Werte Schachfreundinnen und Schachfreunde,
zunächst einmal darf ich mich dafür bedanken, dass anhand unseres letzten Artikels "Wann ist Schachsport wieder vor Ort möglich" so viele Ratschläge und Informationen bis hin zum Selbstversuch an uns gekommen sind.
Ich denke wir müssen grundsätzlich zwei Dinge unterscheiden, Schach in der Freizeit, wo man sich vielleicht privat trifft, in der Öffentlichkeit Bodenschach spielt oder Schach als Sport.
Der ÖSB ist ein "Sportfachverband" und unterliegt damit ganz anderen Regelungen als Freizeitschach. Sobald wir ein Turnier als gewertetes Turnier anmelden, ist es de facto eine Sportveranstaltung (Von der Bundesliga bis in die 3. Klasse, vom Open bis zum geschlossenen Rundenturnier), auch wenn hier viele Amateure, oder so wie ich, ein besserer Hobbyspieler, daran teilnehmen.
Daher müssen wir uns in der aktuellen Lage an dieser Situation orientieren und mein Bemühen, mit dem gesamten Team des ÖSB, ist es durch unsere Arbeit und Argumente möglichst schnell, aber vor allem "sicher", die Teilnehmer/-innen wieder ans Brett zu bekommen.
Ich denke das Bild von der Staatsmeisterschaft 2018 sagt mehr als 1000 Worte, wo unsere größten Probleme liegen, der Abstand von Gesicht zu Gesicht wird wohl erst bei einem Tisch von 1,4 m einen Abstand von 1 m ergeben. Unsere zum Teil jahrzehntelang antrainierten Angewohnheiten, ins Brett hineinsehen, sich aufzustützen mit dem Finger im Gesicht zu sein (ebenso wie die verpönte Nasenreinigung mit dem kleinen Finger...) werden sich nicht einfach so und jetzt abstellen lassen.
Wir haben jetzt unsere Gefahrenanalyse, mögliche Maßnahmen bis hin zu verschiedenen Spielparametern einem bekannten Umweltmediziner übermittelt, damit wir hier Lösungen finden.
Nichts würde ich mir so sehr wünschen als vielleicht noch im Sommer verschiedene Open durchführen zu können. Das Bedarf aber jetzt eines guten positionellen Schachs mit entsprechender Strategie statt einem angestrebten Schäfermatt.
Mit schachsportlichen Grüßen
Christian Hursky, Präsident