Magnus Carlsen hat das erste Turnier der Meltwater Champions Chess Tour 2022, das Airthings Masters, im Finalge gegen Ian Nepomniachtchi gewonnen. Der Weltmeister war in der K.o.-Phase des Online-Superturniers mit 8 Spielern solide, nachdem er in der Vorrunde zeitweise Probleme hatte.
Am zweiten Finaltag, nach fünf Remis gegen seinen russischen Gegner, nutzt Carlsen einen Fehler von Nepomniachtchi eiskalt aus. Nepo opfert eine Figur für Angriff, verrechnet sich aber. In einer dominanten Position kann Carlsen seinen König in Richtung h6 senden um ein Mattnetz zu knüpfen.
In der dritten Partie des zweiten Spieltages steht Nepo daher unter Druck und versucht sofort zu kontern. Carlsen spielt mit Schwarz trotzdem einen scharfen Sizilianer und gibt dem Russen Chancen zu einer gefährlichen Attacke. Doch gerade als die Engines und Kommentatoren ihn klar in Vorteil sehen passiert das Gleiche wie im WM-Match ein paar Monate zuvor. Nepo spielt schnell und in entscheidenden Momenten zu schnell, wie Peter Leko in seinen Kommentaren auf chess24 anmerkt. Dem Fehler in der Partie zuvor folgt ein weiterer. Die Partie kippt und Carlsen kann das Match vorzeitig mit einem 2:2 im ersten Satz und einem 2,5:0,5 im zweiten für sich entscheiden.
Der Norweger sagte danach: "Es geht immer darum, ob man an einem bestimmten Tag seine Leistung bringen kann. Aber auch so liefen meine Partien hier in eine positive Richtung. Ich hatte das Gefühl, dass ich im Laufe des Turniers immer besser spielte, und das war genug." Carlsen zollte seinem Gegner Respekt, sagte aber, es sei einfach nicht sein Tag gewesen.
Der Russe, der zu Beginn des Turniers in Fahrt war und die Vorrundengruppe anführte, stand angesichts der Ereignisse in der Ukraine, über die er sich sehr besorgt äußerte, zusätzlich unter Druck. Das war ihm sichtlich anzumerken...
Die Tour wird mit der nächsten Station am 19. März fortgesetzt. (wk, Info/Foto: Presseaussendung Veranstalter)