Nach sechs von vierzehn Runden führt beim Kandidatenturnier Vishy Anand mit 4 Punkte vor Levon Aronian (3,5). Beide spielen heute remis. Anand kann die Berliner Verteidigung von Karjakin trotz einer interessanten Spielidee nicht erschüttern. Aronian spielt gegen Andreikin erneut hoch kreativ und opfert zwei Leichtfiguren für Turm und Bauer. Es gelingt ihm aber nicht seinen Vorteil in einen Sieg umzuwandeln, auch wenn er wohl sehr knapp daran war. Niederlagen gibt es für Kramnik und Svidler. Beide verlieren damit die Tuchfühlung zu Anand und halten ebenso wie Mamedyarov und Topalov bei 50%. Svidler riskiert mit Schwarz gegen Mamedyarov die Leningrader Variante der holländischen Verteidigung und scheint gutes Spiel zu haben, bis ihm der Zug h6 einfällt, der einfach einen Bauern und die Partie einstellt. Kramnik zieht im Duell der Ex-Weltmeister gegen Topalov den Kürzeren. Im Damengambit mt Lf4 spielt Topalov eine neue Idee und stellt Kramnik vor Probleme, die er nicht lösen kann. Die Pressekonferenz halten die Beiden getrennt voneinander ab, schießen aber dennoch Giftpfeile aufeinander. Topalov eröffnet, dass die Stellung diesmal wohl zu tief für Kramnik gewesen wäre, Kramnik kontert, dass Topalov für gute Computervorbereitung bekannt sei und er eben in eine solche getappt sei. Das Klima zwischen den beiden Ausnahmespielern hat sich seit der WM 2008 offenbar noch nicht gebessert. Die Schachfans dürfen sich schon auf die Revanche in der Rückrunde freuen. Morgen ist in Khanty-Mansyisk der zweite Ruhetag. (wk, Logo: Turnierseite)
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