Blog WM - EM

Lei Tingjie ist WM-Herausforderin von Wenjun Ju

Das FIDE-Kandidatenfinale 2023 der Frauen wurde vom 27. März bis 5. April in Chongqing (China) ausgetragen. Die chinesischen Großmeister Lei Tingjie und Tan Zhongyi standen sich in einem Match über sechs Partien gegenüber.

In der ersten Partie gelingt Tan Zhongyi mit einem Sieg ein perfekter Auftakt. Danach übernimmt aber Lei Tingjie das Kommando. Sie schlägt in der zweiten Runde unmittelbar zurück. Nach einem Remis in der dritten Partie kommt es zu einer raschen Entscheidung. Tingjie legt mit einem zweiten Weißsieg nach und geht 2,5:1,5 in Führung.

Zhongyi setzt in ihrer letzten Partie mit Weiß daher alles auf eine Karte und versucht ihre Landsfrau mit dem Colle-Zuckertort System zu überraschen. Tingjie findet sich aber bestens zurecht und kann mit einem weiteren Sieg den 3,5:1,5 Endstand herstellen. Sie gewinnt 60.000 Euro Preisgeld und das Recht im Juli gegen die amtierende Weltmeisterin Wenjun Ju um den Titel zu spielen. (wk, Foto: FIDE)

Website FIDE, Turnierseite

Arabidze ist Europameisterin, Fröwis gelingt WIM-Norm

Nach 11 spannenden Runden bei der Schach-Europameisterschaft der Frauen 2023 im Standardschach liegen zwei Spielerinnen mit jeweils 8,5 Punkten gleichauf am ersten Platz: Meri Arabidze (GEO, 2433) und Oliwia Kiolbasa (POL, 2406). Dank ihres Sieges in der 8. Runde im direkten Aufeinandertreffen mit der polnischen Vertreterin sichert sich Arabidze den Europameistertitel im Frauenschach. Vier Spielerinnen erzielen jeweils acht Punkte und belegen den dritten Platz: IM Aleksandra Maltsevskaya (POL, 2388), IM Stavroula Tsolakidou (GRE, 2358), IM Salome Melia (GEO, 2366) und IM Klaudia Kulon (POL, 2290). Bronze geht nach Tie-Break an Maltsevskaya. Neun Spielerinnen qualifizieren sich für den nächsten FIDE Women´s World Cup.

Aus österreichischer Sicht berichtet Bundesfrauentrainer David Shengelia über eine WIM-Norm für Annika Fröwis. Fröwis spielt von Beginn an stark und kann im Verlaufe des Turniers auch gegen fünf deutlich höher eingestufte Spielerinnen punkten. Ein Sieg in der 10. Runde gegen die Serbin Adela Velikic sichert ihr die erhoffte WIM-Norm. Nach einer Niederlage in der Schlussrunde landet Fröwis mit fünfeinhalb Punkten aus 11 Partien am 70. Platz unter 130 Spielerinnen aus 34 Föderationen und holt 31 Punkte für die Weltrangliste.

Nikola Mayrhuber startet mit einem Punkt aus fünf Runden schlecht, kann sich dann aber erfangen und wie Fröwis insgesamt fünfeinhalb Punkte holen. Das reicht nach Feinwertung im Rahmen ihrer Erwartung für den 79. Platz. Nicht recht ins Turnier findet Elisabeth Hapala. Zwei Siege und vier Unentschieden bringen mit vier Punkten nur Rang 116 und einen deutlichen Eloverlust. (wk, Foto: Turnierseite)

ECUTurnierseiteErgebnisse bei Chess-Results

Schach-EM der Frauen in Montenegro

134 Spielerinnen aus 34 europäischen Föderationen haben die Schach-Europameisterschaft der Frauen 2023 in Petrovac, Montenegro, begonnen, darunter insgesamt 111 Titelträgerinnen. Sechs Frauen tragen den GM-Titel, fünfzehn weiter sind WGM. Die Favoritinnen sind Bella Khotenashvili (GEO, 2491), Valentina Gunina (FID, 2478) und Gunay Mammadzada (AZE, 2472). Aus Österreich sind Nikola Mayrhuber, Annika Fröwis und Elisabeth Hapala am Start.

In den ersten beiden Runden gibt es bereits Überraschungen. So kommen Khotenashvili und Gunina über Remisen nicht hinaus. Noch schlimmer erwischt es die Israelin Marsel Efroimski. Die Nummer 4 des Turniers verliert gegen die Litauerin Salomeja Zaksaite. Nach zwei Runden haben noch 19 Spielerinnen eine weiße Weste. Die ersten Fünf der Setzliste gehören nicht mehr dazu.

