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Bericht des Präsidenten

Liebe Schachfamilie,

wie viele von Euch bereits bemerkt haben, gibt es wesentliche Veränderungen bei unserer Verbandspublikation „Schach Aktiv“. Die sichtbarste ist sicherlich das neue A4-Format. Veränderungen waren dringend nötig, denn unsere Zeitschrift kann sich – wie die meisten Printmedien – durch Abonnements und Inserate nicht kostendeckend finanzieren. Dennoch wollten wir eine Institution, die es seit Jahrzehnten gibt, nicht leichtfertig aufgeben und möchten auch einer Printversion noch eine Chance geben. Eine ausführliche Stellungnahme dazu findet ihr im aktuellen „Schach Aktiv“.

Ich möchte mich aber auch online ausdrücklich bei Hubert Ebner bedanken: Hubert leistet seit vielen Jahren hervorragende Arbeit, und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass „Schach Aktiv“ ohne ihn nicht möglich wäre! Danke dafür im Namen der gesamten österreichischen Schachfamilie!

Ein großes Dankeschön gilt natürlich auch allen, die Hubert künftig mit Berichten und Fotos (in Druckqualität ;-) unterstützen werden – sei es aus den Kommissionen, den Verbänden oder von wichtigen Events und Turnieren. Je besser die Informationen, desto besser werden auch die Berichte ;-).

Die wichtigste Neuigkeit aus dem ÖSB ist sicherlich die neue Geschäftsordnung mit einer neuen Kommissionsverteilung: Neben einer personellen Neuaufstellung wurden eine Jugendkommission und eine Eventkommission neu eingerichtet. Die Jugendkommission soll unseren Nachwuchs an die Bereiche Schiedsrichterwesen, Ausbildung und Funktionärstätigkeiten heranführen. Die neue Kommissionsvorsitzende, Selina Jeitler, ist bereits sehr aktiv, und ich freue mich auf zahlreiche Aktivitäten. Die Eventkommission wird von Alexander Spritzendorfer geleitet, der vielen bereits als Initiator der sehr beliebten „Schach im Turm“-Turniere in Niederösterreich bekannt ist! Die Aufgabe der Eventkommission besteht jedoch nicht darin, selbst Events zu organisieren. Vielmehr möchten wir die Aktiven in den Landesverbänden und Vereinen bei der Planung und Durchführung von Turnieren unterstützen – zum Beispiel durch Musterausschreibungen, Vorlagen für Sponsorbriefe und Presseaussendungen. Ich bin überzeugt, dass wir so mit einem vergleichsweise geringen Mitteleinsatz eine große Wirkung erzielen können.

Auch im Bereich der Ausbildung planen wir eine Offensive, insbesondere bei den Schiedsrichtern. Dafür konnten wir mit Kaweh Kristof einen erfahrenen und hochqualifizierten Fachmann gewinnen, der insbesondere im Osten sehr vielen Spielerinnen und Spielern bekannt ist.

Mit der abschließenden Präsidiumssitzung in dieser Woche wird diese neue Struktur finalisiert, und ich wünsche allen neu bestellten Funktionärinnen und Funktionären alles Gute und viel Freude bei ihrer zukünftigen Tätigkeit.

In diesem Zusammenhang habe ich noch eine weitere Information:

Es war im ÖSB lange üblich, die Protokolle der Präsidiumssitzungen zu veröffentlichen – ein Usus, der vor einigen Jahren beendet wurde. Nun habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Landesverbände sehr unterschiedlich über die Aktivitäten im ÖSB informiert sind. Gleichzeitig gibt es großes Interesse an den Vorgängen im ÖSB. Ich habe dem Präsidium daher vorgeschlagen, die Protokolle der Präsidiumssitzungen wieder zu veröffentlichen. Daher findet ihr die Protokolle der Sitzungen ab dem 12.10.2024 ab sofort unter 
https://cloud.chess.at/index.php/s/ABZ4MKSfA82qGfT .

