Das Finale der Grand Chess Tour hat gestern im Rahmen der traditionellen Chess Classic in London begonnen. Gespielt wird in einem neuen Format mit Semifinale und Finale wobei die Spieler in Matches je zwei Partien klassisch, zwei Partien Schnellschach und vier Partien Blitzschach spielen. Im klassischen Format gibt es für einen Sieg sechs Punkte und für ein Remis drei Punkte. Im Schnellschach sind es vier bzw. zwei und Blitzschach zwei bzw. einer. Die volle Punktezahl wurde gestern zum Auftakt nicht vergeben, dabei baute sich Fabiano Caruana gegen Hikaru Nakamura eine bedrohlich wirkende Stellung auf. Nakamura vereidigt sich aber kaltblütig und perfekt wie ein Computer und hält die Stellung stets im Gleichgewicht. Caruana zeigte sich aber nach seiner WM-Niederlage im Tie-Break gegen Carlsen vor zwei Wochen ebenfalls in London nicht müde, sondern locker und motiviert. Gelingt ihm ein Sieg in den verbleibenden klassischen Partie könnte er als Nummer Eins der Weltrangliste ins neue Jahr gehen, da Carlsen heuer in diesem Format kein Turnier mehr bestreiten wird. Im zweiten Match zwischen den guten Freunden Maxime Vachier-Lagrave und Levon Aronian drückt der Armenier mit Schwarz in einem Spanier und erhält eine aussichtsreiche Position. MVL, wie der Franzose oft abgekürzt wird, opfert aber eine Qualität für einen Bauern und kann die Stellung damit stabilisieren. Heute gibt es ab 15:00 Uhr die Rückrunde. Die Entscheidung um den Aufstieg ins Finale fällt in den Schnellschach und Blitzpartien am Donnerstag. Das Finale steigt dann nach einem Ruhetag ab Samstag. Gekämpft wird um einen Gesamtpreisfonds von 300.000 Dollar. Der Sieger erhält davon 120.000. (wk, Foto: Turnierseite)
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