Titelverteidiger ASV Linz dominiert die Bundesliga-Runden vier und fünf im Linzer Rathaus. Mit einem beeindruckenden 5,5:0,5-Sieg gegen Maria Saal und einem 4,5:1,5-Erfolg gegen Fürstenfeld/Hartberg bleibt der ASV Linz als einziges Team ohne Punktverlust und überwintert an der Tabellenspitze. Maxim Rodshtein und Aleksandr Shimanov, die beide alle fünf Partien gewinnen konnten, sind die herausragenden Stützen der Linzer Mannschaft.
Erster Verfolger ist Pinggau-Friedberg. Die Oststeirer gewannen zunächst mit 4:2 gegen Mayrhofen/Zell/Zillertal, mussten sich jedoch im Anschluss mit einem Unentschieden gegen St. Veit begnügen. Die Kärntner mussten in Linz allerdings auf ihre kroatischen Stars verzichten, die in der kroatischen Meisterschaft spielten, während Pinggau-Friedberg in Bestbesetzung antreten konnte. Maria Saal sicherte sich trotz der Niederlage gegen ASV Linz mit einem knappen 3,5:2,5-Erfolg gegen Ottakring den alleinigen dritten Zwischenrang. Feffernitz und Mistelbach folgen mit zwei Punkten Rückstand.
St. Veit befindet sich mit fünf Punkten im gesicherten Mittelfeld, während Fürstenfeld/Hartberg und Ottakring jeweils vier Punkte aufweisen. Auf den Abstiegsplätzen liegen Royal Salzburg, Frauental und Pamhagen. Frauental kämpft wie St. Veit mit der Doppelbelastung, da ab der dritten Runde fünf slowenische Spieler aufgrund der kroatischen Liga fehlen. Immerhin gelang den Südsteirern ein wichtiger 4:2-Sieg gegen Royal Salzburg. Die Salzburger wiederum besiegten Pamhagen mit 5,5:0,5. Besonders hart trifft es Pamhagen, das zwei deutliche 0:6-Niederlagen gegen Maria Saal und Fürstenfeld/Hartberg einstecken musste, was die Leistungsunterschiede in der Liga deutlich macht.
Nun folgt eine längere Pause in der österreichischen Bundesliga. Die letzten sechs Runden werden erst in knapp sechs Monaten, vom 2. bis 6. April, im Kunsthotel Fuchspalast in St. Veit ausgetragen. Die Ausgangslage ist eindeutig: Der ASV Linz hat sich bereits gegen drei der Top-5-Teams durchgesetzt und verfügt über den stärksten Kader. Ein weiterer Titelgewinn scheint ihnen nur schwer zu nehmen zu sein. Pinggau-Friedberg wird in der siebten Runde auf einen Lucky Punch im direkten Duell mit Linz hoffen müssen.
Eine Niederlage am Bundesligawochenende gab es aber schlussendlich doch für den ASV Linz. Als Gastgeber wünschte ÖSB - Präsident und ASV Captain Michael Stöttinger den Spielerinnen und Spielern vor der Abschlussrunde alles Gute und bedankte sich für ein fantastisches Schach - Wochenende: Er versuchte dann aber auch noch die ewig umstrittene Frage nach der besten Uhrzeit für den Partiestart zu klären - entschieden wird diese ja von den Captains der Bundesligamannschaften, die Spielermeinungen spielen dabei aber natürlich eine große Rolle. Die Schnellumfrage unter den Spielerinnen und Spielern mit Handzeichen ergab ein überraschend eindeutiges Bild: Eine überwältigende Mehrheit bevorzugt Spielstart um 10:00 statt einem späteren Beginn! Für den Langschläfer-Verein ASV sicherlich eine Niederlage, an die sich das Linzer Team an jedem Ligasonntag erinnern wird – wie Präsident Stöttinger augenzwinkernd versichert. (wk, Fotos: Peter Kranzl)