Das zweite Semifinale bei der Lindores Abbey Rapid Challenge lautet Ding Liren gegen Daniel Dubov. Das erste der "best of three" Match-Serie beginnt heute zeitgleich mit dem Schlager Hikarua Nakamura gegen Magnus Carlsen um 16:00 Uhr.
Daniel Dubov hat sich im Viertelfinale trotz seines Ausrutschers im zweiten Match letztlich klar durchgesetzt. Er gewann gestern das entscheidende Match ebenso wie das erste überzeugend mit 3:0 und hat Sergey Karjakin in vielen Partien mit kreativen Ideen Problem gestellt. Nach einem souveränen Angriffssieg in der ersten Partie entscheidet die zweite das Match. Erneut überrascht Dubov mit einer Idee in einer selten gespielten Eröffnung, verpasst dann aber mit einem Läuferopfer ein Dauerschach zu forcieren und steht wenig später klar auf Verlust. Doch dann stellt Karjakin im 31. Zug mit einem Fehler seinen Turm ein. Diese Chance lässt sich Dubov nicht nehmen und stellt auf 2:0. Die dritte Partie ist dann nur mehr Formsache. Karjakin muss mit dem Rücken zur Wand mit Schwarz alle Brücken hinter sich abbrechen. Im Gegensatz zum zweiten Match geht das diesmal aber nicht gut aus.
Das Duell der Chinesen zwischen Yu Yangyi und Ding Liren verläuft auch im dritten Match völlig ausgeglichen. Nach einem Remis verliert Ding Liren die zweite Partie mit Schwarz kann aber in der nächsten postwendend kontern. Ein zweites Remis in der vierten Partie macht ein Armageddon nötig. Ding wählt Schwarz, daher reicht ihm ein Remis zum Aufstieg. Im Gegensatz zum ersten Match hat diesmal Ding das Glück auf seiner Seite. Er muss lange eine schlechtere Stellung verteidigen, behält aber etwas Zeitvorteil und schafft mit Springer und Turm gegen Dame eine Festung aufzubauen, die Yu nicht mehr knacken kann. Ein dreimalige Stellungswiederholung beendet die Partie. Ding ist im Semifinale, Yu hätte sich den Einzug aber genauso verdient.
Chess24 begleitet die Veranstaltung mit einer lesenswerten Serie an Portraits der Spieler. Bisher wurden publiziert:
Ding Liren, der stille Killer
Sergey Karjakin, das ultimative Wunderkind
Levon Aronian, der armenische Superstar
Von Rubinstein bis Duda, eine kurze Geschichte des polnischen Schachs
Yu Yangyi, "90% Fleiß und 10% Talent"
Alexander Grischuk, "Prokratination ist definitiv der Hauptgrund"
Daniil Dubov, aus Russland mit Ideen
(wk, Foto/Test/Info: Chess24)