Magnus Carlsen ergreift die Initiative und kündigt ein Online-Einladungsturnier an, in dem er sieben seiner größten Rivalen zu einem zweiwöchigen Kampf um 250.000 US-Dollar herausfordert. Dieses Online-Superturnier wird ab 18. April jene Lücke füllen, die Schach auf höchsten Niveau derzeit wegen der Pandemie verkraften muss. Das Turnier wird auf chess24 übertragen und in neun Sprachen kommentiert.
In seiner Ankündigung meint der Weltmeister: "Dies ist ein historischer Moment für Schach, und da es möglich ist, in einer Online-Umgebung weiterhin professionell zu spielen, haben wir nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Verantwortung gegenüber Spielern und Fans auf der ganzen Welt, die eine Ablenkung brauchen, wenn kein anderer Live-Wettkampfsport gespielt wird."
Gespielt wird vom 18. April bis 3. Mai das folgende Format: Zuerst treten die Spieler in einem Rundenturnier gegeneinander an, wobei jedes Match aus vier Rapid Partien (15 Minuten plus 10 Sekunden/Zug) besteht. Steht es danach 2:2 entscheidet eine Armageddon-Partie. Die vier besten Spieler erreichen das Final Four Knockout mit Halbfinale, Spiel um Platz 3 und Finale.
Dieses Format nutzt der Weltmeister bewusst. In einem Interview hat er 2018 so ein System auch für die WM vorgeschlagen: "Wenn man sehen will, wer der beste Spieler ist, dann lasse man ihn so viele Partien wie möglich spielen, und wenn man beim Rapid-Format bleibt, gibt es immer noch Raum für Eröffnungsideen, Vorbereitung und alles, aber nicht die Zeit, die man braucht, um Schwächen zu verbergen. man erhöht nur den Einsatz und die Fehlerwahrscheinlichkeit, und ich denke, das macht es spannender, und es gibt ein realeres Bild der besten Spieler."
Die Schachfans dürfen sich jedenfalls bald wieder auf Spitzenschach freuen und vielleicht zeigt dieses Turnier auf, welchen Weg Schach in der Zukunft gehen könnte. (wk, Info/Foto: Chess24)
Zum Artikel bei Chess24, Meldung ORF-Online