Die Chess Classic in Londen brachten in den ersten beiden Runden am Freitag und Sonntag ausschließlich Remisen. London wartet daher weiter auf erste Sieger obwohl der Kampfgeist der Spieler stimmt. In der ersten Runde hatte Anand mit Schwarz gegen Nakamura gute Chancen die Partie zu gewinnen, der Amerikaner konnte aber Komplikationen vom Zaun brechen und die Partie retten. Carlsen erhielt in seiner ersten Partie gegen Caruanas angenommenes Damengambit eine gute Stellung und konnte später sogar einen Bauern gewinnen, zum Sieg war es zu wenig. Immerhin zeigte Carlsen Humor und führte unter Figurenopfer eine sehenswerte Remisstellung herbei. Gestern stand in einigen Partien das Brett in Flammen. Nakamura wählte gegen Vachier-Lagrave die Drachenvariante und erhielt die erwünschte messerscharfe Stellung, musste sich dann aber in ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger retten, das er mit präzisem Spiel scheinbar mühelos halten konnte. Aktiv agiert auch Carlsen gegen Karjakins Italienisch mit frühzeitigem h6 nebst g5. Die Stellung blieb interessant aber stets im Gleichgewicht. Levon Aronian verteidigte gegen Caruana in einem d3-Spanier zum zweiten Mal im Turnier erfolgreich eine Variante, die er beim FIDE World Cup gegen Vachier-Lagrave noch verloren hatte. So kam gegen Nepomniachtchi zu Raumvorteil, wiederholte aber die Züge. Die längste Partie des Tages spielte Anand gegen Adams, wobei der Inder seinen leichten Vorteil nicht verdichten konnte. Heute kommt es zu den reizvollen Duellen zwischen Carlsen und Anand, Nakamura und So sowie Aronian und Karjakin. (wk, Foto: Turnierseite)
Website Chess Classic, Website Grand Chess Tour, Live-Kommentierung