Aus österreichischer Sicht gelingt Annika Fröwis zum Auftakt ein erfreuliches Remis gegen die Estin Mai Narva (2389). Tags darauf verliert Fröwis allerdings gegen die Armenierin Elina Danielian (2431). Hapala gelingt in der zweiten Runde gegen die Engländerin Alaa Gamal ein erster Sieg. Mayrhuber muss auf ihr erstes Erfolgerlebnis hingegen noch warten.

Gespielt werden vom 18. bis 29. März elf Runden. Am 24. März ist ein Ruhetag. Die Runden beginnen jeweils um 15:00 MEZ und werden auf dem YouTube-Kanal der Europäischen Schachunion von GM Alojzije Jankovic und Dragana Nikolovska kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)

ECU, Turnierseite, Ergebnisse bei Chess-Results

Kiolbasa führt bei der Frauen-EM nach sechs Runden

Nach sechs gespielten Runden bei der Schach-Europameisterschaft der Frauen 2023 in Petrovac, Montenegro, liegt IM Oliwia Kiolbasa (POL, 2406) mit 5,5 Punkten an der Spitze. Im direkten Aufeinandertreffen der beiden Führenden in der fünften Runde besiegte Kiolbasa die Rumänin Irina Bulmaga (2438) und geht damit als alleinige Führende in den freien Tag der Meisterschaft. GM Monika Socko (POL, 2432), die Europameisterin der Frauen 2022,  und IM Mai Narva (EST, 2389) liegen mit jeweils 5 Punkten gleichauf am zweiten Platz. Ihnen folgen 15 Spielerinnen mit je 4,5 Punkten.

Annika Fröwis liegt als beste Österreicherin mit drei Punkten am 65. Platz. Gestern gelang ein Remis gegen die Serbin Jovana Eric (2230). Elisabeth Hapala und Nikola Mayrhuber holen in der fünften Runde jeweils einen zweiten Sieg im Turnier und halten derzeit bei zweieinhalb bzw. zwei Punkten. Die siebente Runde folgt morgen, Samstag, ab 15:00 Uhr. (wk, Fotos: Turnierseite/Shengelia)

ECUTurnierseiteErgebnisse bei Chess-Results

Previous Next

Sarana ist Europameister, Dragnev in den Top-10

Valentin Dragnev feiert bei der Europameisterschaft 2023 in Vrnjacka Banja seinen bisher größten Erfolg. Zwei Remisen in den Schlussrunden bringen mit acht Punkten aus elf Runden den 10. Platz und die Qualifikation für den World-Cup. Erfreulich sind zudem eine IM-Norm für Konstantin Peyrer sowie gute Leistungen der National- und Kaderspieler Dominik Horvath, Felix Blohberger und Lukas Leisch. Neuer Europameister ist Alexey Sarana. Silber und Bronze gehen punktegleich an Kirill Shevchenko und Daniel Dardha.

Dragnev remisiert in den Runden zehn und elf gegen den Ukrainer Anton Korobov (2658) und den Spanier Latasa Jaime Santos (2655). Beide Partien hält der Wiener stets sicher im Gleichgewicht und wird mit einem sensationellen 10. Platz belohnt. Das ist 60 Plätze besser als seine Einstufung in der Startrangliste und das beste Ergebnis eines Österreichers bei einer Europameisterschaft im Standardschach seit dem sechsten Platz von Markus Ragger 2011. Eine Elo-Leistung von 2692 bringt Dragnev einen Zuwachs von 19 Elo-Punkten und damit der 2600er-Grenze nahe.

Dominik Horvath und Felix Blohberger erreichen mit sieben Punkten Plätze in den Top-100 und damit über ihrer Einstufung. Beide können je fünf Partien gewinnen und spielen ebenso Elo-Leistungen im Rahmen ihrer Erwartung wie Lukas Leisch. Leisch erreicht sechs Punkte und spielt sehr solide. Er verliert nur eine Partie und gewinnt zwei. Eine positive Überraschung ist Konstantin Peyrer. Er erzielt ebenfalls sechs Punkte und sichert sich mit einer Performance von 2456 eine Norm für den Titel Internationaler Meister. Weitere Österreicher bei der EM: Milan Novkovic, Daniel Kristoferitsch und Thomas Bauer (alle fünf Punkte), Benjamin Kienböck, Boban Bozinovic (je 4), Jakov Simic (2). (wk, Foto: Turnierseite)

Offizielle TurnierseiteErgebnisse bei Chess-Results, ECU