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Wann ist Schachsport wieder vor Ort möglich?

Eine häufig gestellte Frage unter Schachspieler ist derzeit jene, ab wann man dem Gegner wieder Auge in Auge gegenüber sitzen wird können, wann es endlich wieder Turniere für Schachsportler geben wird.

Leider ist das derzeit noch nicht absehbar. Es gilt noch immer das absolute Veranstaltungsverbot bis Ende Juni 2020 und eines für Großveranstaltungen bis Ende August 2020.

Die Regierung hat inzwischen einige Maßnahmen wieder gelockert, so auch jene für den Outdoor-Sport. Hier sind Trainings unter Einhaltung hygienischer Auflagen und Abstandsregeln wieder möglich. Top-Athleten dürfen auch wieder in Trainingsräume, allerdings unter strengen Auflagen: zumindest zwei Meter Abstand und 20 m2 Platz pro Person im Raum.

Die Pläne der Regierung für Indoor-Sport sind für Ende Mai angekündigt und werden zeigen was ab wann wieder möglich sein wird.

Präsident Hursky wird gleich danach ein Gutachten für den Schachsport in Auftrag geben und auf dieser Grundlage Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium aufnehmen, das für entsprechende Verordnungen zuständig ist.

Grundsätzlich gilt: Schach hat etwas bessere Aussichten als Kontaktsportarten, aber auch den Nachteil, dass viele Spieler lange in einem Raum zusammen sind. Zu lösen werden dabei neben hygienischen Maßnahmen vor allem Abstandsregeln und Raumgröße pro Person zu sein. Derzeit gilt ein bis zwei Meter Abstand und 10 m2 pro Person Minimum. Auch ist es wichtig für ausreichende Durchlüftung zu sorgen.

Was bedeutet das konkret? Turniere mit kleineren Teilnehmerzahlen werden rascher möglich sein als solche mit vielen Teilnehmer oder Risikogruppen. Turniere im Freien mit überschaubarer Teilnehmerzahl könnten eine Lösung für einen Übergang zur Normalität im Sommer werden.

Der ÖSB wird jedenfalls alles unternehmen um mit dem Gesundheitsministerium Lösungen zu finden um die Türen für Meisterschaften und Turniere so rasch wie möglich wieder zu öffnen. (wk)

 

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Sport Austria - Infos zum Corona-Virus

CBTV Austria: Highlights aus der OEISM, Mittwoch, 29. April 20:00

Die vier Vorrunden der Internetmeisterschaft waren ein voller Erfolg. 3350 Partien wurden gespielt, 200 Spieler und Spielerinnen nahmen an jeder Vorrunde teil – darunter Österreichs Nummer 1 Markus Ragger, sowie fast alle Kaderspieler und Kaderspielerinnen. Wie hoch und dicht das Niveau war zeigt auch, dass es vier verschiedene Sieger gab – alles großartige Blitzer: IM Georg Halvax, IM Fabian Platzgummer, GM Markus Ragger und IM Peter Schreiner.

Die Organisation wurde ein logistisches Meisterwerk von Walter Kastner – in Kooperation mit unserem Partner ChessBase. Diese Zusammenarbeit wird weiter intensiviert und der ÖSB wird in den nächsten Monaten für ein qualitativ hochwertiges Angebot für den österreichischen Schachsport sorgen.

Alle Ergebnisse finden Sie unter www.chess.at. Am Samstag 2. Mai steht die Zwischenrunde an. Hier wird das Niveau nochmals deutlich höher sein. IM Harald Schneider-Zinner zeigt unterhaltsame und lehrreiche Momente aus den Partien der Vorrunde.

