Magnus Carlsen ist im Viertelfinale out. Dabei hat das Airthings Masters der Champions Chess Tour für den Weltmeister noch gut begonnen. Die mit 12 Teilnehmern gespielte Vorrunde konnte er mit 6,5 Punkten aus 11 Partien dank besserer Zweitwertung vor Wesley So und Hikaru Nakamura gewinnen. Dramatisch verlief der Kampf um die Qualifikation für das Viertelfinale. Vier Spieler teilten mit je fünf Punkten die Plätze 7-10. Weiter gekommen sind Maxime Vachier-Lagrave und Daniil Dubov, während Pentala Harikrishna und Alexander Grischuk ebenso ausscheiden wie Anish Giri und David Anton.
Im Viertelfinale traf Carlsen als Erster auf den Achten Dubov. Kein Traumlos für den heuer in den Online Turnieren so erfolgreichen Carlsen, ist Dubov doch einer seiner Sekundanten, wodurch sich die beiden einerseits bestens kennen und andererseits spürbaren Respekt voreinander haben. Das Viertelfinale beginnt für Carlsen mit einem Sieg noch gut. Doch in der dritten Partie kann Dubov kontern. Der erste Satz endet 2:2.
Am zweiten Tag läuft für Carlsen dann alles schief. In der ersten Partie scheint er eine schlechte Stellung noch zu retten. Trotz einer Qualität und eines Bauern weniger bekommt er ausreichend Kompensation. In Zeitnot kostet ihn dann ein Fehler aber doch noch die Partie. In der nächsten Partie ist Carlsen in einem Turmendspiel dem Ausgleich sehr nahe. Es fehlt an diesem Tag aber seine sonst so gefürchtete Präzision. Der Vorteil schwindet und Dubov rettet sich ins Remis. In der dritten Partie kommt Carlsen erneut schlechter aus der Eröffnung, versteht es aber die Stellung zu drehen und erlangt eine glatte Gewinnstellung mit einer Figur mehr. Im 34. Zug greift Dubov mit seinem Turm Carlsens Dame an. Knapp an Zeit stellt Carlsen seine Dame auf e7 und das denkbar schlechteste Feld. Jeder andere Zug hätte gewonnen, doch nun baumelt sein König im Mattnetz. Dubov gewinnt und ist im Semifinale.
Neben Carlsen erwischt es mit Nakamura auch den zweiten großen Online-Star schon im Viertelfinale. Levon Aronian hat das Match gegen den Amerikaner stets gut im Griff. Er gewinnt den ersten Satz mit 2,5:1,5 und schafft im zweiten mit zwei Siegen vorzeitig den Aufstieg. Nakamura muss man zugute halten, dass er ob des Zeitunterschieds früh am Morgen spielen muss, zu einer für Schachspieler doch ungewohnten Zeit.
Eng verlaufen die Matches zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Wesley So sowie Ian Nepomniachtchi und Teimour Radjabov. Beide müssen ins Tiebreak und werden dann beim Stand von 1:1 nach den zwei Blitzpartien erst im Armageddon entschieden. Die Armageddon Partien enden jeweils Remis, damit sind die Schwarzspieler Vachier-Lagrave und Radjabov weiter. Das Semifinale beginnt heute um 15:00 Uhr MEZ mit den Paarungen Dubov gegen Radjabov und Aronian gegen Vachier-Lagrave.
WK