Blog WM - EM

Spannende Schlussrunde beginnt morgen, Dienstag, schon um 6:30 MEZ

Die Schlussrunde der Schach-Olympiade in Chennai verspricht einiges an Spannung. In der offenen Klasse kämpfen Armenien und Usbekistan im Fernduell gegen Spanien bzw. Holland um Gold. Wenn beide schwächeln, haben auch noch Indien, Indien 2 und die USA Chancen. Im Frauenbewerb ist Indien wieder einen Punkt voran, spielt in der letzten Runde aber gegen die USA, einen unangenehmen Gegner. Polen, Aserbaidschan, Ukraine und Georgien liegen mit 16 Punkten auf der Lauer.

Österreichs Herren verschaffen sich heute mit einem 3:1 Sieg gegen Andorra eine gute Ausgangssituation und könnten mit einem dritten Sieg in Serie gegen Belgien morgen noch einen Platz in den Top-30 erkämpfen. Der Sieg gegen Andorra ist nie in Gefahr. Felix Blohberger und Dominik Horvath gewinnen überzeugend, Markus Ragger und Valentin Dragnev steuern an den Spitzenbrettern zwei Remisen bei.

Das von Bundesfrauentrainer Siegfried Baumegger betreute Frauenteam unterliegt Frankreich mit 1:3. Lange schien aber ein Punktegewinn möglich. Katharina Newrkla hält am Spitzenbrett lange Marie Sebag stand, ehe sie sich bei einer Abwicklung verrechnet. Chiara Polterauer spielt am Nachbarbrett Pauline Guichard an die Wand. Am Ende ist die Stellung klar gewonnen, der Gewinnweg aber nicht leicht zu finden. In Zeitnot übersieht Polterauer eine dreifache Stellungsweiderholung. Nikola Mayrhuber spielt gegen Sophie Millet lange gut. In Zeitnot übersieht sie aber einen taktischen Schlag der Französin. Elisabeth Hapala remisiert mit Weiß gegen Anastasia Savina. In Summe war gegen die Französinnen deutlich mehr drinnen. Morgen wartet Montenegro.

Der Schlager der heutigen Runde, das Match zwischen den indischen Youngsters und den genauso jungen Usbeken verläuft aus Sicht der Gastgeber tragisch. Praggnanandhaa bringt Indien mit einem Sieg gegen Sindarov nach zwei Remisen an den Brettern zwei und vier in Führung. Am Spitzenbrett wird ausgerechnet der bisher so grandios spielende Gukesh zur tragischen Figur. Eine klare Gewinnstellung entgleitet ihm diesmal. Ein Remis wäre aber noch immer ausreichend für das Team. Offenbar ist sich Gukesh aber nicht sicher ob "Prag" sein technisch schwieriges Endspiel gewinnen kann und startet Gewinnversuche. Diese gehen aber nach hinten los. Abdusattorov kann für die Usbeken noch ausgleichen und sein Team anstatt der jungen Inder die beste Ausgangslage für die Schlussrunde verschaffen.

Die Schlussrunde beginnt morgen bereits um 10:00 Uhr Ortszeit und damit um 06:30 MEZ. In der Live-Kommentierung zeigt sich Peter Svidler einigermaßen erbost über einen Beginn der Entscheidungsrunde fünf Stunden vor jenem aller anderen Runden und meint: "Man achtet hier nicht auf das Befinden der Spieler, die ihre ganze Vorbereitung vor der wichtigsten Runde ändern müssen, sondern nur auf den Beginn der Schlussfeier. Das ist eine falsche Priorität und es ist schwer zu verstehen, wem das eingefallen ist."

Wie auch immer. In Europa ist die Olympia-Entscheidung etwas für Frühaufsteher oder Späteinsteiger... (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Zwei 4:0 für Österreich, Führungswechsel an der Spitze

In der neunten Runde der Schach Olympiade gewinnen die beiden österreichischen Teams jeweils mit 4:0. Die Herren schlagen in der Besetzung Ragger, Blohberger, Shengelia und Horvath mit Bolivien ihren ersten nicht-europäischen Gegner, die Frauen siegen mit Newrkla, Polterauer, Mayrhuber und Hapala gegen Angola. Heute spielen die Herren gegen Andorra, die Frauen bekommen mit Frankreich die Nummer 5 der Setzliste und ihren ersten europäischen Gegner.