Ich darf Euch damit bereits frohe Festtage und gute Erholung wünschen – natürlich auch gutes Spiel bei den diversen Turnieren über die Feiertage!

Auf ein erfolgreiches Schachjahr 2025,

Michael Stöttinger
Präsident

Gukesh wird nach dramatischen Schlussrunden Weltmeister

Der Inder Dommaraju Gukesh ist der 18. Weltmeister der Schachgeschichte und mit 18 Jahren zugleich der jüngste. Titelverteidiger Ding Liren verpasst das zum Greifen nahe Tie-Break nach zwei packenden Schlussrunden.

Nach Dings Glanzpartie in der 12. Runde schien der Titelverteidiger wieder in Bestform zu sein. Doch Gukesh demonstrierte in den beiden letzten Runden trotz seines jungen Alters eine bemerkenswerte Nervenstärke. In der 13. Partie eröffnete er mit Weiß erneut, indem er den Königsbauern zwei Felder vorrückte. Ding antwortete wie schon zuvor mit der Französischen Verteidigung. Diesmal gelang es Gukesh jedoch, seinen Gegner unter Druck zu setzen. Nach einem überraschenden Läuferzug, den Ding übersehen hatte, verschlechterte sich die Stellung des Chinesen zunehmend. Zwar fand Gukesh im entscheidenden Moment die richtige Idee, übersah jedoch einen wichtigen Zwischenzug. Ding entdeckte nach einigen Minuten eine starke Gegenmaßnahme und konnte die Partie schließlich halten.

In der heutigen 14. und letzten Partie führte Ding erneut die weißen Steine und wählte ein Königsfianchetto, das in eine Grünfeld-Indische Verteidigung überging. Wie so oft in diesem Match überraschte Gukesh mit einer seltenen Variante. Ding fand sich in der Stellung gut zurecht und erarbeitete sich einen leichten Vorteil. Gukesh verteidigte sich jedoch aktiv und schob seinen b-Bauern vor, um Dings c4-Bauern anzugreifen. Zur Überraschung aller nahm Ding den Bauern und erkannte seinen Fehler sofort. Mit einer Notbremsstrategie vereinfachte er die Stellung durch den Tausch von Springer, Turm und Dame, verlor dabei jedoch einen Bauern. Die entstehende Stellung – jeweils ein Turm und ein Läufer mit drei gegen zwei Bauern auf einem Flügel – war objektiv weiterhin remis.

Gukesh blieb seiner Matchstrategie, jede Partie auszukämpfen, treu. Im 55. Zug unterlief Ding ein entscheidendes Missgeschick: Er übersah die ungünstige Position seines Läufers und bot einen Turmtausch an. Gukesh traute seinen Augen kaum, denn dieser Zug war ein schwerer Fehler. Der Turmtausch führte ausnahmsweise sofort zur Niederlage, da Gukesh im Anschluss den Läufertausch erzwingen konnte. Das resultierende Bauernendspiel war klar gewonnen.

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In der Pressekonferenz zollte Gukesh seinem Gegner hohen Respekt und verwies auf dessen schwierige Lebenssituation. Dennoch habe Ding phantastisch gekämpft und gespielt, insbesondere die 12. Partie sei eine Demonstration seines Könnens gewesen. Ding seinerseits sprach von einem verdienten Sieg Gukeshs und wies auf die Chancen hin, die dieser in der 13. Partie kreiert hatte.

