Die siebente Runde der Schach WM wird vom Schauspieler Gbenga Akinnagbe für Karjakin mit 1.d4 eröffnet. Als Akinnagbe vorher nachfragt "really d4?" entlockt er den beiden WM-Kontrahenten ein seltenes Lächeln. Ansonsten überwiegt die Anspannung eines langen Zweikampfs. Sergej Karjakin erweist sich in seinen Eröffnungen erstaunlich zahnlos. Da hätte man sich mit der russischen Maschinerie im Hintergrund mehr erwartet. Trotz seines Versuches die Partie mit d4 in andere Bahnen zu lenken steht Karjakin in einer slawischen Verteidigung bereits nach 13. Zügen leicht schlechter. Auch Carlsen konnte das kaum glauben. In seinem Bestreben die beiden Schwarzpartien in den Runden sechs und sieben gut zu überstehen spielt er auf ein rasches Remis. Doch dann passiert dem Weltmeister im 16. Zug mit Tc8 ein Versehen mit dem sich sein leichter Vorteil in einen leichten Nachteil verwandelt. Carlsen findet aber eine Abwicklung in ein Endspiel mit Türmen und ungleichen Läufern in dem Karjakin zwar einen Bauern mehr hat, aber seine Stellung nicht verstärken kann. Nach drei Runden Spielzeit stimmt Karjakin bereits im 33. Zug einer Punkteteilung zu. In den Pressekonferenzen überwiegen die Fragen nach der Remisserie. Glauben die Spieler noch eine Partie gewinnen zu können? Dabei hätten die Partien drei, vier und fünf durchaus einen Sieger hervorbringen können. Aber der Grad zum ganzen Punkt war schmal. In den entscheidenden Momenten gab es stets mehrere chancenreiche Fortsetzungen. Der Gewinn lag dabei hinterm menschlichen Rechenhorizont. So gesehen fehlte bisher beiden das Glück zum Partiegewinn. Vielleicht wird das heute schon anders. Die achte Partie beginnt um 20:00 Uhr. Der Videokommentar von Ragger zur siebenten Runde ist auf Youbute online. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, Videokommentar Markus Ragger - 7. Runde,
Bericht im Standard Online