An der Spitze geht es in beiden Turnieren drunter und drüber. Im Frauenbewerb übernimmt Polen mit einem 2,5:1,5 Sieg gegen Indien die Führung. Die Ukraine trennt sich von Georgien mit 2:2 und Kasachstan besiegt eine junge bulgarische Mannschaft mit 3:1. In der Tabelle sind mit Polen, Indien, Kasachstan und Georgien gleich vier Mannschaften mit je sieben Siegen, einer Punkteteilung und einer Niederlage nur durch die Feinwertung getrennt an der Spitze. Nur einen Punkt dahinter folgen Ukraine, Aserbaidschan, Armenien, Deutschland und Indonesien. Heute spielen ab 11:30 Uhr: Indien-Kasachstan, Georgien-Polen und Deutschland-Ukraine.

In der offenen Klasse sorgt Usbekistan mit einem 3:1 gegen den bisherhigen Leader Armenien ebenfalls für einen Führungswechsel. Indien 2 und Aserbaidschan trennen sich ebenso 2:2 wie Holland und der Iran. Die USA gewinnen trotz einer überraschenden Niederlage von Aronian gegen Griechenland mit 2,5:1,5, haben aber zwei Runden vor Schluss zwei Punkten Rückstand und eine schlechte Zweitwertung. In der Tabelle führt Usbekistan mit 16 Punkten vor Indien 2 und Armenien (je 15) sowie Indien, Holland, Aserbaidschan, Türkei, Iran, USA und Serbien (alle 14). Die heutigen Schlager lauten: Indien 2- Usbekistan, Aserbaidschan-Armenien, USA-Türkei, Iran-Indien und Serbien-Holland. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Armenien hält mit einem 2:2 gegen die USA die Führung

Armenien erreicht im Spitzenspiel der siebenten Runde der Schach-Olympiade in Chennai gegen den hohen Favoriten USA nach hartem Kampf ein 2:2 und behält weiter die alleinige Führung. Der entscheidende Punkt zum 2:2 gelingt Robert Hovhannisyan gegen Sam Shankland, wobei der Amerikaner zum Unglücksraben für sein Team wird. Beim Stand von 2:1 für die USA ist Shankland gerade dabei eine lange verloren scheinende Stellung noch zu retten, als er in Erwartung eines Schachs vorschnell mit seinem König einen unmöglichen Zug macht und aufgeben muss, da der einzig mögliche Zug des Königs verliert.

Österreichs Herren erleben gegen Nachbarn Ungarn, den Gastgeber der nächsten Olympiade 2024, mit einem 0:4 ein Waterloo. Dominik Horvath veropfert sich früh gegen Gergely Kantor. Danach geht auch an den anderen Brettern alles schief. Heute wartet Irland.

Das Frauenteam erreicht gegen Kanada ein 2:2. Elisabeth Hapala kann die Kontumaz-Niederlage am Spitzenbrett ausgleichen. Trippold und Mayrhuber steuern Remisen bei. In der achten Runde spielt das Team gegen Kuba, die Nummer 14 der Setzliste.

Die großen Plattformen wie Chess.com und Chess24 übertragen und kommentieren ab 11:30 MEZ live. Berichte, Fotos und Videos finden sich in Englisch auf der Turnier-Website. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Indien Youngsters schlagen USA 3:1, Gukesh hält gegen Caruana 100%

Die indischen Teams sorgen bei der Olympiade für Furore. Als Gastgeber darf Indien ein zweites Team stellen und bei einer ungeraden Zahl an Teilnehmer sogar ein Drittes.In der offenen Klasse kämpfen zwei indische Teams sogar um Medaillen. Gestern sorgen die "Indien Youngsters",  sie spielen als Indien 2, mit einem 3:1 Sieg gegen den haushohen Favoriten USA für die ganz große Sensation. Insbesondere ihr Spitzenbrett scheint unantastbar. Dommaraju Gukesh krönt seine bisherige Leistung mit einem Schwarzsieg gegen Fabiano Caruana und ist nach acht Runden weiter ohne Punkteverlust (!!). Nihal Sarin steht ihm an Brett zwei mit vier Siegen und drei Remisen kaum nach.

