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Koalitionsschach im Arnold Schönberg Center

Am 5. Oktober wurde im Rahmen der Langen Nacht der Museen im Arnold Schönberg Center Koalitionsschach gespielt. Dieses einzigartige Schachspiel wurde von den österreichischen Nationalspielerinnen Veronika Exler und Denise Trippold, dem Schachhistoriker Michael Ehn sowie Georg Schweiger, Gründer der bayerischen Schach- und Kulturstiftung, in einer Schaupartie vorgestellt. Besucherinnen und Besucher konnten das Spiel hautnah verfolgen, während der Pianist und Schachspieler Volker Ahmels die Partie moderierte.

Koalitionsschach unterscheidet sich wesentlich vom klassischen Schach, denn es wird nicht auf einem herkömmlichen 8x8-Brett gespielt, sondern auf einem erweiterten 10x10-Spielfeld. Zudem gibt es neben den üblichen Schachfiguren zusätzliche Figuren mit besonderen Eigenschaften. So zieht beispielsweise der „Flieger“ einen doppelten Springerschritt, während das „Maschinengewehr“ sich wie eine Kombination aus König und Bauer bewegt. Der wohl auffälligste Unterschied liegt jedoch darin, dass vier Parteien an dem Spiel teilnehmen: Zwei Großmächte (Schwarz und Gelb) und zwei Kleinmächte (Rot und Grün), die untereinander Koalitionen bilden können.

Das Koalitionsschach erinnert optisch und in seiner Terminologie an ein militärisches Strategiespiel, Figuren wie Dame und Turm werden im Spiel als „Tank“ bzw. „Artillerie“ bezeichnet. Dennoch hatte Arnold Schönberg, der dieses Spiel entwickelte, kein Kriegsspiel im Sinn, sondern die Unterstreichung der Diplomatie. Das Schmieden von Allianzen und das strategische Eingehen von Koalitionen sind der Schlüssel zum Sieg.

Wie ging nun die Schaupartie in Wien aus? Die Partie selbst endete mit einem Sieg der rot-schwarzen Koalition – sowohl in der Probe als auch in der offiziellen Vorstellung. Dies verdeutlicht eine weitere Besonderheit des Koalitionsschachs: die Asymmetrie. Das Spiel zeichnet sich durch eine unterschiedliche Verteilung der Figuren aus, was das Spiel besonders komplex macht. So verfügt die rote Kleinmacht über „Flieger“, während die grüne Kleinmacht „U-Boote“ (eine Kombination aus Dame und Springer) ins Feld führt. Die Spielerinnen und Spieler waren sich einig, dass vor allem die rote Kleinmacht aufgrund der starken Flieger einen Vorteil hat und wohl auch die schwarze Großmacht durch ein zusätzliches Maschinengewehr besser vor Angriffen geschützt ist als die gelbe Großmacht.

Trotz des Ungleichgewichts von Anfang an macht Koalitionsschach aufgrund seiner Komplexität und der Asymmetrie der Figuren großen Spaß und stellt auch für erfahrene Schachspielerinnen und Schachspieler eine echte Herausforderung dar. Koalitionsschach eröffnet durch die Möglichkeit von Allianzen spannende, diplomatische Dimensionen im Schachspiel. (dt, Bilder: Hassan Khanteche)

Koalitionsschach im Arnold Schönberg Center bei der Langen Nacht der Museen

Im Rahmen der diesjährigen Langen Nacht der Museen findet am kommenden Samstag, dem 5. Oktober, ein besonderes Schachereignis im Arnold Schönberg Center statt: das von 12-Ton-Komponist Arnold Schönberg entwickelte Koalitionsschach. Die Veranstaltung wird vom Arnold Schönberg Center organisiert und bietet eine einzigartige Kombination aus Schach und Kultur.

Die Partie beginnt um 19:15 Uhr und wird vom renommierten Pianisten und Schachspieler Volker Ahmed kommentiert, der das Publikum durch die komplexen Züge und strategischen Koalitionen führen wird. Die Vorstellung wird etwa eine Stunde dauern.

