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In der bislang kürzesten Runde des Turniers gab es gestern drei entscheidende Ergebnisse und eine neue Spitzenreiterin. Überraschend besiegte Olga Badelka Anna Muzychuk in einer spektakulären Angriffspartie, wodurch Zhu Jiner mit ihrem Sieg über Divya Deshmukh die Führung übernehmen konnte. Auch Nana Dzagnidze kehrte mit einem Sieg gegen Stavroula Tsolakidou zu einer positiven Bilanz zurück — und das sogar mit den schwarzen Figuren.

Die Sensation des Tages lieferte die Neo-Österreicherin Olga Badelka! Erfrischt vom Dorfausflug am Ruhetag scheint sie nun ihren Rhythmus im Turnier gefunden zu haben. Nachdem sie am Vortag gegen Goryachkina ein Remis erkämpft hatte, zeigte sie gestern eine lehrbuchreife Partie und besiegte die bis dahin führende Anna Muzychuk mit einem kraftvollen Angriff im Colle-Zukertort.

250323 OB Diagramm

Der Schlüsselmoment der Partie ereignete sich im 15. Zug: Muzychuk hatte gerade 14...Se4 gespielt und plante nach 15.cxd5 Sxd2 einen Springertausch. Badelka war jedoch nicht gezwungen, zurückzuschlagen. Stattdessen entdeckte sie den starken Zwischenzug 16.dxe6!, der einen massiven Angriff einleitete und letztlich entscheidend war.

„Es ist besser, spät zu gewinnen als nie“, sagte Badelka im Interview nach der Partie. „Der Bergausflug ins Dorf am freien Tag war eine wohlverdiente Pause, und ich versuche immer noch, meinen Fokus zu finden“, fügte sie hinzu.

 

Die Turniertabelle (Kreuztabelle nach Startrang) zwei Runden vor Schluss:

250323 Table

Die Paarungen der vorletzten Runde:

Nana Dzagnidze – Mariya Muzychuk
Aleksandra Goryachkina – Harika Dronavalli
Anna Muzychuk – Elisabeth Paehtz
Divya Deshmukh – Olga Badelka
Stavroula Tsolakidou – Zhu Jiner

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 (wk, Info: FIDE, Fotos: FIDE-Mark Livshitz)

Die zweite Runde des FIDE Women's Grand Prix in Zypern brachte der Chinesin Zhu Jiner ihren zweiten Sieg ein – diesmal gegen Deutschlands Elisabeth Pähtz – und damit die alleinige Tabellenführung. Die Neo-Österreicherin Olga Badelka, die in der ersten Runde gegen Zhu verloren hatte, erreichte in ihrer zweiten Schwarzpartie in Folge ein Remis gegen die Weltklassespielerin Nana Dzagnidze.

Die österreichische Internationale Meisterin bestreitet derzeit ihren ersten Grand-Prix-Zyklus. In der Partie gegen die erfahrene Großmeisterin Nana Dzagnidze entschied sie sich für das angenommene Damengambit – eine etwas riskante Wahl, da Dzagnidze diese Verteidigung zuvor erfolgreich gegen Goryachkina gespielt hatte. Mit dem überraschenden Zug 9.Bg5 brachte Dzagnidze ihre Gegnerin aus der Vorbereitung, sodass Badelka über zwanzig Minuten nach dem richtigen Aufbau suchte.

Obwohl es ihr gelang, den Damentausch zu erzwingen, war das resultierende Endspiel vorteilhafter für die Georgierin: Sie verfügte über eine gesündere Bauernstruktur und besser platzierte kleinere Figuren. Die Schachengine zeigte um den zwanzigsten Zug herum einen Vorteil von +1,5 für Weiß an. Doch in Zeitnot verlor Dzagnidze zunehmend den Faden, was Badelka die Möglichkeit gab, sich zu stabilisieren. Mit hervorragender Verteidigungstechnik neutralisierte Badelka den Vorteil ihrer Gegnerin und einigte sich schließlich im 43. Zug in einer nahezu ausgeglichenen Stellung auf Remis.

Der Stand nach zwei Runden:

250317 GP w tab

Heute spielen in der dritten Runde ab 14:00 Uhr MEZ:
MUZYCHUK, ANNA – DZAGNIDZE, NANA
DIVYA, DESHMUKH – GORYACHKINA, ALEKSANDRA
TSOLAKIDOU, STAVROULA – MUZYCHUK, MARIYA
ZHU, JINER – DRONAVALLI, HARIKA
BADELKA, OLGA – PAEHTZ, ELISABETH

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Save the Date! Am 29.01.2025 kommen bei der FE&MALE Sports Conference in Linz führende Köpfe und engagierte Persönlichkeiten zusammen, um die Zukunft des Sports zu gestalten - für mehr Gleichberechtigung, starke Frauen und inspirierende Erfolgsgeschichten.

