Liebe Schachfamilie!
Viele von euch wissen ja bereits, dass der ASV Linz seine erste Mannschaft aus der Bundesliga zurückgezogen hat. Ich möchte diese Veränderung nutzen, um kurz einige Überlegungen zur Situation in der österreichischen Bundesliga anzustellen:
Unsere Mannschaft ist ja eher durch Zufall entstanden – aufgestiegen in die 2. Bundesliga Mitte, haben wir um einige alte Großmeisterfreunde von mir eine hervorragende Mannschaft aufgebaut. Diese ist über die Jahre sogar noch stärker geworden.
Ich war von Anfang an da und dort mit Kritik konfrontiert, dass es sich um eine reine Legionärsmannschaft handeln würde und wir keine Österreicher verpflichtet hätten. Das hat mich nicht sehr irritiert – erstens gibt es in der Schachszene immer Kritik an allem (und am Gegenteil ;-), außerdem war unsere Mannschaft ein echtes Team mit Spielern, die eng befreundet sind, und einem wirklich tollen Mannschaftsklima.
Dennoch habe ich mir über die Jahre immer öfter die Frage gestellt, ob es Sinn macht, so viele Ausländer in der Liga einzusetzen – bei den stärksten Teams gibt es gar keine Österreicher und tatsächlich stellen viele Vereine einfach die Nationalmannschaft eines Nachbarlandes.
Dazu einfach eine neue Regelung in der TuWO zu verankern, ist keine Lösung – erstens gibt es rechtliche Voraussetzungen (z. B. das Diskriminierungsverbot für EU-Spieler), zweitens gilt es, die Selbstverwaltung der Liga zu berücksichtigen: Es sind die Vereine und besonders die Obmänner und Obfrauen bzw. die Captains, die sehr viel ehrenamtliche Arbeit leisten und damit die Bundesliga-Teams erst möglich machen!
Dazu kommt ein enormer finanzieller Aufwand für alle Teams – Mittel, die es meist wieder nur durch die Aktivitäten der Captains gibt, die ganzjährig bei der Sponsorenaquise aktiv sind und nebenbei auch das Vorurteil widerlegen, im Schach seien keine Sponsorings zu bekommen.
Ein Team mit den besten Österreichern aufzubieten, war für den ASV aber nie eine Option – eine spannende Idee theoretisch, wir wollten aber den anderen Teams ihre österreichischen GMs nicht „wegkaufen“. Das hätte der Liga sicherlich geschadet, und das ist auch der Grund, warum wir allen österreichischen GMs, die in den letzten Jahren von sich aus auf den ASV zugekommen sind, abgesagt haben.
Eine Ligareform kann nur kommen, wenn sie von den Bundesliga-Vereinen mitgetragen wird. Der ÖSB soll den Teams keinesfalls Regelungen vor die Nase setzen, die nicht gewünscht sind. Ich unterstütze die Selbstverwaltung der Bundesliga: Vereine, die so enormen Aufwand treiben, müssen auch das Recht haben, den Austragungsmodus wesentlich mitzugestalten – es ist ja leider nicht so, dass der ÖSB Fernsehgelder unter den Bundesligavereinen aufteilen kann. Die ganze Liga wird immer nur von den Vereinen selbst getragen.
Solange der ASV mitspielt, kann ich aber in meiner ÖSB-Funktion nie einen Vorschlag zu einer Veränderung machen, ohne zu Recht mit dem Vorwurf der Voreingenommenheit konfrontiert zu werden – auch das war ein Grund, unser Engagement zu beenden.
Für den ASV-Vorstand und mich waren aber auch sportliche Überlegungen entscheidend:
Wenn wir in dieser Besetzung weitergespielt hätten, wären wir mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Staatsmeister geworden – alle anderen Teams würden wieder nur um den zweiten Platz spielen. Da alle Vereine einen enormen finanziellen und organisatorischen Aufwand betreiben, ist das keine zufriedenstellende Situation und keine gesunde Entwicklung für die Liga.
