Magnus Carlsen setzt sich mit einem Zwischenspurt bei der Grand Chess Tour in Zagreb allein an die Spitze, nur Wesley So bleibt ihm an den Fersen. Nach seinem Sieg in der sechsten Runde gegen Hikaru Nakamura teilte Carlsen mit Ian Neponiachtchi und Ding Liren die Führung. Der Zufall der Auslosung wollte es, dass Carlsen gerade gegen diese Beiden in den Runden sieben und acht mit Schwarz zu spielen hatte. Carlsen löste diese Aufgabe mit bravour. Nepomniachtchi fällt einem risikoreichen Spiel des Weltmeisters zum Opfer. Im entscheidenden Moment greift er fehl und Carlsen gewinnt mit einer kleinen Kombination. In der Partie gegen Ding Liren brilliert Carlsen mit einer Neuerung, erreicht ein Endspiel mit zwei Läufern gegen Läufer und Springer und zeigt seine bekannte Stärke in der letzten Phase der Partie. Das waren übrigens seine ersten Siege im Standardschach gegen Neponmiachtchi und Ding Liren. Zudem ist Carlsen in der Live-Rating-Liste mit 2881 wieder ganz knapp an seinem höchsten Stand und hat in einem halben Jahr seinen Vorsprung auf Caruana um 60 Punkte ausgebaut. Kein Wunder, dass der Weltmeister im Interview mit Maurice Ashley voll zufrieden strahlte. Das Turnier in Zagreb ist aber trotz dieser weltmeisterlichen Glanzleistung noch offen. Wesley So gelingt gestern im amerikanischen Duell gegen Hikaru Nakamura sein dritter Sieg. Er liegt in der Tabelle nur einen halben Punkt hinter Carlsen. Caruana, Nepomniachtchi und Aronian sind bereits eineinhalb Punkte zurück. Heute trifft Carlsen ab 16:30 Uhr auf Aronian, So spielt mit Schwarz gegen Nepomniachtchi. In der Runde darauf folgt das direkte Duell zwischen So und Carlsen. (wk, Foto: Turnierseite)
Grand Chess Tour Zagreb