Dmitry Jakovenko und Levon Aronian teilen die Punkte für den Sieg im Grand Prix Turnier in Palma. Teimour Radjabov und Maxime-Vachier Lagrave scheitern in ihrem Kampf um die beiden noch offenen Plätze im Kandidatenturnier. Die gehen an die ersten Beiden der Grand Prix Gesamtwertung. Shakhriyar Mamedyarov gewinnt den aktuellen Zyklus, bestehen aus den vier Turnieren in Sharjah, Moskau, Genf und Palma, mit 340 Punkten vor Alexander Grischuk mit 336 Punkten. Leider gibt es noch keine offizielle Gesamtwertung, da die Professionalität des Veranstalters Agon in einigen Punkten schwächelt. Maxime Vachier-Lagrave ist nach seiner Schlussrundenniederlage in Palma nur am geteilten zehnten Platz, hätte aber zumindest einen ungeteilten zweiten benötigt. Teimour Radjabov ist zwar geteilter Dritter, das hätte reichen können. Da er die Punkte aber mit sechs weiteren "Dritten" teilen muss, kann er Grischuk nicht mehr einholen. Stark zu kritisieren ist auch das Regulativ, das frühe Remisen erlaubt. Negative Höhepunkte waren die fünfte Runde mit neun Remisen aus neun Partien und die letzte Runde mit acht Remisen. Nur Vachier-Lagrave, der "all in" gehen musst, verlor gegen Jakovenko. Zur Statistik: Die Remisquote lag bei 70%. Es gab in 73 Partien lediglich 22 Entscheidungen, 13 davon gingen an die Weiß-Spieler. Insgesamt 27 Remispartien endeten vor dem 30. Zug, 13 sogar vor dem 20. Zug. Hier gibt es handlungsbedarf für die Entscheidungsträger, denn die mangelnde Kampfeslust, Remisen bei vollem Brett versteht heute keiner mehr, sorgt natürlich auch für negatives Medienecho. Als Beispiel sei der Artikel von ChessBase "Friedensfest in Runde fünf" genommen. Das schadet dem Schachsport. Bleibt nur zu hoffen, dass die Kandidaten (Karjakin, Aronian, Ding, So, Caruana, Kramnik, Mamedyarov, Grischuk) in Berlin ihre hohe Klasse zeigen und nicht nur zugunsten der Turniertaktik andeuten. (wk, Foto: ChessBase)
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