Ein Deutscher mit Tirolerhut ist Doppelstaatsmeister. Nach seinem Erfolg mit Jenbach in Österreich gewinnt Philipp Schlosser mit der OSG Baden-Baden nun auch in Deutschland überlegen den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters. Das Team macht vorzeitig alles klar und legt am Ende mit 30 Punkten einen Respektabstand zu Mülheim Nord, das sich im direkten Duell mit Markus Raggers SG Solingen Rang 2 mit 25 Punkten sichert. Ragger überzeugt erneut am Spitzenbrett mit 8,5 Punkten aus 15 Partien, darunter Remisen gegen Swidler, Giri und Vachier-Lagrave. Eifrigster Punktesammler bei Meister Baden-Baden ist Etienne Bacrot mit 11,5/15. Schlosser holt mit 10/12 das beste Percentage (83%). Einen Hut müsste man tragen... (wk, Foto: Website Bundesliga)
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Der ASVÖ Pamhagen gewinnt trotz einer 1,5:4,5 Niederlage gegen Mattersburg in der vorletzten Runde überlegen die 2. Bundesliga Ost. Die Burgenländer sammeln 20 Teampunkte. Herausragender Spieler und eifrigster Punktesammler der Liga ist Manfred Hangweyrer mit 9/11. Währing holt mit 16 Punkten dank besserer Zweitwertung den 2. Platz vor Tschaturanga. Eigentlich steigt sportlich der Bundesliga kein Team des Ostens ab, allerdings zieht Husek Wien seine Mannschaft in die 2. BL Ost zurück. Die Zahl der Absteiger bleibt somit bei drei. Neben ASVÖ Lackenbach und dem SK Hietzing muss auch Purbach den Weg in die Landesebene antreten. (wk)
Infoseite 2. Bundesliga-Ost, Ergebnisse bei Chess-Results
Magnus Carlsen verliert in einem dramatischen Schlusstag seine letzte Partie gegen Peter Swidler, doch gewinnt das Turnier und ist der nächste Herausforderer von Weltmeister Anand. Im Fernduell zeigen Carlsen und Kramnik heute Nerven. Beide müssen ihre Partien auf Gewinn anlegen und laufen Swidler und Iwantschuk damit ins offene Messer. Der Turniersieg von Carlsen steht erst fest als Kramnik gegen Iwantschuk in der letzten Partie seinen König umlegen muss und fällt extrem knapp aus. Erst in der Drittwertung entscheidet die höhere Zahl der Siege für den Norweger. Einen halben Punkt hinter den Beiden belegen Swidler und Aronian mit ihren heutigen Siegen und je 8 Punkten aus 14 Partien Platz drei und vier. Gelfand und Grischuk erzielen je 6,5 Punkte, Iwantschuk (6 Punkte) darf sich über Siege gegen Carlsen und Kramnik zum Finale freuen. Nach gutem Start geht das Turnier für Radjavov mit 7 Niederlagen komplett daneben. Dafür liefert er nach seiner Niederlage gegen Carlsen in der Pressekonferenz nach der 13. Runde den Sager des Turniers: "It is like with sharks in a swimming pool and it´s still not over". Nun hat er es überstanden. Das Kandidatenturnier wird als eines der stärksten und spannendsten in die Geschichte eingehen und bringt den jüngsten Herausforderer seit Anand. Spannend war auch die vorbildliche Aufbereitung der Live-Übertragung im Internet mit Live-Kommentaren und Pressekonferenzen. (wk, Foto: Turnierseite)
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ORF Bericht: Carlsen fordert Champion Anand