Ausgestrahlt wird die Sendung heute Mittwoch, dem 29. April 2020 ab 20:00 Uhr auf www.schach.de (dort gibt es auch die Software gratis zum Download) im Raum Übertragungen (dann den Reiter Partien wählen). Wer die Sendung live verpasst findet sie später in unseren Archiven. Alle Sendungen werden am Videoserver von ChessBase und auf YouTube archiviert. (wk, Text: Harald Schneider-Zinner)

CBTV Austria Sendung 60 (Ausschreibung)
Infoseite ChessBase TV Austria

FIDE verschiebt Schach-Olympiade auf 2021

Der Weltschachbund (FIDE) hat gestern auf seiner Website bekannt gegeben, dass die Schach-Olympiade - sie sollte vom 5. bis 17. August 2020 in Moskau stattfinden - um ein Jahr verschoben wird. Das offizielle Statement lautet:

"Dear members of the chess community,

As you know, the Chess Olympiad is the most popular FIDE event, attended by thousands of people, including players, coaches, officials, and spectators. The mission of Chess Olympiads is not only to determine the sportive results but also to popularize our game and unite chess lovers around the world in this truly global sports festival.

At the same time, FIDE is deeply concerned about the growing COVID-19 pandemic and its impact on people's lives. Taking into account the reports from the World Health Organisation (WHO) indicating the constant increase in the number of cases worldwide, and given today's IOC statement regarding the Tokyo 2020 Olympic games, FIDE has decided to postpone the 44th Chess Olympiad (including the competition for players with disabilities) and the FIDE Congress.

These events, to be held in Moscow and Khanty-Mansiysk during the summer of 2020, are rescheduled to the summer of 2021 at the same locations. FIDE will continue to work hard in order to support various chess activities, at the same time caring first and foremost about the health and well-being of the entire chess community.

FIDE Council
March 24, 2020"

FIDE Website, Meldung Olympiade

FIDE stoppt das Kandidatenturnier

Der Weltschachbund (FIDE) gab heute auf seiner Website bekannt, dass das Kandidatenturnier nach der 7. Runde gestoppt wird. Die Runden acht bis vierzehn sollen nachgetragen werden, wenn es die Umstände wieder erlauben.

Grund für das abrupte Ende ist eine Ankündigung der russischen Regierung ab 27. März die Flughäfen komplett zu schließen. Es wird auch keine Zeitfenster geben, um noch vereinzelt Flüge durchzuführen. Die FIDE kann der nicht mehr garantieren, dass die Spieler, Mitarbeiter und Offiziellen nach dem Turnier heimkehren können. Präsident Arkadij Dvorkovich hat daher nach Artikel 1.5. der Regeln für das Kandidatenturnier den Abbruch angeordnet. (wk, Info/Foto: FIDE)

Website FIDE, Meldung Abbruch Kandidatenturnier

Präsident Christian Hursky zur aktuellen Situation im ÖSB im Interview mit Hannes Neumayer

Welche Auswirkungen hat die aktuelle Corona-Krise auf den ÖSB?

Christian Hursky: „Sämtlicher Meisterschaftsbetrieb ist abgesagt. Das war vor einer Woche noch nicht so klar, da galt die 100 Personen Indoor- Regel, und ich habe auf die Maßnahmen der Regierung vertraut. Erst ein Anruf von mir letzten Donnerstag bei der Stadt Wien hat die Notbremse ausgelöst: Da war klar, dass ab Montag Österreich geschlossen sein wird."

Bis wann ist der Spielbetrieb abgesagt?

Christian Hursky: „Ich rechne, dass die derzeit geltenden Maßnahmen mindestens bis Ende der Osterferien gelten. Frühestens am 19. April können wir Entscheidungen treffen, ob und wie der Meisterschaftsbetrieb weiter geht."

Welche Veranstaltungen sind konkret betroffen?

Christian Hursky: „Die erste Bundesliga, die Frauen Bundesliga, die 2. Bundesliga Ost und Mitte, die Österreichischen Senioren-Meisterschaften und die Jugend Bewerbe zu Ostern in St. Veit."

Gibt es ein Szenario, in dem heuer kein Bundesliga-Titel vergeben wird?