Der Weltmeistertitel geht damit zum zweiten Mal nach Indien und bleibt in Asien. (wk, Fotos: FIDE/Emelianova)

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Schach im Turm im Marmorsaal Stift Dürnstein

Am 7. Dezember fand im Marmorsaal in Stift Dürnstein das 2. „Schach im Turm“ - Schnellschach Turnier statt. Mit 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (48 im offenen Bewerb und 32 im Jugendturnier) war das Turnier bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die Stimmung war ausgezeichnet und die Spielerinnen und Spieler genoßen die einzigartige Atmosphäre in den historischen Räumlichkeiten von Stift Dürnstein spielen zu können. Gespielt wuurden 5 Runden Schweizer System mit der aussergewöhnlichen Bedenkzeit von 20 Minuten ohne Zeitzuschlag. Eine Zeitkontrolle also, die einerseits strategische Überlegungen erlaubt, andererseits aber eine hohe Zeitdisziplin erfordert. Den Sieg im gut besetzten Jugendturnier erzielte der junge Loosdorfer Kopnstantin Weiländer (SK Loodsdorf) mit 4,5 Punkten vor Tobias Blieberger (SV Korneuburg) und Mark Andriiez (SK Loosdorf) mit je 4 Punkten. Bestes Mädchen im Jugendturnier wurde Emma Bösendorfer (Platz 5 mit 4 Punkten).

Im stark besetzten offenen Turnier blieben gleich zwei Spieler ohne Punkteverlust. Der Sieg ging – Dank einer besseren Buchholzwertung) an den Ukrainer FM Roman Pyrih, der in seiner Altersklasse zu den besten 20 Spielern der Welt zählt! Ungeschlagen musste FM Vladislav Kundianok mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen. Platz 3 ging an Erik Kralovec (SK Loosdorf), knapp vor IM Harald Schneider-Zinner und Christian Neumann, der den Preis als bester Senior erhielt. Den vermutlich attraktivsten Preis des Turniers, ein Wochenende für zwei Personen im 5 Sterne Ressort Schlosshotel Dürnstein ging an WCM Stefanie Schirmbeck vom SV Stockerau.

Eine Besonderheit der „Schach im Turm“ Turniere ist die kommentierte Liveübertragung der Spitzenbretter auf chess.com, lichess.org, YouTube, Twitch und Sportland.tv, mit dem Ziel, den österreichischen Schachsport Interessierten im gesamten deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen. Die feurigen Spitzenpartien wurden diesmal von CM Thomas Bauer professionell moderiert. Die Partien können hier nachgesehen werden: https://lichess.org/broadcast/schach-im-turm-durnstein-2024/round-5/6FEFdwQo

Biographie des Turniersiegers FM Roman Pyrih
Roman Pyrih, geboren 2006 in der Ukraine, ist ein aufstrebender Schachspieler und Träger des Titels FIDE-Meister (FM). Sein herausragendes Talent zeigte sich früh, mit einer klassischen FIDE-Elo von 2395 (Stand: 2024) zählt er zu den weltweit besten U20-Spieler. Er repräsentiert die Ukraine regelmäßig bei internationalen Wettkämpfen.

Pyrih zeichnet sich durch seine taktische Vielseitigkeit sowohl mit weißen als auch schwarzen Figuren aus. Seine bevorzugten Eröffnungen umfassen Varianten des Sizilianers, wie die Najdorf- und Chekhover-Varianten, sowie den Londoner Angriff.

2024 erzielte Pyrih mehrere bedeutende Turniererfolge, darunter eine exzellente Leistung beim 17. Arad-Open. Mit dem Turniersieg in Dürnstein beschließt er ein erfolgreiches Jahr 2024. Wir werden von diesem jungen Schachtelent noch viel hören! (wk, Text: Alexander Spritzendorfer)

Tabelle Jugendturnier:
https://chess-results.com/tnr990502.aspx?lan=0&art=4&fed=AUT

Tabelle Hauptturnier:
https://chess-results.com/tnr990510.aspx?lan=0&art=0&fed=AUT

Fotos Hans Leitner:
https://apps.scrappbook.de/SJCmOXXXkg/

Fotos Peter Kranzl:
https://schachunddarts.at/Duernstein24/

Livestream zum Nachsehen auf YouTube:
https://youtu.be/0CZb0wsCF4o

Schach-WM 2024: Ein Duell auf Messers Schneide

Die Schachweltmeisterschaft zwischen Ding Liren und D. Gukesh steuert auf eine dramatische Entscheidung zu. Nach einem turbulenten Auftakt mit zwei entschiedenen Partien in den ersten drei Runden und sieben darauffolgenden, hart umkämpften Remis übernimmt Gukesh erneut die Initiative.