Bei dieser Partie treten die beiden Nationalspielerinnen Veronika Exler und Denise Trippold sowie Schachhistoriker Michael Ehn und Vorsitzender der bayerischen Schach- und Kulturstiftung Georg Schweiger gegeneinander (bzw. miteinander) an. Koalitionsschach unterscheidet sich vom klassischen Schach dadurch, dass es zu viert auf einem 10x10-Brett gespielt wird und Koalitionen eingegangen werden können. Es gibt zwei Großmächte, die jeweils mit einer der Kleinmächte koalieren können. Besondere Schachfiguren wie der Flieger und das U-Boot sorgen für zusätzliche taktische Tiefe und machen das Spiel zu einer außergewöhnlichen Herausforderung.

Diese Veranstaltung verspricht nicht nur für Schachliebhaber, sondern auch für Kulturinteressierte ein spannendes Erlebnis zu werden, das das Erbe Arnold Schönbergs erlebbar macht. (Bild: Walter Kastner, dt)

Arnold Schönberg Center

"Fritz&Fertig“: ... und plötzlich kannst Du Schach!

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Im Buch vertiefen Fritz&Fertig das neue Wissen mit Erklärungen und Übungen, die natürlich auch ohne Tablet funktionieren.

Zusätzlich wird das neue Wissen im Buch durch Erklärungen und Übungen vertieft. Gemacht von Jörg Hilbert (dem Erfinder des beliebten Ritter Rost) und dem Schachdidaktiker Björn Lengwenus. Ein Buch, das alles vermittelt, was angehende kleine Schachgenies wissen wollen:

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• Sonderregeln: Wie geht Rochade, Remis, Bauernumwandlung, En Passant?
• Schachnotation lesen: Wer zieht in welche Straße und Hausnummer?
• Fun am Schachbrett: Münzen sammeln, Springerworte hüpfen, Zuckerstückchen fangen, Bärenthaler Bauernkloppe u.v.m.
• Interaktiver Denksport: Kopftraining, Spurensuche, Schach-Sudoku, Schlagspiel
• Tipps für erste Partien: Anfang mit Stierkopf, Angreifen & Decken, Taktik & Strategie
• Partien zum Nachspielen: das schnellste Matt der Welt u.v.m.

Demovideo: https://youtu.be/qindavE3Imc

92 Seiten / Format: DIN A4
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(wk, Text/Bild: Rainer Woisin, ChessBase)

Tag des Sports am Wiener Heldenplatz

Am 21. September fand die 23. Auflage des Tag des Sports auf dem Wiener Heldenplatz statt – ein wahres Fest für Sportbegeisterte aller Art. Der Tag des Sports bot mit seinen 150 Pagoden und 80 Mitmach-Stationen eine außergewöhnliche Plattform, auf der sich die unterschiedlichsten Sportarten, Vereine und Verbände präsentieren konnten. Zum bereits zweiten Mal wurde die Veranstaltung als mit dem Umweltzeichen UZ 62 zertifiziertes Green Event durchgeführt. Der Österreichische Schachbund war erneut Teil dieses beeindruckenden Events und lud Besucher:innen dazu ein, die Welt des Schachs näher kennenzulernen und selbst das Spiel der Könige auszuprobieren.

Bei strahlendem Sonnenschein und einer fantastischen Atmosphäre wurde der Schachstand von vielen neugierigen Sportbegeisterten besucht, die sich auf spannende Partien freuten. Besonders viel Aufmerksamkeit zog dabei unser Highlight des Tages auf sich: Die Simultanpartie mit Großmeister Andreas Diermair. Er trat gleichzeitig gegen sechs Personen an und stellte eindrucksvoll unter Beweis, warum er zu den besten Schachspielern des Landes gehört. Für viele war es eine einmalige Gelegenheit, gegen einen Großmeister antreten zu dürfen – ein Erlebnis, das in Erinnerung bleiben wird.

Wir freuen uns bereits auf die nächste Ausgabe des Tag des Sports. Es war uns eine Freude, Teil dieses vielfältigen Sportereignisses zu sein! (dt)

Alexander Gschiel ist Vize-Weltmeister im Schach-Tennis

Von 3. bis 4. August 2024 hat die diesjährige Schach-Tennis-Weltmeisterschaft in Baden-Baden (Deutschland) stattgefunden, bei der sich rund 20 Teilnehmer aus der ganzen Welt (auch USA, Litauen, Georgien, etc) eingefunden haben. Unter ihnen befanden sich auch mehrere Titelträger im Schach, unter anderem zwei Großmeister (GM), zwei Internationale Meister (IM) und auch einige Fidemeister (FM), zu denen auch der Österreicher Alexander Gschiel gehört.