Die Niederlage der USA spielt Armenien in die Karten. Das Team zeigt auch nach der Abwanderung seines Superstars Levon Aronian seine Mannschaftsstärke, gestern mit einem 2,5:1,5 Sieg gegen das Einserteam von Indien. Den entscheidenden Punkt holt Gabriel Sargissian gegen  Pentala Harikrishna. Drei Runden sind noch zu spielen. Der Kampf um die Medaillen ist entbrannt. Heute trifft Indien 2 auf Aserbaidschan, Usbekistan auf Armenien und Holland auf den Iran.

Im Frauenbewerb führt Indien nach einem 2:2 gegen die Ukraine weiter vor Georgien. Dahinter folgen punktegleich Ukraine, Polen, Bulgarien, Kasachstan und Mongolien.

Österreich bleibt gestern ohne Punkt. Die Herren verlieren gegen Irland überraschend mit 1:3, die Frauen haben gegen die favorisierten Kubanerinnen durchaus Chancen auf einen Punkt, am Ende bleibt aber nur ein Remis von Denise Trippold. Beide Teams brauchen in den kommenden drei Runden Erfolge. Am besten gleich heute aus der Position der Favoriten. Die Herren spielen gegen Bolivien, das Frauenteam trifft auf Angola.

Die großen Plattformen wie Chess.com und Chess24 übertragen und kommentieren ab 11:30 MEZ live. Berichte, Fotos und Videos finden sich in Englisch auf der Turnier-Website.

Abseits des Turniersaals blickt die Schachwelt heute auch mit Spannung zur Generalversammlung der FIDE. Heute wird die Führung für die kommenden vier Jahre gewählt. Österreichs Delegierter vor Ort ist Präsidiumsmitglied Günter Mitterhuemer. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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Österreich-England 2:2, Frauen schlagen Costa Rica

Österreich trotzt England in der sechsten Runde der Olympiade ein Remis ab und punktet auch im zweiten Match gegen eine Top-10 Nation. Das Frauenteam besiegt Costa Rica mit 2,5:1,5. In der offenen Klasse geht Armenien nach einem 2,5:1,5 gegen Indien 2 als einziges Team ohne Punkteverlust in den heutigen Ruhetag. Im Frauenbewerb führen die favorisierten Inderinnen nach einem 3:1 Sieg gegen Georgien mit dem Punktemaximum.

Das ÖSB Team erregt weiter Aufmerksamkeit. Peter Leko lobt in der Live-Übertragung die Widerstandskraft der von Markus Ragger angeführten Österreicher, bezeichnet Felix Blohberger als seinen rot-weiß-roten Lieblingsspieler und will den ungarischen Wurzeln von Dominik Horvath nachgehen. Im Match gegen England demonstriert Ragger seine Klasse mit einem Schwarzremis gegen Michael Adams. Es ist sein viertes Remis am Spitzenbrett. Valentin Dragnev remisiert am Nachbarbrett gegen den rund 100 Elopunkte stärkeren Luke McShane. Allerdings muss bald danach Blohberger gegen David Howell aufgeben, wonach England einem Sieg nahe scheint. Dominik Horvath konnte zwar einen leichten Nachteil ausgleichen, ein Remis war aber zu wenig. Doch an diesem Tag ist Caissa den Österreichern hold. Gawain Jones verrechnet sich bei einer taktischen Lösung. Horvath lässt sich die Chance nicht entgehen, holt sich vom 150 Elopunkte stärkeren Engländer den ganzen Punkt und sichert dem Team das 2:2 und Rang 22 in der Zwischenwertung

Das Frauenteam, das weiter zu Dritt antreten muss, holt gegen Costa Rica den vierten Sieg. Nikola Mayrhuber und Elisabeth Hapala gewinnen an den Brettern drei und vier, Trippold sichert am zweiten Brett mit einem Remis die zwei Punkte. Nach sechs Runden liegt das ÖSB-Team punktegleich mit den auf Rang 24 klassierten Ungarinnen am 41. Platz.

Nach dem heutigen Ruhetag spielen morgen, Freitag, die ÖSB-Herren gegen Ungarn, die Frauen gegen Kanada. Die großen Plattformen wie Chess.com und Chess24 übertragen und kommentieren ab 11:30 MEZ live. Berichte, Fotos und Videos finden sich in Englisch auf der Turnier-Website. (wk, Foto: Offizielle Website) 

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