Umgekehrt hat niemand etwas davon, wenn der ASV Serienmeister wird – das wäre für das österreichische Schach kein Vorteil.
Obwohl wir diese Saison am ersten Termin mit einer B-Mannschaft spielen mussten, haben wir am Ende mit 5 Team-Punkten Vorsprung und im Schnitt 5:1 Brettpunkten gewonnen – mit dem Effekt, dass die anderen Teams teilweise bereits begonnen haben, ihre besten Spieler gegen uns zu schonen! Dann gewinnen wir zwar auch mal 6:0, aber es macht sportlich keinen Sinn, wenn die ASV-GMs gegen Gegner mit bis zu 700 Elo-Punkten weniger spielen.
Damit war bereits eine Veränderung in der Liga zu bemerken, und somit haben wir uns entschlossen, einen neuen Meister zu ermöglichen.
Ich persönlich verbringe sehr viel Zeit mit Schach – ausschließlich ehrenamtlich – und ich muss natürlich Prioritäten setzen. Nach rund vier Jahren kann ich nun sehr gut einschätzen, wo ich meine Zeit, Energie und Ressourcen am effizientesten einsetze: Da ist mir vieles wichtig – der PlusCity Grand Prix, eine attraktive Einzel-Staatsmeisterschaft (ich bin sehr optimistisch für den neuen Modus), internationale Events und natürlich die Förderung unserer „Supertalente“. Die Bundesligamannschaft des ASV kommt da einfach nicht an erster Stelle!
Und so war es dann zwar schmerzhaft, aber die logische Entscheidung, unser Team aufzugeben.
An der Team-Rapid- und Blitz-Staatsmeisterschaft werden wir aber weiterhin teilnehmen und – wenn es passt – auch wieder an internationalen Events. Wir freuen uns da und dort also weiterhin auf spannende Kämpfe. 😉
In diesem Sinn möchte ich mich im Namen des gesamten ASV-Vorstandes für die vergangenen drei Jahre bei euch bedanken – es war ein tolles Erlebnis, an der Team-Staatsmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Ich wünsche den Teams der Saison 2025/2026 alles Gute für die nächste Spielzeit und freue mich schon auf die Siegerehrung mit einem neuen Staatsmeister!
Michael Stöttinger
Präsident
Die Österreichischen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U16 und U18 eröffnen traditionell den Reigen der nationalen Jugendbewerbe. Wie bereits im Vorjahr wird im JUFA Hotel in Fürstenfeld gespielt. Organisiert wird das Turnier vom Schachklub LL-resources Fürstenfeld unter der Leitung von Turnierdirektor Klemens Marakovits. Hauptschiedsrichter ist IS Hermann Wilfling.
Insgesamt 86 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bundesländern nehmen an den Bewerben teil. Topgesetzt sind Florentin Stickler (U16), Peter Balint (U18), Leefke Giselbrecht (U16 weiblich) und Milana Hyassat (U18 weiblich). Gespielt werden sieben Runden im Schweizer System, verteilt auf fünf Tage.
Rundenplan:
1 13.04.2025 09:00
2 13.04.2025 15:00
3 14.04.2025 09:00
4 15.04.2025 09:00
5 15.04.2025 15:00
6 16.04.2025 09:00
7 17.04.2025 08:30
24 Partien werden live übertragen. Die neuen Meister werden am Gründonnerstag gekürt. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results
Live-Übertragung: DGT: U18, U16, U18m, U16m; Chess.com, Lichess, ChessBase
Live-Kommentierung auf Youtube (Jugend-Kommission, Runden 2-7, Start mit 15 Minuten Verzögerung)
Die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2025 ging gestern auf Rhodos, Griechenland, zu Ende. IM Teodora Injac (SRB, 2454) setzte sich als alleinige Siegerin durch und sicherte sich vorzeitig den Titel. Dabei gelang ihr das Kunststück, eine Auftaktniederlage wegzustecken und anschließend neun Partien in Folge zu gewinnen. Mit einem Remis in der letzten Runde gegen IM Aleksandra Maltsevskaya (POL, 2376) beendete Injac das Turnier mit 9,5 aus 11 Punkten – eineinhalb Punkte vor der Zweitplatzierten.
