Von 12. bis 19. August fand in Eindhoven (Niederlande) die bisher größte U16-Olympiade statt. 63 Teams aus 47 Ländern spielten im „smartest square kilometer of europe“ (Bianca de Jong-Muhren, Präsidentin des Niederländischen Schachverbands) im Hightech Campus von Eindhoven in 9 Runden um Punkte, Plätze und Medaillen. Gespielt wurde in Viererteams, wobei zumindest ein Mädchen spielen musste, mit einer etwas ungewöhnlichen Bedenkzeit: 45 Minuten pro Spieler plus 10 Sekunden pro Zug.
Ich (IM Gert Schnider) durfte das Österreichische Team (FM Laurenz Borrmann, FM Peter Balint, Robert Ernst und Emilia Deak-Sala) als Trainer begleiten und das Turnier startete bereits sehr spannend für uns mit einer recht späten Anreise und der Ankunft in unserem Hotel um etwa 1:30 in der Früh und dann einem Feueralarm um 4:45, wonach wir uns alle im Pyjama vor dem Hotel getroffen haben. Trotzdem starteten wir das Turnier mit einem 4:0 gegen Montenegro sehr stark und spielten die ganze Zeit im vorderen Feld mit.
Nach 3 Mannschaftssiegen und 4 Unentschieden spielten wir in der 8. Runde erstmals gegen ein absolutes Top-Team, die 1. Mannschaft der Niederlande, die als Nr. 4 gesetzt war. Nach spannendem Matchverlauf konnten wir uns mit 2 ½ : 1 ½ durchsetzen, sogar ein höherer Sieg war zwischenzeitlich am Brett, und durften damit in der letzten Runde an Tisch 1 gegen die bereits sicheren Sieger aus China antreten – und mit einem Sieg würden wir eine Medaille gewinnen! Wir hatten auch einige Chancen in dem Match, aber am Ende setzten sich die Favoriten mit 3 ½ : ½ durch, nur Peter Balint konnte ein Remis herausholen.
China gewann das Turnier klar vor der Türkei und dem Überraschungsteam aus Griechenland. Österreich landete auf dem guten 11. Platz, die beste Einzelleistung erzielte Robert Ernst mit 5,5 aus 9, die anderen Spieler erspielten jeweils 5 Punkte. (wk, Bericht/Foto: Gert Schnider)