In der 11. Partie bringt er Ding bereits in den ersten vier Zügen zu einer 60-minütigen Bedenkzeit. Doch die Online-Kommentatoren feiern seine Eröffnungsvorbereitung zu früh: Gukesh verpasst es, den Druck aufrechtzuerhalten, und gerät in eine Benoni-Struktur mit einem dominanten schwarzen Springer auf c5. Kurz darauf folgt Dings zweiter Springer nach e5, und der weiße Bauer auf d3 steht auf der Kippe. Gukesh gelingt es jedoch, sich zu stabilisieren, indem er mit Hilfe der "Schachgöttin Caïssa" Ressourcen findet, um das Gleichgewicht zu halten. Ein strategischer Fehler von Ding – die Entwicklung seines schwarzfeldrigen Läufers auf die falsche Seite – gibt Gukesh genau das Tempo, das er benötigt. Daraufhin startet der Inder eine zweite Angriffswelle, der Ding nichts mehr entgegenzusetzen hat. Ein grober Fehler beendet die Partie abrupt. Gukesh geht mit 6:5 in Führung und erfüllt die Erwartungen vieler Experten und Fans, die ihn vor dem Match als Favoriten gesehen hatten. Eine Vorentscheidung?

Definitiv nicht! In der 12. Partie präsentiert sich Ding Liren wie ausgewechselt und zeigt seine beste Leistung seit Langem. Von den gesundheitlichen und mentalen Problemen, die ihn seit seinem ersten Titelmatch belastet hatten, ist nichts zu spüren. Seine Partie wirkt wie aus einem Guss: Vom ersten Zug an übt Ding Druck aus und hält die Spannung in der Stellung aufrecht. Gukesh gelingt es nicht, seiner Dame aktive Felder zu verschaffen, was letztlich die Entscheidung herbeiführt. Die Schach-Engines attestieren Ding eine bemerkenswerte 99-prozentige Genauigkeit. Nach 39 Zügen muss ein überraschter Gukesh aufgeben. Das Match steht zwei Runden vor Schluss 6:6.

 

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Alles ist offen: Zwei verbleibende Runden könnten die Entscheidung bringen – andernfalls steht ein Tie-Break bevor. (wk, Fotos: FIDE/Emelianova)

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Starke Auftritte der Österreicher bei der Schach-EM in Skopje

In Skopje, Nordmazedonien, fanden seit Samstag, dem 7. Dezember 2024, die Europameisterschaften im Schnell- und Blitzschach statt. Die neuen Europameister heißen Vladimir Fedoseev und Jorden Van Foreest. Die österreichischen Spieler hielten dabei gut mit – Valentin Baidetskyi schaffte es zweimal in die Top 20.

Schnellschach-EM
Im Schnellschach traten 398 Spielerinnen und Spieler aus 38 Nationen an. Gespielt wurden 11 Runden mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten plus 10 Sekunden Inkrement pro Zug. Die ersten drei Spieler blieben ungeschlagen. Nach einem spannenden Turnierverlauf setzte sich Vladimir Fedoseev (SLO) mit 9,5 Punkten durch und gewann den EM-Titel vor Anton Korobov (UKR) und Baadur Jobava (GEO, beide 9 Punkte).