Mit jeweils 8 aus 11 Punkten lagen IM Irina Bulmaga (ROU, 2362), IM Mai Narva (EST, 2380) und IM Aleksandra Maltsevskaya (POL, 2376) gleichauf auf dem Silberrang, doch die Medaillengewinnerinnen wurden erst im Tiebreak ermittelt. Irina Bulmaga hatte die besten Feinwertungen und gewann Silber, Mai Narva holte Bronze, und Aleksandra Maltsevskaya belegte den undankbaren vierten Platz.
Elf Spielerinnen qualifizierten sich für den nächsten FIDE Women’s World Cup, der vom 5. bis 29. Juli in Batumi (Georgien) ausgetragen wird.
Beste Österreicherin wurde Elisabeth Hapala mit fünf Punkten und einer Elo-Leistung von 2247 auf Rang 77 unter 136 Teilnehmerinnen aus 34 Nationen. Hapala darf sich zudem über einen Zuwachs von 43 Elo-Punkten in der Weltrangliste freuen. Ebenfalls fünf Punkte erzielte Jasmin-Denise Schloffer, während Emilia Deak-Sala einen halben Punkt weniger erreichte. Beide spielten etwas unter ihrer Erwartung, hatten jedoch durchaus Chancen auf ein besseres Ergebnis. (wk, Fotos: ECU)
ECU, Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Der ASV Linz gewinnt die Bundesliga 2024/2025 souverän vor Pinggau-Friedberg und der SG Mistelbach/A. Es ist der dritte Titel in Folge für das Team von ÖSB-Präsident Michael Stöttinger. Im Gegensatz zu den hart umkämpften Meisterschaften der vergangenen Jahre gelingt den Linzern diesmal ein regelrechter Durchmarsch: Sie entscheiden alle elf Begegnungen für sich. Lediglich Mistelbach kann mit einer knappen 2,5:3,5-Niederlage Schadensbegrenzung betreiben. Im Schnitt erzielt das Meisterteam 4,95 Punkte pro Begegnung, das verpasst nur knapp ein Durchschnittsergebnis von 5:1.
Top-Scorer der Linzer ist Aleksandr Shimanov mit 8,5 Punkten aus neun Partien. An den Spitzenbrettern tragen die Top-Stars Maxime Vachier-Lagrave (3/4) und Shakhriyar Mamedyarov (3,5/4) in den entscheidenden Partien maßgeblich zum Staatsmeistertitel bei.
Die Konkurrenz kann lediglich um Medaillen und Platzierungen kämpfen. Silber geht aufgrund der besseren Feinwertung an Pinggau-Friedberg. Die Steirer holen – ebenso wie Mistelbach – 16 Punkte. Zwar entscheidet Mistelbach das direkte Duell mit 4:2 für sich, hat jedoch zwei Brettpunkte weniger und muss sich mit Bronze begnügen.
Dahinter folgen Feffernitz (14 Punkte), St. Veit und Fürstenfeld-Hartberg (je 12), sowie Ottakring und Maria Saal (je 11). Mayrhofen/Zell/Zillertal komplettiert das dicht gedrängte Mittelfeld. Am Tabellenende liegen mit deutlichem Rückstand Royal Salzburg, Frauental und Pamhagen, die in die 2. Bundesliga absteigen müssen. Die berechtigten Aufsteiger sind die Sieger der 2. Bundesligen: Gamlitz (Mitte), Austria Wien (Ost), Schach ohne Grenzen (West).