Alles ist möglich. Eine Runde vor Schluss kämpft sich ein angeschlagen wirkender Magnus Carlsen wieder zurück im Kampf um den Sieg. Zuerst kommt Kramnik gegen Gelfand über ein Remis nicht hinaus, obwohl er einiges probiert um doch den ganzen Punkt zu holen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Remis für den Russen kein Drama, weil Carlsen mit Schwarz gegen Radjabov kaum mehr als symboliischen Vorteil hat. Doch der Norweger zeigt wieder seine große Kämpferqualität und seine Vormachtstellung im Endspiel. Er versucht lange etwas Spannung in der Stellung zu halten und profitiert dann von der Zeitnot und der schlechten Form des Aserbeidschanders in diesem Turnier. In den beiden weiteren Partien überschreitet Iwantschuk gegen Swidler zum fünften Mal in diesem Turnier die Zeit und Grischuk trennt sich von Aronian mit Remis. In der morgigen Schlussrunde trifft Carlsen auf Swidler und Iwantschuk auf Kramnik. Die Ausgangslage ist schwer für Kramnik, da bei Punktegleichstand Carlsen in der Drittwertung mit der höheren Anzahl an Siegen sich das Recht des WM-Herausforderers erkämpfen würde. Die spannende Schlussrunde wird morgen am 1. April (kein Scherz) live auf der Turnierwebsite übertragen und kommentiert. (wk, Foto: Turnierseite)
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In einer an Dramatik kaum zu überbietenden 12. Runde kommt es zum Führungswechsel beim Kandidatenturnier in London. Kramnik drückt mit Schwarz gegen Aronian in einer ausgezeichnet geführten Partie und erreicht eine Gewinnstellung. Aronian verteidigt sich findig und erreicht mit einer Figur weniger eine Remisstellung, zieht aber im entscheidenden Moment den falschen Bauern nach vorne und verliert. In der längsten Partie des Tages gerät Carlsen gegen Iwantschuk mit Fortdauer der Partie in Bedrängnis und veliert ohne goben Fehler aber mit einigen Ungenauigkeiten seine erste Partie. Ein Glückstag für Kramnik. Er hat nicht nur Aronian endgültig aus dem Titelrennen geworfen, sondern auch von Carlsen die Führung übernommen. Zwei Runden vor Schluss hat plötzlich Kramnik die besten Chancen der nächste Herausforderer von Anand zu werden. In den beiden bedeutungslosen Partien des Tages gibt es zwei ausgekämpfte Remisen zwischen Gelfand und Swidler sowie Radjabov und Grischuk. Morgen ist in London Ruhetag. Die Entscheidung fällt am Ostersonntag und Ostermontag jeweils ab 15:00 Uhr vermutlich mit Rekordzahlen bei der Live-Übertragung. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Rückrunde des Kandidatenturnieres in London steht bisher im Zeichen von Wladimir Kramnik. Der Ex-Weltmeiister feiert heute gegen Radjabov seinen dritten Sieg. Alle Siege gelangen in den letzten vier Runden gegen seine russischen Landsleute. Wie schon tags zuvor Grischuk fällt auch Radjabov gegen Kramnik in hochgradige Zeitnot und wirft eine ausgeglichen Partie knapp vor der Zeitkontrolle weg. Carlsen kommt mit Schwarz gegen Grischuk nur zu einem kurzen Remis und freut sich vermutlich, dass Kramnik nun alle russischen Duelle hinter sich hat. Schützenhilfe für Kramnik liefert Peter Swidler mit einem Sieg gegen Aronian. Damit hat Kramnik den eineinhalb Punkte Rückstand zu Beginn der Rückrunde gegen Carlsen bis auf einen halben Punkt wettgemacht und Aronian sogar schon überholt. Morgen trifft Aronian auf Kramnik und Carlsen auf Iwantschuk. (wk, Foto: Turnierseite)
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Die Steirerin Laura Hiebler ist die Einzige der Elofavorit/innen, die bei den Jugendmeisterschaften U-16/U-18 in Marz den Titel auch einfahren kann. Silber und Bronze gehen in der Altersklasse Mädchen U-16 an Denise Trippold (NÖ) und Alexandra Busuioc (W). Zwei der Favorit/innen bleiben sogar ohne Medaille. Christoph Menezes und Valentina Bauer müssen sich jeweils mit Rang 4 begnügen. Die Medaillen gehen bei den Mädchen U-18 an Nikola Mayrhuber (W), Jasmin Denise Schloffer (St) und Laura Tarmastin (K). Österreichischer Meister bei den Burschen U-18 wird Jakob Gstach (W) vor Robert Rieger (K) und Emanuel Frank (S). Die Burschen U-18 gewinnt sensationell Dominik Ly (OÖ) vor Martin Christian Huber (ST) und Luca Kessler (V). (wk)