Die Konferenz bietet die perfekte Gelegenheit, voneinander zu lernen, neue Impulse zu gewinnen und Netzwerke zu stärken. Auch im Schach gibt es bereits viele beeindruckende Frauen, die zeigen, was im Frauensport möglich ist. Eva Moser führte das österreichische Team bei der "Herren-Olympiade" 2004 auf dem Spitzenbrett an und gewann 2006 die Staatsmeisterschaft der offenen Klasse. Im ÖSB werden die Hälfte aller Kommissionen von Frauen geleitet.

Konferenz-Highlights
Datum: 29. Januar 2025
Uhrzeit: Ganztagesveranstaltung, Einlass: 9.00 Uhr
Moderation: Alina Zellhofer, Österreichs Top-Sportmoderatorin

Lasst uns ihre Geschichten teilen und gemeinsam den Weg für die nächste Generation ebnen.
Weitere Infos und Tickets gibt es hier. (dt, Text: Sport Austria/Denise Trippold, Bild: Jasmin Walter)

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Anlässlich des heutigen Weltfrauentags lädt die Frauenschach-Kommission des ÖSB alle Mädchen und Frauen ein, am Frauenschach_AUT-Fotowettbewerb 2025 teilzunehmen. Gesucht werden kreative Fotos zum Thema „Frauenschach“, am besten im quadratischen Format und guter Auflösung, die bis spätestens Ende des Monats eingereicht werden können.

Output und Preise:
Die Frauenschachkommission wählt besondere Einsendungen aus, die auf einem Roll-Up verewigt werden. Dieses wird erstmals im Rahmen der Jugend-ÖM U16/U18 präsentiert. Zusätzlich werden die drei kreativsten Fotos sowie ein Jugendpreis ausgezeichnet. Außerdem gibt es eine Verlosung: Pro zehn Einsendungen können Teilnehmende Frauenschach_AUT-Merch und weitere Sachpreise gewinnen.

Datenschutz & Urheberrecht:
Mit der Einsendung erklären sich die Teilnehmenden einverstanden, dass der Österreichische Schachbund (ÖSB) die Bilder zur Förderung des Frauenschachs verwenden darf. Dies umfasst die Veröffentlichung auf der ÖSB-Website, in sozialen Medien sowie auf Werbematerialien wie z.B. einem Roll-Up. Die Urheberrechte der Fotograf*innen bleiben unberührt. Die Teilnehmenden versichern mit der Einsendung, dass sie über die Rechte an den eingesandten Bildern verfügen und keine Rechte Dritter verletzen.

Hinweis für Teilnehmende unter 18 Jahren
Bei minderjährigen Teilnehmer*innen ist die Einwilligung der Erziehungsberechtigten erforderlich. Mit der Einsendung wird bestätigt, dass diese Zustimmung vorliegt.

Bitte sendet eure Einsendungen im .png-Format bis spätestens 31. März an frauenschach_aut(at)chess.at. Pro Person ist eine Einsendung erlaubt.

Die Freude am Schachsport und der Kreativität stehen im Mittelpunkt – wir freuen uns auf zahlreiche kreative Einsendungen! (Text/Foto: Frauenschach_AUT)

Von 18. bis 20. Oktober fand der Mädchenschachkongress, organisiert von der Deutschen Schachjugend, erstmals in Berlin statt.

Den ÖSB vertraten die neuen Vorsitzenden der Frauen- und der Jugendkommission, Sara Marinovic und Selina
Jeitler, die gemeinsam mit den anderen Teilnehmer:innen über so einige Diskussionspunkte grübelten.
Neben spannenden Vorträgen zu den Gemeinsamkeiten zwischen Schach und Ringen, aber auch einigen Brainstorming-Runden, wie man das Vereins- und Funktionärswesen für Mädchen und Frauen attraktiver gestalten könnte, ließen unsere Mädels das durchaus anstrengende Wochenende mit einer Besichtigung beim Brandenburger Tor ausklingen.

Vielen Dank an die DSJ sowie den AK Mädchenschach, der dieses Wochenende mal wieder top organisiert möglich machte, wir freuen uns schon auf nächstes Jahr! (dt, Text/Bilder: Selina Jeitler)

Deutsche Schachjugend