Dresden-Tagebuch
14
Tag der Entscheidungen in Dresden. In der offenen Klasse und bei
den Damen haben noch mehrere Mannschaften Chancen auf die
Medaillenplätze. Armenien und Polen sind in der besten
Startposition. Österreichs Teams kämpfen gegen Estland bzw.
Schottland um Plätze in den Top-30, die vor Beginn als
hochgestecktes Ziel ausgegeben worden sind.
Die Spannung liegt vor Beginn der Runde in der Luft.
Bester Blick für die deutschen Damen von der Bühne
Kirsan Ilyumshinov persönlich wird den Eröffnungszug im
Schlager zwischen China und Armenien vornehmen.
Dann gibt Hauptschiedsrichter Leong den Startschuss zur letzten
Runde.
Damen Runde 11
Br. |
36 |
Austria
(AUT) |
Elo |
- |
71 |
Scotland
(SCO) |
Elo |
2½:1½ |
20.1 |
IM |
Moser Eva |
2376 |
- |
|
Lang Heather |
2063 |
1 - 0 |
20.2 |
WFM |
Kopinits
Anna-Christina |
2270 |
- |
|
Giulian Rosemary
A |
2032 |
1 - 0 |
20.3 |
WFM |
Novkovic Julia |
2161 |
- |
|
Wilman Carey |
2037 |
0 - 1 |
20.4 |
WIM |
Mira Helene |
2115 |
- |
|
Hughes Rhian |
1796 |
½ - ½ |
Optimismus bei Bundestrainer Brestian vor dem Match gegen
Schottland
Österreichs Damen gehen mit großen Erwartungen in die Partie
gegen Schottland. Ein Sieg sollte für einen Platz in den Top-30
reichen und unser Team ist klarer Favorit. Doch schnell kommt
Sand ins Getriebe. Julia Novkovic misslingt der Übergang von der
Eröffnung ins Mittelspiel, das kostet in Folge die Qualität.
Trotz weiterem Widerstand lässt sich die Partie nicht mehr
drehen und der Außenseiter führt mit 1:0. Da Helene Mira ihr
leicht besseres Turmendspiel "nur" ins Remis führen
kann liegt plötzlich der ganze Druck bei den Spitzenbrettern.
Zwei Siege müssen her.
Während Eva Moser ihre Aufgabe zu diesem Zeitpunkt so gut wie
gelöst hat und nur mehr aufpassen muss keine grobe
Unachtsamkeit zu begehen, landet Anna-Christina Kopinits in
einem hoffnungslos remisträchtigen Doppelspringerendspiel bei
symmetrischer Bauernstruktur. Doch Tina kämpft und dirigiert
ihre Springer im Kreis bevor sie alles auf ihren letzten
verbleibenden Bauerndurchbruch setzt. Und Caissa ist unseren
Schachdamen hold. Der unbändige Siegeswille der Wienerin wird
belohnt, ihre Gegnerin lässt sich zu einem falschen Tausch
verleiten und der Tag endet versöhnlich mit Rang 27, dem
Wunschplatz in den Top-30..
Eva Moser ist maßgeblich für Rang 27 verantwortlich
Behielt die Nerven in kritischer Turniersituation: Tina Kopinits
Hauptverantwortlich für den Riesenerfolg unseres Damenteams ist
Eva Moser. Sie kann zwar wegen einer Verpflichtung auf der
Universität erst in der zweiten Runde einsteigen, bleibt dann
aber ungeschlagen und erzielt phantastische 8,5 Punkte aus 10
Partien bei einer Eloleistung von 2531, der sechstbesten auf
Brett 1 (!!).
Viel Freude wird Österreich auch noch mit Anna-Christina
Kopinits haben. "Tina" zeigt im Finish Nervenstärke,
kommt auf 6 Punkte aus 11 Partien und beweist, dass sie klar die
Nummer 2 hinter Moser ist, Tendenz steigen.
Als Verstärkung für das Team erweist sich Julia Novkovic. Ihr
gelingt gleich zum Einstand ein toller Sieg über die Polin
Iweta Rajlich (2404). Es folgt ein sensationelle erste
Turnierhälfte mit 4/5. Dann kommt leider Sand ins Getriebe.