Ergebnisse/Partien bei Chess-Results: B-U18, B-U16, M-U18, M-U16
Eine Klasse für sich sind die großen Drei beim Kandidatenturnier in London. In der 10. Runde gewinnt Kramnik mit Schwarz gegen Grischuk seine zweite Partie, wobei sein Gegner in Zeitnot in ein verlorenes Bauernendspiel abwickelt. Aronian nützt ebenfalls die hochgradige Zeitnot von Iwantschuk. Der Ukrainer kommt mit der Bedenkzeit in London einfach nicht zurecht. Dabei überrascht Iwantschuk in der Eröffnung mit dem Budapester Gambit und bekommt eine durchaus aussichtsreiche Stellung. Dann stellt Aronian aber geschickt seine Fallen und die Zeitnot tut ihr übriges. Da auch Carlsen gegen Gelfand den ganzen Punkt holt ändert sich an der Spitze nichts, nur der Abstand zum Rest des Feldes ist inzwischen beträchtlich. Die vierte Partie des Tages führt ein sichtlich demotivierter Radjabov gegen Swidler in einem Grünfeldinder bereits im 21. Zug zur Zugwiederholung. Vier Runden sind in London noch zu spielen. Carlsen ist weiter in der Favoritenrolle, die Chancen für Aronian und Kramnik sind aber weiter intakt. (wk, Foto: Turnierseite)
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Boris Gelfand ist in London der Mann der Stunde. Nach seinem gestrigen Sieg gegen Radjabov nimmt Gelfand auch in seiner heutigen Partie gegen Gelfand das Heft in die Hand. Am Anfang schien Aronian zwar im Damengambit mit Lf4 ausgeglichen zu haben, aber nach einer Transformation zu einem Stonewall bewertet er seine Stellung zu optimistisch und überzieht die Stellung. Gelfand erwischt mit 2/2 den besten Start in der Rückrunde. Im Schlager der Runde erwischt Kramnik mit einer Nebenvariante im Katalanen Carlsen am falschen Fuss. Der Norweger muss einen Bauern geben, zeigt dann aber erneut seine großartigen Defensiv-Fähigkeiten und rettet den halben Punkt. Ein aufregendes Remis liefern sich Swidler und Grischuk. Letzterer eröffnet die Feindseligkeiten mit einem Figurenopfer, Swidler kontert mit Damenopfer. Trotz dieses Ungleichgewichtes gibt es keinen Sieger. Endlich hat auch Wassily Iwantschuk seinen ersten Sieg eingefahren. Er überspielt Radjabov in einer lange ausgeglichenen Stellung. Es ist die dritte Niederlage von Radjabov in den letzten vier Runden. An der Spitze ist nun Carlsen mit 6 Punkten vor Aronian (5,5) und Kramnik (5). Iwantschuk (3,5) gibt die rote Laterne an Radjabov (3) ab. Morgen Dienstag ist in London Ruhetag. Am Donnerstag folgt die 10. Runde ab 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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Schwer haben es die Favoriten bei den Jugendmeisterschaften U-16/U-18 in Marz. In allen vier Bewerben haben bei den Mädchen und Buben die Elobesten bereits Federn lassen müssen. Nach drei Runden führen Jakob Gstach (B U-18, 3 Punkte), Enno Proyer und Ly Dominik (B U-16, je 2,5 und gleiche Zweitwertung), Andrea Nagy (M U-18, 3) sowie Denise Trippold und Alexandra Busuioc (M U-16, je 3). Morgen steht wieder eine Doppelrunde auf dem anstrengenden Programm. Am Mittwoch und Donnerstag folgen am Vormittag die beiden Schlussrunden. (wk)
Ergebnisse/Partien bei Chess-Results: B-U18, B-U16, M-U18, M-U16