Die dreitägige Schnellschach-Weltmeisterschaft in Warschau (Polen) endet mit einer Sensation. Nordibek Abdusattorov aus Usbekistan, 17 Jahre alt, sichert sich die Krone in einem Stickkampf gegen Ian Nepomniachtchi.
Nach 9 Runden waren mit Nordibek Abdusattorov, Ian Nepomniachtchi, Titelverteidiger Magnus Carlsen und Fabiano Caruana vier Spieler punktegleich an der Spitze. Gemäß den, durchaus umstrittenen, Regeln kamen aber nur die beiden besten Spieler nach Zweitwertung in eine Stichkampf um die Goldmedaille.
Der Sieger wurde durch zwei Blitzpartien ermittelt. In der ersten Blitzpartie des Tiebreaks hatte Nepomniachtchi als Weißer die bessere Stellung, kam aber nicht über ein Remis hinaus. In der zweiten Partie gelang es Abdusattorov im Endspiel den Sieg zu erringen.
Der 17-jährige usbekische Nachwuchsstar erlebte ein spektakuläres Turnier, in dem er einige der stärksten erfahrenen Spieler der Welt besiegte, darunter Magnus Carlsen. Mit diesem bemerkenswerten Sieg nahm Abdusattorov Magnus Carlsen den Titel des Schnellschachweltmeisters ab und raubte ihm die Hoffnung wieder alle drei Schachkronen (im klassischen, im Schnell- und im Blitzschach) gleichzeitig zu halten.
Bester Österreicher wird Felix Blohberger mit 5,5 Punken aus 13 Partien am 137 Platz im hochkarätigen Feld von 176 Teilnehmern. Valentin Dragnev gelingen 4,5 Punkte.
Bei den Frauen ist Alexandra Kosteniuk Weltmeisterin im Schnellschach. In elf Runden des Frauenturniers hat Kosteniuk keine einzige Partie verloren - mit sieben Siegen (sechs in Folge in den ersten sechs Runden) und vier Remis. Bibisara Assaubayeva (KAZ) und Valentina Gunina holen Silber und Bronze. Titelverteidigerin Kateryn Lagno wird punktegleich mit Gunina Vierte. Die drei Russinnen und den Top-4 mussten wegen der Sanktionen der WADA gegen Russland unter neutraler Flagge antreten.
Heute und morgen folgt in Warschau die Blitz-Weltmeisterschaft. Die Live-Übertragung beginnt jeweils um 15:00 Uhr. (wk, Foto: Veranstalter)