Konstantin Peyrer
Die meisten Punkte für ihre Teams erzielen Gupta Sankalp und Ivan Ivanisevic für Pinggau-Friedberg mit jeweils 9 Punkten aus 11 Partien – noch vor Aleksandr Shimanov (8,5/9) vom ASV Linz. Bester Österreicher dieser Wertung ist Konstantin Peyrer mit 7,5 Punkten aus 11 Partien, was ihm Platz sechs einbringt. Peyrer gehört damit zu den fünf österreichischen Spielern, die alle elf Partien der Saison bestritten haben. Ebenfalls alle Begegnungen absolvierten Valentin Dragnev, Georg Fröwis, Georg Halvax und Daniel Hartl. Ottakring und Maria Saal setzten überwiegend auf österreichische Spieler und kamen mit lediglich drei bzw. zwei Legionären durch die Saison. (wk, Foto: Peter Kranzl)
Ergebnisse bei Chess-Results, Fotos von Peter Kranzl
Von 28. bis 30. März 2025 fanden im Reichshofsaal in Lustenau die Finalrunden der 1. Frauenbundesliga sowie der 2. Bundesliga und 2. Frauenbundesliga West statt. Vor allem in der 1. Bundesliga der Frauen war eine ganze Reihe von internationalen Spitzenspielerinnen am Start. Allen voran, die Welt- und Europameisterin Alexandra Kostenjuk, die für SC Victoria Linz am Spitzenbrett spielte. Zum ersten Mal war damit auch eine Schach-Weltmeisterin auf Vorarlberger Boden zu sehen!
Der Meistertitel in der 1. Frauenbundesliga ging verdient an ASVÖ Pamhagen. Am Samstag kam es zum entscheidenden Duell gegen den SC Victoria Linz, der bis dato ebenso alle Matches gewinnen konnte. ASVÖ Pamhagen ließ nichts anbrennen und gewann überzeugend 3:1. In der letzten Runde gelang dem Heimteam des SK Dornbirn ein überraschender 2,5:1,5-Sieg gegen den frisch gekürten Meister aus Pamhagen – trotz eines kampflos verlorenen Brettes. Besonders beeindruckend war der Einzelsieg von WIM Sofiia Hryzlova gegen IM Alina Kashlinskaya (aktuell Nr. 12 der Weltrangliste). Ein weiteres halbes Brett steuerte WFM Mariya Manko mit einem Remis gegen IM Ann Matnadze Bujiashvili bei. Silber ging mit ebenso 16 Matchpunkten, aber um 4 Punkte geringerer Brettwertung an den SC Victoria Linz. Bronze holte mit 5 Matchpunkten Abstand Schach ohne Grenzen.
In der 2. Bundesliga West dominierte Schach ohne Grenzen und sicherte sich souverän den Meistertitel. Nach nur einem Jahr in der 2. Liga gelingt damit der direkte Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga. Zwei Punkte dahinter belegte der SK Sparkasse Jenbach den zweiten Rang. Spannend verlief das Rennen um Platz 3: Am Ende entschied die bessere Brettwertung zugunsten des SK Hohenems, der sich knapp vor dem viertplatzierten Team durchsetzen und somit das Podest komplettieren konnte. Besonders hervorzuheben ist die Leistung des 18-jährigen FM Benjamin Kienböck. Der Hohenemser erspielte eine Performance von 2546 Elo in 10 Partien und darf sich über ein saftiges Eloplus von 130 Punkten freuen.
In der 2. Frauenbundesliga West sicherten sich die jungen Spielerinnen des SK Dornbirn – komplett ohne Legionärinnen – mit drei Siegen souverän den Meistertitel. Der 2. Platz ging an Schach ohne Grenzen punktegleich mit Steinitz Salzburg.
