Aserbaidschanische Spieler beherrschen die FIDE-Juniorenweltmeisterschaft 2022, die auf Sardinien zu Ende gegangen ist. Abdulla Gadimbayli und Govhar Beydullayeva aus Aserbaidschan holten sich die Titel in sehr engen Wettbewerben sowohl in der offenen als auch in der Mädchenklasse.
Der offene Wettbewerb war bis zum Schluss eine Zitterpartie. Adam Kozak (Ungarn) ging mit 8/10 in die letzte Runde und lag damit einen halben Punkt vor Gadimbayli, während neun Spieler einen ganzen Punkt hinter dem Führenden lagen. Adam schaffte es jedoch nicht, ein schlechteres Endspiel in einer Abtauschvariante zu halten und musste im 83. Zug aufgeben. Infolgedessen lagen fünf Spieler punktgleich auf dem ersten Platz, wobei Abdulla Gadimbayli dank der etwas besseren Buchholz (nur 0,5 Punkte) Gold vor Adam Kozak gewann, der sich mit Silber begnügen musste. Die Bronzemedaille geht an Nikolozi Kacharava.
Ironischerweise verlor auch die Führende bei den Mädchen, Govhar Beydullayeva, ihre Partie in der letzten Runde, aber das blieb ohne Folgen, da sie gegenüber ihrer Hauptkonkurrentin Assel Serikbay aus Kasachstan die bessere Zweitwertung hatte. Vier Spielerinnen landeten punktgleich auf dem dritten Platz. Bronze geht an Meruet Kamalidenova (Kasachstan), vor allem dank ihres Sieges in der letzten Runde gegen die Siegerin.
Die Österreicher schlagen sich in der Offenen Klasse im Rahmen ihrer Erwartung wacker. Felix Blohberger gewinnt vier Partien bei sechs Remisen und einer Niederlage und verpasst mit sieben Punkten nur knapp einen Platz in den Top-20. Am Ende wird der Wiener am 23. Platz bester Österreicher. Nur einen halben Punkt weniger erzielen Dominik Horvath und Konstantin Peyrer. Eine kurze Schwächeperiode nach dem Ruhetag mit jeweils zwei Niederlagen in Folge verhindert einen Platz weiter vorne. Rang 30 und 33 unter 186 Teilnehmern aus 58 Nationen sind aber durchaus respektabel. (wk, Foto: Turnierseite, ÖSB)