Die österreichischen Nationalspieler überzeugten ebenfalls. Valentin Baidetskyi erreichte mit acht Punkten den 20. Platz und beeindruckte vor allem mit starken Serien: 3,5/4 zu Beginn und zum Ende des Turniers. Seine einzige Niederlage in der 7. Runde gegen den Rumänen Enry Edward Tudor kostete ihn jedoch die Chance auf eine noch bessere Platzierung. Dominik Horvath, Konstantin Peyrer und Valentin Dragnev holten jeweils 7,5 Punkte und belegten die Plätze 30, 38 und 46. Bundestrainer Markus Ragger erreichte mit sieben Punkten den 55. Rang.

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Blitzschach-EM
Am Montag stand in Skopje die Blitz-EM auf dem Programm. Hier wurden 13 Runden mit einer Bedenkzeit von 3 Minuten plus 2 Sekunden Inkrement pro Zug ausgetragen. An der Spitze lieferten sich Jorden Van Foreest (NED) und Alexey Sarana (SRB) ein enges Rennen. Beide erreichten 11 Punkte, doch Van Foreest sicherte sich dank eines Sieges im direkten Duell die Goldmedaille. Georgiens Baadur Jobava holte mit 10,5 Punkten erneut Bronze, da er die bessere Zweitwertung im Vergleich zum punktgleichen Rumänen Bogdan-Daniel Deak aufwies.

Auch aus österreichischer Sicht gab es beachtliche Leistungen: Valentin Baidetskyi erreichte mit 9,5 Punkten den 12. Platz. In der Schlussrunde erkämpfte er ein Remis gegen den Rapid-Europameister Fedoseev und verbesserte sich als 29. der Setzliste um 17 Plätze. Auch die anderen ÖSB-Spieler übertrafen ihre Erwartungen: Peyrer, Ragger und Dragnev erreichten jeweils neun Punkte und belegten die Plätze 21, 22 und 31. Dominik Horvath spielte lange in der Spitzengruppe mit, fiel jedoch durch drei Niederlagen in den letzten Runden zurück. Mit acht Punkten landete er auf Platz 63 – ebenfalls leicht über seiner Erwartung. Alle fünf Spieler verzeichneten ein Elo-Plus.

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Fischer-Random-Modus
Erstmals wurde bei einer Europameisterschaft auch ein Bewerb im Fischer-Random-Modus ausgetragen. Dieser startete heute um 11 Uhr mit 11 Runden und einer Bedenkzeit von 10 Minuten plus 5 Sekunden Inkrement pro Zug. 143 Spieler aus 33 Nationen sind gemeldet, darunter die Österreicher Markus Ragger, Valentin Dragnev und Annika Fröwis. (wk, Foto: Turnierseite)

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results, ECU

FE&MALE Sports Conference am 29.01.2025

Save the Date! Am 29.01.2025 kommen bei der FE&MALE Sports Conference in Linz führende Köpfe und engagierte Persönlichkeiten zusammen, um die Zukunft des Sports zu gestalten - für mehr Gleichberechtigung, starke Frauen und inspirierende Erfolgsgeschichten.

Die Konferenz bietet die perfekte Gelegenheit, voneinander zu lernen, neue Impulse zu gewinnen und Netzwerke zu stärken. Auch im Schach gibt es bereits viele beeindruckende Frauen, die zeigen, was im Frauensport möglich ist. Eva Moser führte das österreichische Team bei der "Herren-Olympiade" 2004 auf dem Spitzenbrett an und gewann 2006 die Staatsmeisterschaft der offenen Klasse. Im ÖSB werden die Hälfte aller Kommissionen von Frauen geleitet.

