Die FIDE hat heute im Rahmen der Schach-Olympiade in Batumi in ihrem Kongress einen neuen Präsidenten gewählt. Soviel war klar, da Kirsan Ilyumzhinov nicht mehr angetreten ist. Zu Beginn der Wahlen gab es mit Arkady Dvorkovich, Georgios Makropoulos und Nigel Short gleich drei Kandidaten mit ihren Tickets auf denen jeweils fünf weitere Mitglieder des zukünftigen Präsidiums nominiert sind. Die Reihenfolge der Wahlreden wurde gelost. Dorkovich begann mit einer professionellen Rede wie man sie von einem Organisator der Fußball WM erwarten konnte. Als nächster war Nigel Short an der Reihe. Er startete eine Reihen von Angriffen auf die bisherige Führung der FIDE, zog am Ende seiner durchaus pointierten Rede überraschend seine Kandidatur zurück und gab zugleich eine Wahlempfehlung für Dvorkovich ab. Damit kam Makropoulos offensichtlich unter Zugzwang und versuchte zu retten was noch zu retten war. Seine Rede wirkte aber defensiv. Sein Hauptargument waren Bestechungsvorwürfe an das gegnerische Team. Das kam im Saal nicht gut an. Nach einem in der FIDE üblichen (zu) langem Wahlprozedere wurde schließlich knapp vor 18:00 Uhr Ortszeit der Endstand verkündet. Dvorkovich wurde unter dem Jubel seiner Anhänger mit 103 Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt. Makropoulos kam auf 77 Stimmen. Die FIDE geht nun mit einem neuen Team zu dem neben Dvorkovich noch Bachar Kouatly (Stellvertretender Präsident), Granda Zuniga und Mahier Mamedov (Vizepräsidenten), Enyonam Sewa Fumey (Generalsekretär) und Zhu Chen (Schatzmeisterin) gehören in die nächsten vier Jahre. Die Schachwelt darf nun einiges an Veränderung erwarten. (wk)
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