtreff

Heute Abend wird die Olympiade um Punkt 20 08 Uhr in der Freiberger Arena (die neuerbaute Dresdener Eishalle) mit einer besonderen Show eröffnet, die Schach als modernen und dynamischen Sport präsentieren wird. In Anwesenheit von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble wird das vielfältige Programm mit über 500 Mitwirkenden mit so manchen Überraschungen aufwarten. So wird z.B. das Ensemble der Staatsoperette Dresden Auszüge aus dem Musical „Chess“ (komponiert von den beiden ABBA Männern Benny Andersson und Björn Ulväus) bringen. Dirk Zöllner (Jesus Christ Superstar) wird den offiziellen Olympia-Song uraufführen. Neben einer Demonstration der Eisschnellläufer werden auch Darbietungen am Trapez zu sehen sein.  Andre Mayer, Chefdramaturg der Staatsoperette und Regisseur der Eröffnungsshow, bezeichnet die Vorbereitungen für das Eröffnungsspektakel als Riesenherausforderung, bei der es mehr als 500 TeilnehmerInnen zu koordinieren gilt. Mit Lasershow und anderen Effekten wird die Arena nicht nur die Spieler und Offiziellen begrüßen, sondern auch der Stadtbevölkerung und den Besuchern der Stadt einen unvergesslichen Abend bereiten. Im Anschluss an das offizielle Programm wird eine „Welcome-Party“ den Abend abrunden. Dieses Ereignis werde ich morgen mit einem großen Bildbericht eingehend würdigen.

Hier gleich ein interessanter Tipp:

Wer quasi aus der Heimat live dabei sein möchte, hat hierzu die Möglichkeit: Der MDR berichtet heute ab 21 15Uhr von der Eröffnung der Schacholympiade in Dresden. Neben Live- Bildern von der Eröffnungsshow wird die Moderatorin Almut Rudel vor Ort Gespräche mit Besuchern führen und die Gastgeberin des Abends, Oberbürgermeisterin Helma Orosz interviewen!

In den nächsten Tagen wird das „Dresden-Tagebuch“ für euch alle daheim  eine Fülle von Informationen rund um die Schacholympiade, um das Abschneiden unserer Mannschaft , aber auch über die Stadt Dresden, ihre wechselvolle Geschichte und bemerkenswerten Bauwerke bieten. Also dann, viel Spaß und Spannung bei der Lektüre, beim Mitfiebern und beim Daumendrücken!


2 Wochen steht Dresden nun im Zentrum der Schachwelt


Vorerst aber: Fakten, Fakten, Fakten zum Turnier des Jahres
Dresden, die Landeshauptstadt Sachsens, richtet vom 12.-25. November die Schacholympiade, eines der größten Sport-Events weltweit, aus.  Am 30. Oktober 2004 auf Mallorca hatte Dresden den Vorzug vor der estnischen Hauptstadt Talinn erhalten. Die lange Tradition des Sports in der Sächsischen Metropole hatten damals die Mitglieder der FIDE überzeugt. Dresden erhielt 69 Stimmen, auf Tallin entfielen 29 Stimmen.

Die Herkunft der Teams verdeutlicht das Ausmaß der „Dresdner-Spiele“: Die Teilnehmer/innen reisen aus über 150 Ländern an, um im Internationalen Congress Center (ICD), das direkt an der Elbe liegt, das weltbeste Team bei den Frauen und Männern zu ermitteln.

Einige Zahlenspielereien:

1.) Inklusive der 108 Schiedsrichter, der Trainer und Betreuer sowie den FIDE - Offiziellen des Weltschachverbandes beträgt die Zahl der aktiv gemeldeten Teilnehmer exakt 2.169. Diese teilen sich auf 152 Nationen auf und stellen 156 Mannschaften bei den Herren und 119 Mannschaften im Damenwettbewerb, inklusive der dritten deutschen Damenmannschaft. Ob in beiden Wettbewerben die jeweils dritte Vertretung Deutschlands starten darf, hängt von der geraden oder ungeraden Teilnehmerzahl am ersten Spieltag ab.

2.) Insgesamt werden die 275 gemeldeten Mannschaften 6.050 Partien der Schacholympiade spielen, die allesamt live im Internet zu sehen sind. Dazu bedarf es rund 550 miteinander vernetzte Bretter und – dank des Partners Technische Universität - einer Leitung, die mit 10Gigabyte/Sekunde ins Internet speist. Das leisten 5 sogenannte Blade-Center mit jeweils mehreren Servern, sowie zweihundert weitere Rechner. Weltweit werden ca. 50 Millionen Menschen die Schacholympiade im Internet verfolgen. Um das zu gewährleisten, sind bis zu 50 Techniker unterwegs. 

3.) 28 der 32 Spieler, die derzeit eine Elozahl über 2700 besitzen, sind in Dresden dabei.

4.) Der Ticketvorverkauf für die Spieltage im ICD weist darauf hin, dass täglich mehr als 1.000 Besucher zu erwarten sind, an den Wochenenden werden es noch deutlich mehr werden. Für die Eröffnungsveranstaltung in der Eissporthalle Freiberger Arena gibt es noch wenige Restkarten an der Abendkasse in allen drei Preiskategorien zu 9,90 / 19,90 / 29,90 Euro. Die Eintrittskarten für die Schacholympiade sind unter www.dresden2008.de erhältlich, dort finden sich auch weitere interessante Infos.

5.) Die Präsentationsflächen im Congress Center während der Schacholympiade sind bis auf kleine Nischen restlos ausgebucht, darunter auch Werbestände für die Vergabe der kommenden Schacholympiaden mit den Bewerbern Türkei, Schweden und Montenegro (2012), sowie Norwegen (2014). Die kommende Schacholympiade findet in Khanty-Mansisk (Sibirien 2010) statt.

6.) 166 Volunteers aus ganz Deutschland haben sich als freiwillige Helfer in den Listen der Organisatoren eingetragen. Von Sozialpädagogen über Schüler, Studenten, Gärtner, Lehrer oder Apotheker sind mannigfaltige Berufsgruppen vertreten. Die weiteste Anreise dürfte ein Soziologiestudent aus St. Petersburg (Russland) hinter sich bringen.  Für den Beginn des Turniers stellten die Volunteers  33600 Schachfiguren auf 1060 Schachbrettern auf!

7.) Die Rahmenturniere sind nahezu ausgebucht. Das Open verträgt nur noch eine Handvoll Anmeldungen bis zur Obergrenze von 300 Teilnehmern, ganz ähnlich sieht es bei den Senioren (125 Teilnehmer), den deutschen Ländermeisterschaften (180), dem Grundschultag (400), dem Familienturnier (80), sowie den Partnerschulturnieren aus. Der Deutschland Cup des DSB ist dabei das größte Rahmenturnier mit einer flächendeckenden Qualifikation in allen Teilen Deutschlands. Gut 840 Teilnehmer haben sich für die 15 Wettkampfgruppen gemeldet. Beim täglichen Blitzturnier spielt jeweils eine dreistellige Anzahl, so dass mit rund 4.000 Teilnehmern in den Rahmenturnieren insgesamt gerechnet werden darf.




Website of the
Austrian Chess Federation


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