Konferenz-Highlights
Datum: 29. Januar 2025
Uhrzeit: Ganztagesveranstaltung, Einlass: 9.00 Uhr
Moderation: Alina Zellhofer, Österreichs Top-Sportmoderatorin

Lasst uns ihre Geschichten teilen und gemeinsam den Weg für die nächste Generation ebnen.
Weitere Infos und Tickets gibt es hier. (dt, Text: Sport Austria/Denise Trippold, Bild: Jasmin Walter)

LinkedIn, Programm

Halbzeit bei der Schach-WM zwischen Ding Liren und D. Gukesh

Die Schachweltmeisterschaft 2024 in Singapur bietet mit dem Duell zwischen dem amtierenden Weltmeister Ding Liren und dem jungen Herausforderer Gukesh Dommaraju eine faszinierende Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Ehrgeiz. Nach sieben von 14 angesetzten Partien steht es 3,5:3,5 – ein ausgeglichener Zwischenstand, der die Spannung für die zweite Turnierhälfte erhöht.

Höhepunkte der ersten Partien

Erster Erfolg für Ding:
In der Auftaktpartie setzt Ding mit Schwarz ein Ausrufezeichen. Mit der französischen Verteidigung überrascht er Gukesh, zwingt ihn zu Ungenauigkeiten und gewinnt dank aktivem Spiel.

Vorsicht mit den weißen Steinen:
In seinen Weißpartien (Runden 2, 4 und 6) gelingt es Ding lediglich, leichten Vorteil zu erlangen – nicht genug, um den Inder ernsthaft unter Druck zu setzen.

Gukesh gleicht aus:
Gukesh zeigt in Runde 3 seine Klasse. Nach einem strategischen Fehler von Ding findet er eine nahezu fehlerfreie Fortsetzung und sichert sich mit einem überzeugenden Angriff seinen ersten Sieg im Match.

Abtauschvariante gegen Französisch:
In Runde 5 wählt Gukesh gegen Dings Französische Verteidigung die Abtauschvariante. Die Partie schein rasch zu verflachen, nach einer Ungenauigkeit erhält Ding aber die Chance auf Initiative. Der Chinese versäumt seine Möglichkeiten und wickelt forciert in ein Remis ab.

Knapp an der Führung vorbei:
Besonders bemerkenswert ist die siebte Partie. Aus einem Königsfianchetto heraus entwickelt sich eine Grünfeldindische Verteidigung. Ding unterläuft ein früher Fehler, doch Gukesh verpasst in der kritischen Phase die besten Züge. In einer schwierigen Stellung zeigt Ding sein Können in der Verteidigung und rettet die Partie ins Remis.

 

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Zwischenstand und Ausblick

Das Match bleibt völlig offen. Ding überzeugt mit seiner Ruhe und Erfahrung, während Gukesh mit mutigen und dynamischen Entscheidungen beeindruckt. Der psychologische Druck steigt, da jeder weitere Fehler das Match entscheiden könnte.

Die zweite Hälfte des Wettkampfs verspricht intensivere Partien und möglicherweise überraschende Wendungen. Ob Ding seinen Titel verteidigen kann oder Gukesh als jüngster Weltmeister in die Geschichte eingeht, bleibt spannend. Beide Spieler haben in der ersten Halbzeit bewiesen, dass sie bereit sind, Risiken einzugehen, um ihren Traum vom Sieg zu verwirklichen. (wk, Fotos: FIDE/Emelianova)

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Senioren-Weltmeisterschaft in Porto Santo

Die malerische Kulisse von Porto Santo, einem kleinen Eiland nordöstlich von Madeira, bot den perfekten Rahmen für die Senioren-Weltmeisterschaft 2024. Rund 200 TeilnehmerInnen aus aller Welt fanden sich in diesem zauberhaften Ambiente ein, um ihre Schachkünste zu messen. Der Austragungsort, das charmante Resort Vila Baleira, lag nur wenige Schritte vom traumhaften 8 km langen Sandstrand entfernt.

Die Teilnehmer genossen nicht nur die Wettkämpfe, sondern auch die Gelegenheit, bei morgendlichen Spaziergängen im herrlichen Sonnenwetter und erfrischenden Atlantikwellen zu entspannen. Diese ideale Kombination aus Erholung und sportlichem Ehrgeiz schuf die perfekten Bedingungen für die nachmittäglichen Wettkämpfe.