Beeinträchtigt von zwei Eröffnungskatastrophen kann Julia den
hohen Standard der ersten Hälfte nicht mehr halten. Ihr
Potenzial verspricht aber einiges.
Dahinter teilen sich "Grand Dame" Helene Mira und
"Teamkücken" Katharina Newrkla Brett 4. Mira verliert
nur zum Auftakt gegen die Polinnen, steuert dann aber gute 3,5
Punkte aus weiteren 5 Partien zum guten Gelingen bei. Newrkla
kommt leider nicht so recht ins Turnier und kann mit 3 Remisen
bei 3 Niederlagen nicht an ihre gute Leistung bei der Jugend-WM
anschließen. Für sie galt es aber in erster Linie Routine für
weitere Einsätze bei solchen Großveranstaltungen zu
holen. Die Zukunft gehört der Jugend.
Herren Runde 11
Br. |
54 |
Austria
(AUT) |
Elo |
- |
51 |
Estonia
(EST) |
Elo |
2
: 2 |
20.1 |
GM |
Ragger Markus |
2518 |
- |
GM |
Kulaots Kaido |
2556 |
½ - ½ |
20.2 |
GM |
Kindermann Stefan |
2517 |
- |
GM |
Kanep Meelis |
2524 |
1 - 0 |
20.3 |
IM |
Atlas Valery |
2465 |
- |
IM |
Liiva Riho |
2460 |
0 - 1 |
20.4 |
IM |
Baumegger
Siegfried |
2445 |
- |
IM |
Sepp Olav |
2440 |
½ - ½ |
Bei den Herren geht es gegen Estland ebenfalls um einen Platz in
den Top-30. Allerdings ist die Aufgabe der Österreicher hier
ungleich schwerer, haben die Esten doch ein starkes Team, das
nominell in der Startrangliste knapp vorne liegt.
Österreich - Estland, eine ausgeglichen Paarung in der
Schlussrunde.
Ein letztes Mal wird die Hundemarke angelegt.
Und los geht es. Damenindisch bei Siegfried Baumegger
Stefan Kindermann, stets brandgefährlich mit Schwarz
Markus Ragger als perfekter Sizilianisch-Killer
Lachende Gesichter beim ÖSB: Kurt Jungwirth und Robert
Zsifkovits
Schwer gestaltet sich der Wettkampf gegen Estland. Markus Ragger,
der perfekte Sizilianisch Killer, muss sich diesmal gegen
Kualots gehörig strecken um seinen stürmischen Angriff ins
Dauerschach zu führen. Ein wenig war sogar die Mithilfe des
Gegners notwendig. Souverän agiert hingegen Stefan Kindermann,
der stets auch mit Schwarz brandgefährlich ist. In einer
Nebenvariante der slawischen Verteidigung überspielt Kindermann
den estischen GM Kanep und holt sicher den ganzen Punkt.
Leider kann Valery Atlas seine Weißpartie gegen IM Liiva nicht
halten. In einer skandinavischen Verteidigung bekommt Schwarz
Chancen und holt den ganzen Punkt. So liegt es an Siegfried
Baumegger in einer heiß umkämpften Partie das 2:2 und eine
Mannschaftspunkt zu sichern. Es reicht zwar nicht für einen
Platz in den Top-30, aber Rang 45 ist doch ein schöner Erfolg,
9 Plätze vor der Einstufung und ein Riesensprung nach vorne
verglichen mit Turin 2006, als unser Team den 77. Platz belegt
hat.
In Summe ist das Ergebnis des von Zoltan Ribli blendend
gecoachten Teams sehr erfreulich. Siebenmal wurde gegen nominell
stärkere Gegner gespielt. Drei Niederlagen gegen Norwegen,
Indien und Slowenien stehen fünf Siege gegen Jordanien Sri
Lanka, Turkmenistan, Ägypten und Portugal gegenüber. Drei
Remisen am Ende gegen die starken Teams aus Litauen, Usbekistan
und Estland sichern das gute Gesamtergebnis.
Herausragend ist die Leistung von Markus Ragger, der zwar in
Runde 1 gegen Norwegens Superstar Magnus Carlsen verliert, nicht
aber ohne den jungen Norweger zuvor an den Rand einer Niederlage
gespielt zu haben und das mit Schwarz. In der Folge bleibt
Markus ungeschlagen, gewinnt sehenswert fünf Partien und
erzielt mit einem Ergebnis von 7,5/11 eine Performance von 2662.
