Das österreichische Frauen-Nationalteam liefert beim Mitropacup in Kalabrien mit einem 2. Platz hinter Deutschland eine Sensation. In der Schlussrunde kämpft das Team gegen Deutschland sogar noch um den Sieg, unterliegt aber den klaren Favoritinnen knapp mit 1,5:2,5. Die Größenordnung der Überraschung ist am Besten in der Startrangliste zu sehen. Hier hatte nur Frankreich einen geringeren Eloschnitt. Insgesamt gibt das Team neben der Niederlage gegen Deutschland nur noch einen Punkt gegen Italien ab. Die fünf Begegnungen gegen Slowakei (3:1), Kroatien (3,5:0,5), Tschechische Republik (2,5:1,5), Frankreich (3:1) und Slowenien (3:1) gehen klar gewonnen. Auch in den Einzelleistungen verdient das Team ein Pauschallob. Keine Spielerin spielt unter der Erwartung. Top-Scorerin ist Denise Trippold. Sie kann alle ihrer sechs Einsätze gewinnen und darf sich über einen Gewinn von 68 (!!) Punkten für die Weltrangliste freuen. Stark agiert Annika Fröwis mit 4,5 Punkten aus 6 Partien. Das ist eine Eloleistung von 2366 und bringt 43 Elopunkte. Aber auch die anderen Frauen spielten stark: Veronika Exler konnte Brett 1 halten. Chiara Polterauer (bei ihrem ersten Einsatz für das Frauenteam) begeisterte mit starkem Kampfschach und Lisa Hapala rettete einige wichtige Punkte durch gute Verteidigung. Coach Harald Schneider-Zinner darf sich mit seiner Mannschaft über das bisher beste Ergebnis in der Geschichte des Frauen Mitropacups freuen. Zuvor gelang in der fünfzehnjährigen Geschichte nur ein Platz am Stockerl, der 3. Platz 2014 in Ružomberok. Im Herrenbewerb spielt Österreich heute in der Schlussrunde gegen Frankreich. Gestern war das Team aus Ungarn zu stark. Lediglich Robert Kreisl gelingt ein Remis. (wk, Foto: FSI)
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