Langfristige Turnierplanung kann man dem Weltschachbund wahrlich nicht unterstellen. Ohne eine solche muss oft Russland als Organisator einspringen. Dieser Tradition folgend hat der russische Verband gestern in einer Pressekonferenz im Beisein von FIDE Präsident Arkady Dvorkovich verkündet, dass das nächste Kandidatenturnier vom 15. März bis 5. April 2020 in Jekaterinenburg stattfinden wird.
Überraschend wurde zugleich bekannt gegeben, dass die ursprünglich in Khanty-Mansiysk geplante Schach Olympiade 2020 nach Moskau verlegt und ein paar Tage nach hinten verschoben wird. Der neue Termin ist vom 5. bis 17. August. Ein Grund für die Verlegung wurde nicht bekannt gegeben. Es stört offenbar auch niemanden, dass damit der Vergabeprozess mit einer Entscheidung in der FIDE Generalversammlung ad absurdum geführt wird und die Delegierten der Verbände nicht das bekommen wofür sie mehrheitlich gestimmt haben. Die Delegierten sollen aber im Vorfeld der Olympiade nach Sibirien zum FIDE Kongress fliegen, der damit erstmals nicht mehr im Rahmen der Olympiade durchgeführt wird.
Khanty-Mansiysk darf im Gegenzug neben dem Kongress auch die ersten Schachparalymipcs für Gehörlose, Seh- und Körperbehinderte ausrichten. Es verwundert kaum, dass es auch dafür keinen Beschluss in einer Generalversammlung gibt. Ebenso wie für das nach den Wahlen eiligst eingeführte FIDE Management Board, das solche Entscheidungen jetzt trifft. FIDE, quo vadis? (wk, Foto: FIDE)
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