Der 19-jährige Russe Maksim Vavulin gewinnt sensationell die Europameisterschaft im Schnellschach in Kattowitz. Vavulin geht mit einer Elozahl von 2485 nur als Nummer 68 der Setzliste ins Rennen und liegt vor der Schlussrunde einen halben Punkt hinter Jan-Krzysztof Duda am zweiten Platz. Im direkten Duell besiegt Vavulin den Polen und krönt sich mit zehn Punkten aus elf Partien zum Europameister. Duda verpasst einen zweiten Titel nach 2014 nur knapp und darf sich über Silber freuen. Die Bronzemedaille geht dank besserer Zweitwertung an den Russen Pavel Ponkratov. Er erzielt wie Duda 9,5 Punkte. Zhigalko, der Europameister im Blitzschach, fügt Vavulin die einzige Niederlage zu und wird Fünfter vor Wojciech Moranda und Sergey Fedorchuk. Leider sind elf Runden bei 1.181 Teilnehmern aus 41 Nationen, darunter 790 Polen (!!), natürlich zu wenig um die Spreu vom Weizen zu trennen. Die ersten Zehn des Endklassements spielten eher ausnahmsweise gegeneinander. Eine weitere Sensation ist der neunte Platz des Slowaken Viktor Gazik. Er ist mit einer Elozahl von 2241 nur die Nummer 180, besiegt aber in den Schlussrunden die GM´s Olszewsky (2508), Krejci (2528) und Saric (2581) und landet damit in den Top-10. Eine solche Sensation war den Österreichern leider nicht vergönnt. Ragger spielt in der achten Runde noch am zweiten Brett gegen Ponomariov remis und liegt aussichtsreich für einen Spitzenplatz. Allerdings verpasst Ragger dabei einen möglichen Gewinn. Die nächsten beiden Runden gegen die Polen Piotr Goluch und Piotr Brodowski werden dann zum Waterloo. Ragger erkämpft zwar zwei gute Stellungen, eine davon glatt gewonnen, verliert aber beide Partien. Am Ende reicht es mit acht Punkten nur für den 41. Platz. Robert Kreisl und Valentin Dragnev erzielen jeweils sieben Punkte, wobei Dragnev ähnlich wie Ragger mit 6,5 aus 8 gut startet, verliert dann aber gegen Alekseev und Meskovs in der entscheidenden Phase zwei Partien. (wk, Foto: ECU)
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Ergebnisse: Blitzschach, Schnellschach (Chess-Results)