Besonders bereichernd waren die inspirierenden Vorträge von Meister Michail Gurewitsch. Die inoffiziellen Schnell- und Blitzweltmeisterschaften fanden ebenfalls großen Anklang und wurden genauso erfolgreich gemeistert wie das exquisite Buffet.

Das engagierte Team um Dominic Gross, Präsident des portugiesischen Schachverbands, sorgte für einen würdigen Rahmen der gesamten Veranstaltung. Nach insgesamt 11 anstrengenden Runden wurden schließlich die Weltmeister in den verschiedenen Kategorien geehrt. Bei den Frauen 50+ triumphierte IM Mascha Klinova, gefolgt von IM Silvia Alexieva und WGM Tatyana Grabuzova. Treppchen Frauen 65+ 1. Platz WIM Brigitte Bruchardt , während GM Nona Gaprindashvili und WGM Tatyana Bogumil die Plätze zwei und drei belegten.

Die Herren 50+ wurden von GM Alexander Shabalov angeführt, gefolgt von GM Michal Krasenkow und GM Viktor Mikhalevski. In der Kategorie Herren 65+ sicherte sich GM Rainer Knaak den ersten Platz, gefolgt von IM Michail Mikhalevski und GM Lubomir Ftacnik. Ein bewegender Höhepunkt der Abschlusszeremonie war das minutenlange Standing Ovation für die mehrfache Weltmeisterin Nona Gaprindashvili, sehr berührend!!

Aus österreichischer Sicht war die Weltmeisterschaften ein voller Erfolg: Ortrun Göschl, Kurt Schramek und Joachim Wallner scorten nach Erwartung. Besonders erfreulich war der dritte Platz von Frau Göschl bei den inoffiziellen Blitz-Bewerben sowie die beiden Vize von Joachim Wallner im Blitz- und Schnellbewerb.

Unglaubliche Novembertage, geprägt von Wettkampf und neu gewonnener Freundschaft, werden allen Anwesenden in bleibender Erinnerung bleiben. Die Senioren WM 2024 in Porto Santo war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein Fest der Gemeinschaft und des Schachs. (dt, Text/Bilder: Joachim Wallner)

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Jugend-WM 2024 in Montesilvano: Ein Rückblick auf zwei spannende Wochen

Am Dienstag endete die Jugend-Weltmeisterschaft U8-U12 in Montesilvano, Italien. Eine kleine, aber engagierte Delegation aus Österreich nahm daran teil. Fünf Kinder reisten gemeinsam mit ihren Eltern und Bundesjugendtrainer Georg Fröwis ins Nachbarland, um sich mit den Besten ihrer Altersklassen zu messen.

Die Veranstaltung in Montesilvano war wie schon im Vorjahr hervorragend organisiert. In direkter Nähe zum Meer bot der Turniersaal optimale Bedingungen, sodass einem reibungslosen Turnier nichts im Wege stand. Besonders erfreulich war die Teilnahme der österreichischen Meisterin Rho Button-Rabl in der Alterskategorie U8. Obwohl sie noch zwei Jahre in dieser Kategorie antreten kann, sammelte sie bereits jetzt wertvolle Erfahrungen. Mit drei Punkten aus elf Partien zeigte sie eine respektable Leistung, und wir sind stolz darauf, dass sie in so jungem Alter ein so langes Turnier erfolgreich bestritten hat.

Ihr älterer Bruder Jiban startete in der Kategorie U10 stark ins Turnier. Nach den ersten vier Runden hatte er bereits zwei Punkte gegen höher eingestufte Gegner erzielt. Auch für ihn war es ein langes Turnier, und am Ende erreichte er 3,5 Punkte aus 11 Partien. Jiban beeindruckte mit kreativen Partien und begeisterte die Gruppe mit seiner stets guten Laune.