Stefan Kindermann erweist sich bei seinem ersten Antreten für
Österreich als die erhoffte großmeisterliche Verstärkung.
Beachtlich sein Kampfgeist. Das einzige Remis
"passiert" in der 1. Runde gegen Norwegen. Danach
gewinnt Stefan mit 6 Partien die meisten des Teams, muss aber im
Gegensatz zu Markus drei Niederlagen hinnehmen, zumindest eine
davon recht unnötig. Trotzdem. Ein Stütze des Teams und
maßgeblich am Erfolg beteiligt.
Hinter den beiden Großmeistern spielen die IM´s Valery Atlas,
Martin Neubauer und Siegfried Baumegger. Atlas trübt sein
Ergebnis mit drei Niederlagen im Keres-Angriff, muss aber dabei
meist mit Schwarz gegen sehr starke Gegner ran. Martin Neubauer
hat meist gute Stellungen am Brett, ist aber mit seiner
Punkteausbeute von 3,5/8 nicht zufrieden. Siegfried Baumegger
verliert zwar seine Auftaktpartie gegen Jordanien, holt dann
aber mit 4/7 noch ein positives Ergebnis.
Gratulation an Damen und Herren für die gezeigten Leistungen,
die für die Zukunft hoffen lassen!!!
Armenien ist Goldmedaillengewinner
Bei den Damen gewinnt Georgien
(Offizielle Presseinfo)
Armenien hat das Unglaubliche tatsächlich wahr gemacht und
siegt zum zweiten Mal in Folge nach Turin 2006. Trotz des
tragischen Tods ihres 28-jährigen Spitzenspielers Karen Asrian
im Juni dieses Jahres, zeigten die armenischen Helden um Levon
Aronian kämpferisches Schach bis zum Schluss, eroberten die
Tabellenspitze am vorletzten Spieltag zurück und gaben Sie
nicht mehr her. Im Turnierverlauf war Armenien immer unter den
ersten Mannschaften in der Tabelle, aber kaum jemand glaubte
wirklich daran, dass Mannschaftskapitän Arshak Petrosjan das
Team ein zweites Mal auf Goldmedaillenkurs bringen würde.
Gesetzt auf Rang Neun vor dem Turnier, bezwang das Team Italien,
Moldawien, die Faröer Inseln, Holland, Aserbeidschan, Russland,
Frankreich, Serbien und China. Gegen die Ukraine gab es ein 2:2
und gegen den Silbermedaillengewinner Israel die einzige
Niederlage. Die Goldjungs spielten nahezu unverändert das
Turnier durch und setzten ihren Ersatzspieler Minasian nur ein
einziges Mal ein. Den Rest erledigten Levon Aronian (5,5 Punkte
aus 10 Partien), Vladimir Akopian (8,0/11), Gabriel Sargissian
(9,0/11) und Tigran Petrosjan (7,5/11) ganz alleine.
Israel bleibt der undankbare zweite Platz, nachdem es der
Mannschaft als einzige des Turniers gelang, Armenien zu
bezwingen. Im Gegensatz zum Goldmedaillengewinner, rotierte das
Team durchgehend mit den fünf zur Verfügung stehenden
Spielern. Vielleicht war das allzu überraschende 2:2 zu Beginn
gegen Lettland der Auslöser des Endresultats und Israel
leistete sich gleich noch einen Schnitzer, nämlich das 2:2
gegen Litauen. Danach spielten die Mannen um Weltklassespieler
Boris Gelfand wie entfesselt und verloren erst am Vorschlusstag
gegen die Ukraine und damit letztendlich auch Platz Eins.
Trotzdem dürfte dies die stärkste Leistung des israelischen
Quintetts seit vielen Jahren gewesen sein. Neben Gelfand
spielten Michael Roiz, Boris Avrukh, Evgeny Postny und Maxim
Rodshtein.
Dritte wurden die USA, einen weiteren Mannschaftspunkt dahinter.
