Dramatisch verläuft in der Schlussrunde der Kampf um den zweiten Platz hinter Vishy Anand im Kandidatenturnier. Nachdem Mamedyarov und Kramnik den Punkte ebenso teilten wie Topalov und Andreikin sowie Anand und Svidler wären bei einem Remis zwischen Aronian und Karjakin gleich fünf Spieler punktegleich am Platz des Thronprinzen gelandet. Allerdings liefern sich Aronian und Karjakin in untheoretischen Gewässern ein heftiges Gefecht, indem zuerst Aronian mit kreativen Ideen glänzt, danach aber Karjakin mit einem glänzenden Qualiltätsopfer die Initiative an sich reißt. In dieser Stellung kann Karjakin so lange auf Chance spielen bis Aronian in seiner dritten Zeitnotphase dem Druck nicht mehr standhält und verliert. Damit ist Karjakin nach schlechtem Start aber mit dem besten Ergebnis in der Rückrunde noch der zweite Platz gelungen und hätte er die Partie in der Vorrunde gegen Anand gewonnen dann wäre er bei gleichem Verlauf der Schlussrunde sogar der Sieger und WM-Herausforderer geworden. Konträr verlief das Turnier für den Elofavoriten Aronian. Nach einer Startniederlage kämpft sich Armeniens Vorkämpfer bis zu Beginn der Rückrunde an Anand heran und schließt auf. Die Trendwende passiert in der 8. Runde mit einer Niederlage gegen Mamedyarov. Danach gelingt Aronian unter dem Druck siegen zu müssen nichts mehr und zwei Niederlagen in den beiden Schlussrunden werfen ihn gar noch auf den vorletzten Platz zurück, punktegleich mit Svidler und nur knapp vor Topalov. Den dritten Platz teilen Kramnik, Andreikin und Mamedyarov. Strahlende Sieger ist aber Ex-Weltmeister Anand, dem viele diese Glanzleistung nach seinen letzten Resultaten nicht zugetraut hatten. Man darf gespannt sein wie er an den zweiten WM Kampf mit Carlsen herangehen wird. Seine Fehleranfälligkeit der jüngeren Vergangenheit scheint er jedenfalls abgelegt zu haben. (wk, Foto: ChessBase)
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