Markus Ragger kämpft in der Schlussrunde des stark besetzten Opens in Zalakaros am Spitzenbrett mit Schwarz in der direkten Begegnung mit dem Letten Igor Kovalenko um den Turniersieg. Zwei Züge vor der Zeitkontrolle verpasst Ragger den Übergang in ein gewonnenes Bauernendspiel, das mit kurzer Bedenkzeit einfach nicht richtig zu berechnen war. Ragger dominiert die Partie trotzdem weiter, mehr als ein Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm erreicht er aber nicht. Remis. Damit gewinnt Kovalenko mit 7 Punkten vor Boruchovsky, Ragger, Adhiban und Adam Horvath, die allesamt 6,5 Punkte erreichen. Adam Horvath wird als bester Ungar zugleich Landesmeister. Ragger darf sich neben dem dritten Preisgeld über die beste Turnierperformance (2734) und acht Punkte für die Weltrangliste freuen. Die Normenchancen der Österreicher lösen sich am Schlusstag ins Nichts auf. Robert Kreisl hat gleich doppeltes Pech. Die Partie gegen Peter Prohaszka kann er nicht wie erhofft ins Remis führen, trotz der Niederlage verpasst er die GM Norm mit einer Performance von 2598 (!!) nur um lächerliche zwei Punkte. So bleibt als Trost ein Zugewinn von 20 Elopunkten. Andreas Diermair war einer GM Norm auch nahe. Entscheidend für das Mißlingen war wohl weniger die Schwarzniederlage in der Schlussrunde gegen Tamas Banusz als die Partie gegen Dennis Wagner in der sechsten Runde. Die IM-Normchancen von Mesaros und Dragnev vor der Schlussrunde waren ob der starken GM-Gegnerschaft eher theoretischer Natur. Ihr Auftritt in Zalakaros bringt ihnen aber ein anerkennendes Lob von Turnierdirektor Tamas Horvath: "Die Jungs spielen schon stark!". Mario Schachinger lässt das Turnier mit dem einzigen heutigen Sieg eines Österreichers versöhnlich ausklingen, bei Peter Schreiner war hingegen die Luft schon draußen. In Summe ein erfreulicher Auftritt der sieben Österreicher, auch wenn zu einer Norm oder zum Turniersieg letztlich ein Alzerl Glück gefehlt hat. (wk)
Ergebnisse bei Chess-Results: Open über 2300, B-Turnier unter 2400
Fotos (ÖSB Fotogalerie)