Die auf Zehn Gesetzten spielten sich ebenfalls in die Herzen der
Schachfans mit tollen Kombinationen und mitreißendem
Angriffsschach. Gata Kamsky, Hikaru Nakamura, Alexander Onischuk,
Yuri Shulman und Varuzhan Akobian kämpften sich nach ihrem
Ausrutscher gegen Griechenland (2:2) und der hohen Niederlage
gegen Aserbeidschan zurück ins Turnier und gewannen bis auf den
Vergleich mit Russland vom vierten Spieltag an alles.
Russland hingegen war eine Enttäuschung. Mit Abstand die
stärkste Mannschaft des Turniers und mit viel
Vorschusslorbeeren gestartet, wurde Russland mit zwei
Unentschieden (eines davon gegen Deutschland) und zwei
Niederlagen nur Fünfter. Neben dem Sieger Armenien gelang der
Ukraine ein historischer Sieg gegen den großen Nachbarn, doch
die Ukraine selbst dürfte auch nicht zufrieden sein. Von
Setzlistenplatz Zwei an wurde man Vierter mit drei Unentschieden
(auch gegen Deutschland) und einer Niederlage in der
Schlussrunde gegen die USA). Doch dies war eher der Angriffslust
geschuldet, dass Ukraine zum Schluss alles geben musste, um
Armenien zu überholen. Letztendlich kostete dies alle
Medaillen, sogar die bronzene.
Die deutschen Herren schlossen das Turnier auf Rang 13 ab,
nahezu exakt gemäß ihrem Setzlistenplatz. Nach dem furiosen
Start und einem nahezu unheimlich langen Aufenthalt auf den
Spitzenplätzen, musste man schließlich dem hohen Tempo Tribut
zollen und verlor knapp gegen die USA und Israel. Mit sechs
Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen dürfte das Team
trotzdem sehr zufrieden sein.
Bei den Damen gewann Georgien – ebenso ein
Überraschungssieger. In der Aufstellung Maja Chiburdanidze -
mit 47 Jahren noch immer die Stütze des Teams (7,5 aus 9) –
Nana Dzagnidze, Lela Javakhishvili, Maia Lomineishvili und
Supiko Kukhashvili gewann das Quintett den Wettbewerb. Mit nur
einer Niederlage, recht früh gegen die enorm starken Polinnen,
kämpfte sich das Team an die Spitze und überholte die
ungeschlagenen Damen aus der Ukraine auf der Ziellinie. Nach
Feinwertung waren die Georgierinnen Spitze, denn beide Teams
hatten gleich viele Mannschaftspunkte erzielt. Offensichtlich
war ein Unentschieden für die Ukraine zuviel auf dem Konto.
Dritte wurden die Frauen aus den USA, die damit bei Damen und
Herren je Bronze erreichten. Die deutschen Damen schlossen auf
Rang 21 ab.
Schacholympiade
2008 in Dresden
(Offizielle Presseinfo)
Bilanz
und Fakten
Im Saal des Internationalen Congress Center Dresden tobt in
Runde 11 der 38. Schacholympiade 2008 der Kampf um die
Goldmedaille. Heute Mittag bereits konnten die Veranstalter
gemeinsam mit dem FIDE Präsidenten Kirsan Iljumschinow eine
positive Bilanz des Schachereignisses des Jahres ziehen.
Teilnehmer,
Zuschauer, Helfer und Journalisten
2
169, davon 1 270 Schachspielerinnen und Schachspieler, 110
Schiedsrichter, Trainer und Betreuer sowie Offizielle des
Weltschachverbandes FIDE nahmen an der Schacholympiade 2008
teil. Sie kamen aus 141 Ländern. 722 Männer stellten 146
Mannschaften und 548 Frauen 111 Teams. Sie spielten gemeinsam
insgesamt 6 050 Partien.
An den Rahmenturnieren nahmen insgesamt 3 708 Spielerinnen
und
Spieler teil: Open
(288), Senioren (125), deutsche Ländermeisterschaften (230),
Grundschultag (459), Familienturnier (124), Partnerschulturniere
(500), Botschafterturnier (130), Internationales Jugendcamp
(52), Schach für Gehörlose (21) und Tandem (24). Der
Deutschland Cup des DSB war das größte Rahmenturnier mit einer
flächendeckenden Qualifikation in allen Teilen Deutschlands.