Das Bundesliga-Finalwochenende stand ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestandsjubiläums des Schachklubs Dornbirn, der auch die Organisation der Veranstaltung übernahm. Äußerst positive Rückmeldungen über das sehr gute Gelingen und das tolle Ambiente im Reichshofsaal in Lustenau erreichten die Veranstalter des SK Dornbirn.
Der SK Dornbirn bedankt sich bei allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. (dt, Text: Gerhard Mannsberger/Denise Trippold, Bilder: Gerhard Mannsberger)
Endergebnisse:
Nach sechs Runden bei der Schach-Europameisterschaft der Frauen 2025 sorgt die 16-jährige WFM Anastasia Kirtadze weiterhin für Furore: Mit 5,5 Punkten aus sechs Partien übernimmt die Georgierin überraschend die alleinige Führung im Klassement.
Die an Nummer 77 gesetzte Kirtadze (Elo 2180) setzte sich in der sechsten Runde gegen die favorisierte IM Aleksandra Maltsevskaya (POL, 2376) durch. Mit den schwarzen Steinen gelang es ihr, die Partie früh auszugleichen und einen Bauern zu gewinnen. Zwar verfügte Maltsevskaya über positionelle Kompensation, doch die Stellung blieb lange ausgeglichen. Im 30. Zug gerieten beide Spielerinnen in akute Zeitnot. Kirtadze bewahrte jedoch die Übersicht, hielt ihren Materialvorteil und profitierte schließlich von einem ungenauen Turmtausch der Polin, der in ein verlorenes Endspiel mit Läufer gegen Springer mündete.
Für ihren fünften Sieg im sechsten Spiel erhält Kirtadze nicht nur 165 Elo-Punkte, sondern weist derzeit auch eine Turnierleistung von beeindruckenden 2795 Punkten auf. Sie geht damit als alleinige Spitzenreiterin in den Ruhetag.
Vier Spielerinnen folgen mit jeweils 5 Punkten und bleiben der georgischen Nachwuchshoffnung dicht auf den Fersen: IM Mai Narva (EST, 2380), GM Bella Khotenashvili (GEO, 2418), IM Teodora Injac (SRB, 2454) und IM Sophie Milliet (FRA, 2371).
Die Österreicherinnen im Feld schlagen sich gut. Insesondere Elisabeth Hapala und Emila Deak-Sala halten bei jeweils drei Punkten aus sechs Partien und einem deutlichen Eloplus. Jasmin-Denise Schloffer hat einen halben Zähler weniger und in den letzten beiden Runden ihre Partien remisiert. Nach einem gestrigen Ruhetag geht die EM heut weiter. (wk, Info/Foto: ECU)
ECU, Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Live Kommentierung auf Youtube
Heute, Mittwoch, dem 2. April 2025, beginnen um 14 Uhr im Fuchspalast in St. Veit die letzten sechs Runden der 1. Bundesliga. Titelverteidiger und Tabellenführer ASV Linz will natürlich nichts anbrennen lassen und wird voraussichtlich mit mehreren Spielern über 2700 Elo vor Ort sein. Das direkte Duell mit Verfolger Pinggau-Friedberg findet am Donnerstag ab 14 Uhr statt.
Besonders spannend wird der Kampf um den Klassenerhalt, da noch zahlreiche direkte Duelle anstehen. Die Partien werden wie gewohnt live übertragen.
Von Freitag bis Sonntag bestreitet zudem die 2. Bundesliga Mitte ihre finalen drei Runden, während am Samstag die 2. Frauen-Bundesliga Mitte ihre Schlussrunde austrägt. (wk, Text/Info: Friedrich Knapp)
Die Beginnzeiten sind:
Mittwoch, 2. April: 14 Uhr
Donnerstag, 3. April: 14 Uhr
Freitag, 4. April mit einer Doppelrunde um 10 Uhr + 16 Uhr
Samstag, 5. April: 14 Uhr
Sonntag, 6. April: 10 Uhr
Ergebnisse bei Chess-Results: Bundesliga, 2. Bundesliga Mitte, 2. Frauen-Bundesliga Mitte
Zu den Live-Partien: Chess.com, Lichess, ChessBase
Am 28. und 29. März 2025 fand in Wien der 4. Österreichische Schul- und Breitenschachkongress statt. Mit insgesamt 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde der Kongress feierlich eröffnet – in Anwesenheit der Abteilungsleiterin des Bildungsministeriums für Kunst, Kultur und Kreativität an Schulen, Frau Maga Kristina Mandl.