Bei der Schach-Tennis WM handelt es sich um einen Kombinationsbewerb der beiden genannten Sportarten. Am ersten Tag erfolgte zunächst der Tennisbewerb. Dabei wurde ein Championstiebreak-Turnier in 7 Runden ausgespielt. Alex erwies sich dabei (erwartungsgemäß) als stärkster Tennisspieler im Feld, konnte alle seine sieben Spiele gewinnen und damit auch sieben Punkte erreichen. Am nächsten Tag ging es mit einem Schnellschachturnier mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten weiter. Auch dieses wurde über sieben Runden ausgetragen. Alex erreichte hierbei 4,5 von 7 Punkten, wobei er nur gegen den französischen GM Maze und den IM Gatineau aus Frankreich verlor, gegen IM Srokovski aus Deutschland ein Remis erzielt und seine weiteren Schnellschachpartien alle gewinnen konnte. Dabei glückte ihm sogar ein Sieg gegen den französischen GM Libiszewski.

Nun wurden bei allen Teilnehmern die erzielten Punkte aus dem Tennis- sowie dem Schachbewerb zusammengezählt. Mit seinen 17 Jahren war Alex zwar der jüngste Teilnehmer im Feld, allerdings mit 11,5 Gesamtpunkten der beste der Vorrunde. Die vier Punktebesten stiegen sodann in die Finalrunde auf, die im K.O.-Modus ausgetragen wurde. Dabei war ein für die Zuschauer besonders spannendes Format vorgesehen, bei dem immer abwechselnd 6 Punkte Tennis und 6 Minuten Schach gespielt werden und jener Spieler gewinnt, der entweder im Tennis zuerst 18 Punkte erreicht oder seinen Gegner im Schach besiegt. So kommt es zu einem mehrfachen Wechsel zwischen Schach und Tennis in derselben Begegnung zwischen den beiden Kontrahenten. Alex hatte in seinem Semifinale den für Deutschland starteten Georgi Davidov als Gegner. Er konnte das Angriffsspiel seines Gegners im Schach gut parieren, sich letztlich im Tennis doch recht deutlich mit 18:2 durchsetzen und stand damit im Finale.

In diesem wartete der französische Schachgroßmeister Sebastien Maze, der in diesem Format bereits drei Mal Weltmeister wurde, auf ihn. Es wurde ausgelost, welcher der beiden Spieler auswählen darf, mit welcher Sportart begonnen wird, wobei Alex leider den Kürzeren zog. Nachdem GM Maze entscheiden durfte, wurde natürlich mit Schach begonnen, womit bereits vor Beginn des Finales klar war, dass es für Alex äußerst schwierig werden würde. Es folgten mehrfache Wechsel der beiden Sportarten, Alex kämpfte tapfer und konzentriert, Maze konnte sich aber
letztlich als der stärkere Schachspieler durchsetzen. Es gelang dem Franzosen nämlich, Alex im Schach Matt zu setzten, bevor dieser seinen bis dahin erspielten 14:4 Vorsprung im Tennis ins Ziel bringen konnte.

Für Alex war der Ausflug nach Deutschland allemal eine Reise wert, erreichte er doch bei seinem ersten Antreten gleich den Vizeweltmeistertitel, sowie einen ansehnlichen Geldbetrag samt Pokal als Belohnung. Seinen Angaben zufolge liegt die Schwierigkeit dieses Bewerbes in der Finalrunde vor allem in den mehrmaligen Wechseln zwischen den beiden Sportarten, weil man einerseits körperlich angestrengt zum Schach kommt und andererseits beim Tennisspielen immer noch die aktuelle Schachstellung im Kopf hat. Das knapp verlorene Finale ist für ihn jedoch jedenfalls ein Grund, im nächsten Jahr wiederzukommen und erneut um den Titel mitzuspielen. (wk, Bericht/Fotos: Dieter Gschiel, Vater)

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