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Schach Olympiade in Chennai vom 29. Juli bis 9. August

Die Schachwelt richtet vom 29. Juli bis 9. August 2022 ihre ganze Aufmerksamkeit nach Chennai, Indien, zur 44. Schach Olympiade und der FIDE-Generalversammlung mit Wahlen am 7. und 8. August 2022.

Die Organisatoren vermelden Rekordzahlen. In der offenen Klasse sind 188 Nationen mit 936 Spielern gemeldet. Im Frauen-Bewerb sind 162 Nationen mit 799 Spielerinnen vor Ort. Zwei große Nationen fehlen aber. Russland ist wegen des Krieges gesperrt, China sendet wegen nationaler Covid-Maßnehmen keine Teams.

Der große Favorit ist die USA. In der Besetzung Caruana, Aronian, So, Dominguez und Shankland hat das Team einen Eloschnitt von 2771 und führt damit klar die Setzliste an vor Lokalmatodor Indien (2696) und Norwegen (2692). Die Norweger werden von Magnus Carlsen angeführt. Im Team Indiens fehlt hingegen Vishy Anand. Er kandidiert am Ticket von Dvokovich als "Deputy-President". Österreich ist in der Besetzung Markus Ragger, Valentin Dragnev, Felix Blohberger, David Shengelia und Dominik Horvath die Nummer 33 der Setzliste. Coach des jungen Teams ist Borki Predojevic.

Im Frauenbewerb sind Indien (2486), Ukraine (2478) und Georgien (2475) nahezu gleichauf. Im ÖSB Team fehlt mit Regina Theissl-Pokorna die elostärkste Spielerin. In der Besetzung Katharina Newrkla, Chiara Polterauer, Denise Trippold, Nikola Mayrhuber und Elisabeth Hapala ist das Team von Bundesfrauentrainer Siegfried Baumegger die Nummer 37 der Setzliste.

Höhepunkt der FIDE Generalversammlung sind die Wahlen. Vier Teams kanditieren um die FIDE-Führung für die kommenden vier Jahre: Andrii Baryshpolets and Peter-Heine Nielsen; Inalbek Cheripov and Lewis Ncube; Arkady Dvorkovich and Anand Viswanathan; Bachar Kouatly and Ian Wilkinson. Dvorkovich ist Favorit für eine zweite Amtszeit. Die angespannte Weltlage könnte aber eine Überraschung zulassen.

Die erste Runde der Olympiade startet morgen, Freitag, um 11:30 Uhr. Die großen Plattformen, allen voran Chess.com und Chess24 werden die Partien live übertragen und kommentieren. (wk, Foto: Offizielle Website) 

FIDE, FIDE-Wahlen

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Tolle Erfolge bei Blitz- und Rapid-EM

Die letzten drei Tage haben in Thessaloniki die Jugendeuropameisterschaften im Blitz und Rapid stattgefunden. Österreich war mit einigen Spielerinnen und Spielern vertreten. Besonders erfreulich aus österreichischer Sicht sind die Erfolge von Laurenz Borrmann und Lukas Dotzer. Laurenz hat an den ersten beiden Tagen im Rapid sehr gut gekämpft und konnte sich die Bronzemedaille sichern. Lukas Dotzer konnte im U12 ein weiteres Mal zeigen, dass er in Europas Spitze mitspielt und sich beim Blitzen sogar mit der Silbermedaille belohnen. Die beiden Ausrufezeichen werden durch weitere Top 5-Platzierungen durch Peter Balint (5. U12/Rapid) und Paul Pilshofer (4. U14/Rapid) abgerundet. Die zwei U16-Mädels Emilia Deak-Sala und Kata Vicze landeten ebenso im Mittelfeld wie die Burschen Nico Marakovits, Marc Morgunov und Daniel Kristoferitsch. Philipp Längle und Johann Pöcksteiner ließen sich die Chance nicht entgehen und schauten unseren Jugendlichen über die Schulter, da sie für die ECU-Generalversammlung in Thessaloniki sind. Heute darf noch ein wenig gefeiert werden, aber bereits am Sonntag beginnt für die meisten aus dem Jugend A-Kader das heurige Trainingslager im BSFZ Maria Alm.
(af, Text/Fotos: gf)

Ergebnisse bei chess-results: Rapid, Blitz
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Ding Liren erkämpft im Duell gegen Nakamura den zweiten Platz

Mit einem Remis in der letzten Partie beendete Nepomniachtchi das Turnier ungeschlagen am ersten Platz. In einem dramatischen Duell, das fünf Stunden dauerte, besiegte Ding Liren Hikaru Nakamura und sicherte sich den möglicherweise wichtigen zweiten Platz.

Die letzte, 14. Runde des Kandidatenturniers 2022 versprach zunächst nicht viel. Alle vier Partien verliefen ruhig, die Stellungen waren ausgeglichen, und es sah so aus, als ob es ein Tag mit vielen Remisen würde. Stattdessen gab es letztlich ein einziges Remis zwischen Jan-Krzystof Duda und Ian Nepomniachtchi. Der unter FIDE Flagge spielende Russe gewinnt sein zweites Kandidatenturnier in Folge, diesmal ungeschlagen mit 9,5 Punkten aus 14 Partien. Er gewinnt zudem 26 Elopunkte und ist in der tagesaktuellen Live-Rating-Liste mit 2792 neuer Dritter hinter Carlsen (2864) und Ding (2808).

