In den Finals der Magnus Carlsen Chess Tour mit Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura steht es nach zwei Sätzen 1:1. Nakamura gewinnt am ersten Tag dank eines Sieges in der zweiten Partie mit 2,5:1,5. Am zweiten Tag geht es ins Tie-Break, das Carlsen gewinnt.
Der erste Spieltag steht ganz im Zeichen von Hikaru Nakamura. Er wirkt ausgeruhter, voll konzentriert und begeht keine Fehler. Die Entscheidung im ersten Match erfolgt in der zweiten Partie. Carlsen opfert eine Qualität für ausreichend Kompensation, gerät dann aber auf Abwege. Nakamura ergreift seine Chance und geht mit 1,5:0,5 in Führung. In den folgenden beiden Partien gelingt es ihm Carlsen zu neutralisieren. Zwei Remisen sichern den ersten Satz.
Am zweiten Tag wiederholt Carlsen jene Eröffnung mit der er am Tag davor verloren hat. Die Stellung wird extrem scharf, Carlsen opfert eine Figur übersieht aber eine Riposte und die Partie kippt. Zwar kann der Weltmeister sich noch praktische Chancen verschaffen und hat einmal sogar die Chance die Partie zu retten. Er verpasst aber den schwer zu sehende Engine-Vorschlag und verliert. In der folgenden Schwarz-Partie wählt er die Berliner Verteidigung. Nakamura geht einem Kampf aus dem Weg und forciert eine frühe Zugwiederholung in einer bekannten Remisvariante. Das sollte sich noch rächen. In der nächsten Partie versucht es Carlsen in einer englischen Variante abseits der Theorie, kommt aber in Nachteil. Im Interview meint er später, dass Nakamura im 15. Zug mit h5 wohl entscheidenden Vorteil erlangt hätte. Der Amerikaner spielt aber anders und Carlsen kann sich wieder befreien. Ein Fehler Nakamuras m 20. Zug bringt ihn schließlich in Vorteil. Carlsen gewinnt die dritte Partie und gleicht aus. In der vierten wiederholt Nakamura das Remisabspiel der zweiten und geht ins Tie-Break.
Im Tie-Break erreicht Carlsen mit Weiß in der ersten Partie nichts. Die Stellung bleibt stets im Gleichgewicht. Remis. Die zweite Partie verläuft mit vertauschten Farben zunächst ähnlich. Nakamura erreicht höchstens einen symbolischen Vorteil. Im 25. Zug stellt ihm Carlsen aber eine versteckte Falle. Er lockt einen weißen Turm auf die siebente Reihe, verteidigt aber mit seinem Läufer den schwachen Punkt auf c7 und kriegt mit der Dame auf b4 starkes Gegenspiel mit Voreil. In schwieriger Stellung passiert Nakamura ein Lapsus, der die Partie durch eine Doppeldrohung sofort verliert. Carlsen gewinnt den zweiten Satz mit 3,5:2,5 und gleicht zum 1:1 aus. Sieger ist, wer zuerst vier Sätze gewinnt. Der dritte beginnt heute um 16:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite).