Frankreich verteidigt Mitropacup-Titel, Exler gewinnt Brettpreis

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Frankreich verteidigt beim Mitropacup in Mali Losinj, Kroatien, beide Titel. In der offenen Klasse gewinnen die Franzosen mit 16 von 18 möglichen Punkten vor Italien (14) und Ungarn (13). Im Frauenbewerb können sich die Französinnen sogar eine 1,5:2,5 Niederlage in der Schlussrunde gegen Slowenien leisten. Silber geht an Kroatien, Bronze an Slowenien.

Österreichs Frauen beenden den Mitropacup mit einer 1,5:2,5 Niederlage gegen Italien, erreichen aber dank einer großartigen Leistung in den ersten sechs Runden mit 10 Punkten einen guten fünften Platz, deutlich über der Erwartung als Achte der Setzliste. Dabei wäre durchaus mehr drinnen gewesen. In der siebenten Runde schien für das Team von Bundesfrauentrainer David Shengelia im Match um die Tabellenführung gegen Frankreich nach zwei Remisen von Veronika Exler und Elisabeth Hapala sogar ein Sieg möglich. Denise Trippold stand gegen Anastasia Savina klar auf Gewinn und Annika Fröwis war gerade dabei ihre Stellung gegen Natacha Benmesbah trotz eines Bauern weniger zu retten. Dann kippen die Partien. Fröwis verliert, Trippold remisiert und die Französinnen kommen noch zu einem glücklichen 2,5:1,5 Sieg. Tags darauf bringt Exler mit einem Sieg gegen Ema Walter Österreich gegen die Slowakei in Führung und stellt die Weichen auf Sieg. In der entscheidenden Partie entgleitet Fröwis ihre Gewinnstellung gegen Monika Rojickova und zu allem Überdruss geht die Partie noch verloren. Am Ende bleibt ein 2:2. Das Match gegen Italien verläuft von Beginn an schwierig. Trippold und Fröwis verlieren, ein Sieg von Exler reicht nicht zur Punkteteilung, da Hapala remisiert.

Das beste Einzelergebnis gelingt Veronika Exler mit 6,5 Punkten aus 9 Partien und gewinnt mit einer Performance von 2263 den ersten Preis am dritten Brett. Elisabeth Hapala darf sich über fünfeinhalb Punkte, ein Elo-Plus von 21 Punkten und das drittbeste Ergebnis am vierten Brett freuen. Annika Fröwis startet mit vier Punkte aus sechs Partien hervorragend und trägt wesentlich zu den Siegen in den Runden zwei bis vier bei. Sogar eine WIM-Norm schien möglich. Eine große Rochade am Turnierende trübt letztlich die sonst gute Vorstellung. Denise Trippold hat am Spitzenbrett einen schweren Stand und erreicht vier Remisen. Einige gute Chancen konnte sie leider nicht nützen.

In der offenen Klasse sammelt das junge ÖSB-Team mit Lukas Dotzer, Alexander Gschiel, Daniel Krisoferitsch und Peter Balint viel Erfahrung. In der 7. Runde erreicht Gschiel ein Remis gegen IM Samir Sahidi (2508). Die Slowakei gewinnt 3,5:2,5. In der 8. Runde gelingt gegen Slowenien mit einem 2:2 ein zweiter Punktegewinn. Peter Balint holt seinen zweiten Einzelsieg. Dotzer und Kristoferitsch remisieren. In der Schlussrunde gelingen Kristoferitsch und Balint Remisen gegen die siegreichen Franzosen.

Lukas Dotzer legt am Spitzenbrett ebenso eine Talentprobe ab wie Peter Balint am vierten Brett. Beide spielen im Rahmen ihrer Elo-Erwartung und feiern zwei Siege gegen starke Gegner. Daniel Kristoferitsch holt wie Dotzer drei Punkte und gewinnt 12 Elo-Punkte. Alexander Gschiel muss am zweiten Brett noch etwas Lehrgeld zahlen, erreicht eineinhalb Punkte, verliert aber 23 Elo-Punkte. Coach und Bundesjugendtrainer Georg Fröwis sieht das Ergebnis dank einiger Detailerfolge durchaus positiv.

Bei der Abschlussfeier waren einige Ehrengäste anwesend: die Bürgermeisterin von Mali Lošinj, Frau Anna Kučić, und der Präsident der Europäischen Schachunion, Zurab Azmaiparashvili. Der Präsident des Mitropa-Schachverbandes, Marco Biagioli, beglückwünschte Turnierdirektor, Alojzije Janković, ECU-Vizepräsident und Generalsekretär des kroatischen Schachverbandes, für die gelungene Organisation und die guten Spielbedingungen. Der Mitropacup 2024 wird in Deutschland ausgetragen. (wk)

Ergebnisse bei Chess-Results
Offene Klasse: https://chess-results.com/tnr745409.aspx
Frauen: https://chess-results.com/tnr745452.aspx

Website Mitropa Chess Association