Christian Hursky: „Das werden wir nicht vor 19. April entscheiden. Aber natürlich müssen wir darüber nachdenken. Denn mit 1. Juli beginnt die Übertrittszeit, die aktuelle Meisterschaft müsste also bis spätestens 30. Juni beendet sein. Und der Meister der 2. Bundesliga West, Absam, wird wohl sein Recht einfordern im nächsten Jahr 1. Bundesliga spielen zu wollen. Die Österreichische Jugend- und Seniorenmeisterschaft kann man sicher im Herbst nachtragen."

Sind verstärkte Online-Aktivitäten geplant?

Christian Hursky: “Der ÖSB ist intern dabei, die Tools für optimale Videokonferenzen zu suchen. Und wir überlegen, für die turnierfreien Wochen Online-Turniere zu organisieren. Generalsekretär Walter Kastner ist beauftragt, nach entsprechenden Wegen zu suchen. Die National- und Nachwuchsspieler erhalten alle ihre Trainings über Skype. Auch die geplanten Trainingswochen von Artur Jussupow werden so stattfinden."

2020 wird auch hundert Jahre ÖSB gefeiert, wie sieht der weitere Plan aus?

Christian Hursky: Unser Bundestag und die ÖSB-Sitzung in Kärnten vergangenes Wochenende wurden abgesagt. Die nächste Sitzung im Juni, wo wir festlich unser Magazin 100 Jahre ÖSB präsentieren wollten, ist Stand heute noch nicht gesichert. Eventuell gibt es die erste reguläre Sitzung erst im September. Und dann stellt sich die Frage, das Projekt "100 Jahre ÖSB" mit unserem Magazin, etc. erst am Gründungstag, am 12. Dezember, zu feiern, das würde dann Sinn machen. Das Jubiläums-Magazin ist im Prinzip fertig, alle Geschichten sind da. Aber auch unser Produktions- & Druck-Partner hat alles auf Eis gelegt."

Im Zuge des Magazins werden speziell in den letzten Wochen Fake-News verbreitet...

Christian Hursky (lacht): „Auf alle Fälle wurden da Fake-News verbreitet. In Österreich gilt der Spruch: 'Wer lange fragt, geht lange irr!'. In dem Fall wäre es besser gewesen mich zu fragen, dann hätte man sich Gerüchte über den ehemaligen Sportminister als Autor sparen können."

Wie ist das gemeint?

Christian Hursky: „Ganz einfach: Es wird außer unserem ehemaligen Präsidenten Kurt Jungwirth keinen einzigen Ex-Politiker geben, der einen Beitrag für das  Magazin leistet. Und mit nahezu einem halben Jahrhundert Präsidentschaft ist das im Fall von Kurt Jungwirth wohl mehr als gerechtfertigt. Wir sind froh, dass wir mehr als 20 verschiedene Autoren gefunden haben. Dafür wird es auch keine Vorworte geben. Leider konnte Michael Ehn für das Projekt nicht gewonnen werden. Er als Person wird aber dennoch ein Teil des Magazins sein."

Abschließende Frage, leider findet ausgerechnet im Jubiläumsjahr kein Vienna Chess Open statt. Warum nicht?

Christian Hursky: „ Ja, leider. Nach einer Prüfung des Rechnungshofes wird die Stadt Wien die Festsäle des Wiener Rathauses nur noch „mildtätigen“ Organisationen zur Verfügung stellen. Viele Sportdach- und Fachverbände sind mit ihren größeren und kleineren Aktivitäten davon be- und getroffen. Seit 2009, als das Vienna Chess Open wieder veranstaltet wurde, waren zwischen 650 bis 950 Spielerinnen und Spieler aus mehr als 50 Nationen, zum Teil mit ihren Angehörigen, zufriedene Gäste des Turniers und der Stadt. Das sorgt auch für Umsatz im Tourismus, auch nachhaltig, denn hier wurde „Gutes“ über Wien erzählt. Aber ein 9-tägiges Turnier, über alle Säle im 1. Stock würde bis zu 250.000 Euro kosten. Der Rechnungshof hat dem Sport und vielen anderen, nicht reichen, Organisationen hier einen Bärendienst erwiesen.“ (wk)