Leo Radnaev erzielte ein solides Ergebnis mit 50% der möglichen Punkte. Auch wenn er selbst vielleicht nicht ganz zufrieden war, ist dies bei einer Weltmeisterschaft eine beachtliche Leistung. Besonders in Erinnerung bleibt sein schönes Damenopfer in der 8. Runde.

Unsere größte Hoffnung, Chicheng Leon Chen, hatte leider mit einigem Pech zu kämpfen. Trotz starker Partien und vielversprechender Positionen machten ihm die Zeitnot und einige knappe Niederlagen zu schaffen. Mit sechs Punkten aus elf Partien konnte er dennoch ein solides Ergebnis erzielen. Seine Enttäuschung über verpasste Chancen zeigt, wie viel Potenzial in ihm steckt – wir dürfen uns in Zukunft sicher auf weitere Erfolge freuen.

Amelie Busuioc zeigte während des Turniers eine bemerkenswerte Steigerung. Nach einem holprigen Start gewann sie am Ende drei Partien in Folge und erreichte mit fünf Punkten sogar ihr persönliches Ziel. Sie kann auf ein gelungenes Turnier stolz sein.

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Rückblickend bleiben nach fast zwei Wochen viele positive Erinnerungen. Natürlich flossen auch ein paar Tränen nach schmerzhaften Niederlagen, doch die Freude über Erfolge und schöne Momente überwiegt. Besonders in Erinnerung bleiben Rhos Springergabel, Jibans beeindruckender Sieg gegen einen Gegner mit einer Wertungszahl von 1700, Leos Damenopfer, Amelies mutiger Zug Lxf7 und Leons mutige Najdorf-Partie mit h5.

Neben den Schachpartien gab es auch außerhalb des Turniers Highlights: Neue Freundschaften entstanden, sei es beim Fußball, anderen Spielen oder einfach am Brett. Vielleicht gibt es für unsere jungen Talente im kommenden Jahr ein Wiedersehen bei der nächsten WM. (wk, Text: Georg Fröwis, Foto: FIDE)

Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

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Ding Liren gelingt mit Schwarz ein Auftaktsieg gegen Gukesh

Ding Liren gewinnt gegen Gukesh mit den schwarzen Steinen die erste Partie der FIDE-Weltmeisterschaft 2024 in Singapur. Obwohl der chinesische Großmeister in der Eröffnung viel Zeit investierte, gelang es ihm, die Initiative von Weiß zu neutralisieren und Schwächen in der Bauernstruktur seines Gegners zu nutzen. Mit einem entschlossenen Gegenangriff im Mittelspiel sicherte er sich schließlich einen Sieg, der für die Fachwelt überrascht kommt, hat Ding in seinen letzten drei Turnieren im klassischen Schach (Schach-Olympiade, Sinquefield Cup und Norway Chess) doch keine Partie gewinnen können. Seinen zuvor letzten Sieg feierte Ding beim Tata Steel im Jänner 2024 gegen keinen anderen als Gukesh. 

Bei der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Ding Liren bescheiden und gab zu, dass er Glück gehabt habe, da er zwei taktische Möglichkeiten übersehen hatte, die Gukesh jedoch nicht ausnutzen konnte. Gukesh wiederum räumte ein, vor der Partie nervös gewesen zu sein, und zollte Ding Respekt für dessen beeindruckendes Spiel.

Es ist das erste Mal seit dem WM-Match zwischen Anand und Topalov im Jahr 2010, dass die Auftaktpartie einer Schachweltmeisterschaft mit einem Sieg endete. Damals unterlag der indische Großmeister Vishy Anand, konnte jedoch das Match später für sich entscheiden.

Das zweite Partie findet am Dienstag, 26. November, um 17 Uhr Ortszeit in Singapur (10:00 MEZ) statt. (wk, Fotos: FIDE/Emelianova)

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