Anschließend wurde die beste vorwissenschaftliche Arbeit des Schuljahres 2023/24 zum Thema Schach präsentiert und mit 200 Euro prämiert. Lowis-Ben Frass vom Erich-Fried-Realgymnasium (BRG 9, Wien) widmete sich in seiner Arbeit der Aufdeckung von Betrug im Schach mithilfe statistischer Modelle.
Am Freitag fanden zwei Vorträge statt: Patrick Reinwald sprach über den Übergang vom Schulschach zum Vereinsschach, und „Mister Schulschach Deutschland“ Walter Rädler stellte innovative Methoden wie Schachkahoots und Prechess vor. Parallel dazu begann die Ausbildung zur österreichischen Schachlehrerin bzw. zum österreichischen Schachlehrer. Katharina und Hans-Jürgen Koller führten schachbegeisterte Lehrkräfte in die Welt des Schulschachs ein.
Nach einem hervorragenden Buffet organisierte Lothar Handrich ein Ansage-Schachturnier, bei dem alle sieben Sekunden eine Zugaufforderung erfolgte. Die stärksten Nerven und besten Züge sicherten IM Georg Fröwis, Hans-Jürgen Koller und Patrick Reinwald die Plätze auf dem Siegerpodest.

Der Samstag begann mit dem Vortrag Mit Schach zur Matura von Christa Perner und Hans-Jürgen Koller. Im dritten Teil der Schachlehrerinnen- und Schachlehrerausbildung wurden praxisnahe Beispiele aus dem Unterricht mit Schülerinnen und Schülern des BG BRG BORG 22 (Polgargymnasium) behandelt und gemeinsam erarbeitet.
Der vierte Vortrag, So geht Frauenschach! 10 Jahre „Frau Schach“, wurde von Dagmar Jenner gehalten.
In der letzten offiziellen Einheit des Kongresses weckten aktuelle Schachliteratur sowie Schachklassiker großes Interesse bei den Teilnehmenden. Diese wurden von Katharina Koller und Lothar Handrich vorgestellt. Der 4. Österreichische Schul- und Breitenschachkongress endete mit einer Abschlussreflexion sowie dem Wunsch nach weiteren Fortbildungsangeboten. (wk, Text/Fotos: Lothar Handrich)
Bundesministerium Bildung - Schach
Die 25. Europameisterschaft der Frauen beginnt heute auf Rhodos, Griechenland, und wird vom 31. März bis zum 11. April 2025 im Rodos Palace Conference Hotel ausgetragen. An der Meisterschaft nehmen knapp 140 Spielerinnen aus 34 europäischen Föderationen teil, darunter sieben Großmeisterinnen, 22 Internationale Meisterinnen sowie 25 FIDE-Meisterinnen.
Die topgesetzten Spielerinnen sind:
- GM Nino Batsiashvili (GEO, 2473)
- IM Teodora Injac (SRB, 2454)
- IM Meri Arabidze (GEO, 2447)
- IM Stavroula Tsolakidou (GRE, 2445)
- IM Dinara Wagner (GER, 2440)
- IM Lela Javakhishvili (GEO, 2429)
- GM Anna Ushenina (UKR, 2428)
- GM Antoaneta Stefanova (BUL, 2426)
- GM Bella Khotenashvili (GEO, 2418)
Titelverteidigerin ist IM Ulviyya Fataliyeva (AZE, 2387). Sie hat im vergangenen Jahr an demselben Ort die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2024 gewonnen.