Im direkten Duell um den zweiten Platz besiegt Ding Liren den mit einem halben Punkt Vorsprung führenden Hikaru Nakamura. Ding musste gewinnen, wenn er Zweiter werden wollte, während Nakamura nur ein Remis benötigte. Aufs Brett kam Semi-Tarrasch, das in ein angenommenes Damengambit überging. Im Großen und Ganzen war die Partie ausgeglichen. Schwarz stoppte erfolgreich alle Vorstöße von Weiß, tauschte Figuren ab und vereinfachte die Stellung auf dem Weg dorthin. In der fortgeschrittenen Phase des Mittelspiels unterlief Nakamura jedoch mit 35...Bd8 ein Fehler, der es Weiß ermöglichte, seinen Turm auf der siebten Reihe zu behalten. Von diesem Moment an war Ding klar im Vorteil und ließ Nakamura keine Chance zu entkommen. Der Amerikaner spielte bis zum Schluss und hoffte auf ein Wunder. Aber es kam nicht.

Es liegt nun an Magnus Carlsen ob das nächste Match um die Weltmeisterschaft eine Wiederholung von 2021 zwischen Carlsen und Nepomniachtchi bringen wird oder ob er seine Ankündigung wahr macht und seinen Titel nicht verteidigt. Dann gibt es ein Match zwischen Nepomniachtchi und Ding.

Versöhnlich endet das Kandidatenturnier mit Schwarzsiegen für Teimour Radjabov und Alireza Firouzja. Radjabov teilt nach schlechten Start sogar noch den dritten Platz mit Nakamura. Firouzja darf sich über den Schlussrundensieg gegen Caruana freuen, wird sonst aber nicht den hohen Erwartungen gerecht, die in ihn gesetzt wurden. Fabiano Caruana hat das Turnier mit drei Siegen und vier Remisen begonnen und schien seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Eine Niederlge in der 8. Runde gegen Nakamura wirft ihn aber völlig aus der Bahn. In der Rückrunde gelingen ihm nur mehr drei Remisen bei vier Niederlagen. Duda und Rapport verlieren je vier Partien bei einem Sieg und teilen in der Schlusstabelle den letzten Platz. (wk, Info/Foto: Turnierseite)

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Carlsen wird WM-Titel 2023 nicht verteidigen

Es ist offiziell: Magnus Carlsen wird beim kommenden WM-Match seinen Weltmeister-Titel, den er seit 2013 inne hat, gegen den Sieger des Kandidatenturniers Ian Nepomniachtchi nicht mehr verteidigen. Dies bestätigte er am Mittwoch, dem International Chess Day, in einem offiziellen Statement. Viele Stimmen, wie auch Herausforderer Nepo, Kandidatenturnier-Zweiter Ding oder FIDE-Präsident Dvorkovich äußerten sich bereits zu diesem Schritt. Im Gespräch mit "Der Standard" teilt ÖSB-Sportdirektor Markus Ragger seine Gedanken zu Carlsen's Verzicht.

Carlsen selbst begründet seine Entscheidung durch fehlende Motivation. Bereits seit seiner Titelverteidigung gegen Nepo 2021, bei der er bereits nach 11 Partien als Sieger feststand, wurde um eine erneute Verteidigung spekuliert. Carlsen hatte, nachdem er gegen Anand 2013 die Krone nach Norwegen holte, bereits 2014 gegen selbigen, 2016 gegen Karjakin, 2018 gegen Caruana bereits vier Mal den WM-Titel erfolgreich verteidigt. Er betont allerdings, dass er weiterhin Schach spielen werde und wird auch kommende Woche bei der Schacholympiade in Chennai für sein Heimatland antreten. (af, Foto: Berit Roald)

Interview mit Markus Ragger (Der Standard)
Statement Carlsen
Statement der FIDE

Nepomniachtchi gewinnt Kandidatenturnier, direktes Duell um Platz 2

Ian Nepomniachtchi sichert sich in der 13. und vorletzten Runde des Kandidatenturniers in Madrid mit einem Remis gegen Richard Rapport vorzeitig den Sieg und wiederholt seinen Erfolg vom letzten Kandidatenturnier. Nepo wird im kommenden Match zum zweiten Mal um die WM-Krone kämpfen.

Normalerweise wäre durch die vorzeitige Entscheidung die Luft im Turnier draußen. Diesmal ist das anders. Weltmeister Magnus Carlsen hat angekündigt seinen Titel nicht verteidigen zu wollen. Wenn er seine Ankündigung wahr macht, geht sein Platz an den Zweiten des Kandidatenturniers.

Im Kampf um diesen zweiten Platz hätte die Dramaturgier kaum besser sein können. In der Tabelle führt Nepo klar mit neun Punkten aus 13 Partien. Nakamura gewinnt gestern gegen Duda und ist mit siebenenhalb Punkten Zweiter, gefolgt von Ding Liren (7). Heute kommt es ab 15:00 zum direkten Duell zwischen Ding Liren und Nakamura. Ding muss gewinnen, Nakamura reicht ein Remis. (wk, Info/Foto: Turnierseite)

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