818 Teilnehmer hatten sich für die 15 Wettkampfgruppen
gemeldet. Beim täglichen Blitzturnier spielten 937 Menschen um
den Sieg am Brett.
145 Volunteers aus ganz Deutschland unterstützten die
Organisation. Unter den 76 Frauen und 69 Männern zwischen 17
und 75 Jahren waren u. a. Sozialpädagogen, Schüler, Studenten,
Gärtner, Lehrer oder Apotheker. Für die technische Absicherung
waren 50
Spezialisten unterwegs.
Zwei Staatspräsidenten, ein Bundesminister (Schäuble), ein
Oskarpreisträger (Artur Atze Brauner), ein Fußballtrainer
Bundesliga-Trainer (Felix Magath), ein Box-Weltmeister (Arthur
Abraham) und elf Schachweltmeister besuchten die Wettkämpfe. 16
„Schach-Botschafter“ unterstützten die Olympiade.
453 Journalisten wurden im Pressezentrum akkreditiert und
berichteten in alle Welt. Insgesamt besuchten 13 083
Schachinteressierte die Olympiade.
Internet
Alle Partien wurden
im Internet übertragen. Dazu waren 514 miteinander vernetzte
Bretter nötig und eine Leitung, die mit 10Gigabyte/Sekunde ins
Internet speist. Das leisteten fünf Blade-Center mit jeweils
mehreren Servern, sowie zweihundert weitere Rechner. Weltweit
haben über 52 Millionen Menschen die Schacholympiade im
Internet besucht.
126,4 Millionen Sessions (Verbindungen zur Live-Seite) gab es
bei den Live-Übertragungen, in Spitzenzeiten wurden 7 447
Sessions pro Sekunde neu geöffnet. In elf Spieltagen wurden 660
Millionen Dateien runtergeladen. Die Top-Spiele: Magnus
Carlsen (Norwegen) gegen Markus Ragger (Östereich) und
Radoslow Wojtaszek (Polen) gegen Alexander Grischuk
(Russland) sowie Runde 3, Jue Wenig (China) gegen Magnus Carlsen
(Norwegen). Über 36 bis 40 Stunden Rechenzeit sind nötig, um
die Logfiles eine Tages auszuwerten.
Erstmals wurden nicht nur Echtzeitdaten ins Internet übertragen,
sondern auch Video. In den ersten Tagen nicht live, um die höhere
Sicherheit im Datenstream bei den Schachbrettern nicht zu
riskieren. Ab dem dritten Tag dann live. Gezeigt wurden die
Top-Partien, zum Beispiel Deutschland gegen Russland. Gezeigt
wurden auch alle Pressekonferenzen, die Eröffnungsfeier und
Interviews. Produziert wurden rund 30 Stunden Inhalt. Erreicht
werden konnten damit über die Dauer der Schacholympiade rund
450 000 kumulierte Zuschauer. Diese haben hochgerechnet rund 25
000 Stunden geschaut. In der Regel blieben Zuschauer etwa eine
halbe Stunde. Während der zweiten Woche hat sich die
Zuseh-Dauer verlängert auf über 1,5 Stunden.
Finanzen
Die
Kosten für die Schacholympiade 2008 in Dresden belaufen sich
auf ca. 4 Millionen Euro. Es konnten 2,34 Millionen Euro an
Sponsorengeldern eingenommen werden. Es gab drei Hauptsponsoren
und insgesamt 60 Unternehmen, die die Schacholympiade finanziell
unterstützt haben. Über 60 000 Euro wurden durch den Verkauf
der Zuschauerkarten eingenommen.
Sonstiges
25 000 Liter Oppacher
Mineralwasser wurden ausgeschenkt und 24 Tonnen Lebensmittel
verarbeitet und 24 000 Tassen Kaffee getrunken. Die Dresdner
Verkehrsbetriebe transportierten 54 430 Personen während der
Olympiade. In den Hotels wurden 25 920 Übernachtungen gebucht.
Insgesamt 475 Kilo Stollen konnten bereitgestellt werden.
Die
nächste Schacholympiade findet dann 2010 in Sibirien (Khanty-Mansisk)
und dann 2012 in der Türkei (Istanbul) statt.
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