Aus Österreich sind Jasmin-Denise Schloffer, Emilia Deak-Sala und Elisabeth Hapala dabei. Neo-Österreicherin Olga Badelka hat kein Visum bekommen und konnte daher nicht anreisen. Bundesfrauentrainer David Shengelia ist als Coach der Österreicherinnen vor Ort.
Das Turnier wird im Schweizer System über 11 Runden ausgetragen. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Zusätzlich gibt es einen 30-Sekunden-Inkrement pro Zug ab dem ersten Zug.
Die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2025 dient als Qualifikationsturnier für den FIDE-Frauen-Weltpokal. Laut Entscheidung der ECU in Abstimmung mit der verantwortlichen FIDE qualifizieren sich mindestens zehn Spielerinnen. Das Gesamtpreisgeld beträgt 60.000 Euro, wovon 10.000 Euro an die Siegerin gehen.
Die Partien werden live mit Kommentaren von GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska auf der ECU-TV-Plattform sowie dem ECU-YouTube-Kanal übertragen. (wk, Info/Foto: ECU)
ECU, Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results
Live Kommentierung auf Youtube
Die Schach-Europameisterschaft 2025 endete in Eforie Nord, Rumänien, nach spannenden Kämpfen über 11 Runden in einem Feld von fast 400 Spielern aus 40 europäischen Föderationen mit dem Sieg des Deutschen Matthias Bluebaum.
Der Turniersieger wurde erst nach einer dramatischen letzten Runde ermittelt, die erhebliche Veränderungen an der Spitze mit sich brachte. GM Matthias Bluebaum (GER, 2643) und GM Daniil Juffa (ESP, 2654) gingen mit jeweils 8/10 Punkten als Führende in die Schlussrunde, gefolgt von sieben Spielern mit 7,5 Punkten. Bluebaum spielte gegen GM Nijat Abasov (AZE, 2612) ein schnelles Remis und musste auf die Ergebnisse seiner Konkurrenten warten.
GM Maxim Rodshtein (ISR, 2623) besiegte GM Shant Sargsyan (ARM, 2666) und erreichte 8,5 Punkte, womit er in den Kampf um Gold eingriff. In einer hochkomplizierten Stellung bewies er starke Technik und wandelte das leicht bessere Endspiel in einen vollen Punkt um. GM Daniil Juffa (ESP, 2654) konnte seine Titelchancen hingegen nicht nutzen – nach Bluebaums Remis verlor er seine Partie gegen GM Frederik Svane (GER, 2654), der mit den weißen Steinen auf Sieg spielte. Die Stellung blieb lange ausgeglichen, doch ein Fehler des Spaniers führte zu einem schlechteren Endspiel, das Svane konsequent zum Sieg verwandelte. Dank dieses Erfolgs erreichte Svane ebenfalls 8,5 Punkte, sodass die Zweitwertung über den Titel entscheiden musste.
Das Tiebreak-Kriterium sprach schließlich für GM Matthias Bluebaum, der damit als erster Spieler überhaupt seine zweite Europameisterschaft gewann. Silber sicherte sich sein Landsmann Frederik Svane, während Maxim Rodshtein aus Israel die Bronzemedaille holte.
Bester Österreicher wurde Dominik Horvath mit sieben Punkten und einer Performance von 2567, was ihm Platz 51 einbrachte. Valentin Dragnev und Lukas Dotzer erreichten jeweils 6,5 Punkte und schafften es unter die Top 100 von 375 Teilnehmern. Felix Blohberger blieb mit fünfeinhalb Punkten etwas unter seinen Erwartungen. (wk, Fotos: ECU)
Ergebnisse bei Chess-Results, Offizielle Turnierseite,
European Chess Union