St. Veits Superoldie Lev Gutman verteidigte Zwischenführung. Dahinter prallen punktegleiche Kroaten Bosicic & Rogic heute Abend, in Spielrunde 7, aufeinander. Neues Top-10-Prestige genießen als beste Österreicher Mostbauer und Wiener MK Hechl auf stolzer Acht und Neun.
Der spätere Beginn gestern bei den 35. St. Veit Open war einer massiven Unwetterfront über weite Teile Kärntens geschuldet. Heftige Sturmböen sorgten nicht nur im Außenbereich für Schäden, sondern wirbelten in übertragenem Sinne auch das A-Feld auseinander. Die drei üblichen Verdächtigen um den Gesamtsieg freilich trotzten der Naturgewalt, stellen erfolgreich Weichen auf Kurs weiteren oder ersten Gesamtsieg. Leadermaß bleibt S70-Deutscher, Prädikat Duracell-GM, Lev Gutman mit einem Schwarz‘ Sieg über Niko Praznik. Gleichauf freilich, mit lächerlichen 0,25 Drittwertungspunkten weniger, wahrt der kroatische Titelverteidiger Bosiocic seinen Anspruch auf den Tripelgesamtsieg. Sein Opfer wird ausgerechnet der bis dato stark agierende beste Österreicher FM Gert Schnider. (wk, Text: A. Eichhorn, Foto: Archiv)
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Einmal gestolpert, aber sonst top ist die Startnummer-2, Kroate und Mitfavorit, zudem Langzeit-Bundesliga-Akteur des Gastgebervereins Asvö St. Veit, GM Davor Rogic. Er gewann Derby mit Landsmann S70-Cebalo Miso und erhält als Abenddraufgabe ein weiteres, wohl schwierigeres mit Bosiocic am Einserbrett. Für den knapp 45-Jährigen, könnte sich aber aus turniertaktischen Gründen, auch eine rasche Punkteteilung ergeben. Selbiges Ablaufprozedere gilt freilich am zugewiesenen Zweiertisch, wo das deutsche Derby und der Abendkrimi mit Gutman gegen einen ungeschlagenen GM Mathias Womacka über die Bühne geht. Mal schauen, was Programm dabei ist.
Empfehlenswert freilich sind zwei neue Österreicher, nämlich das Duo Mostbauer und der Wiener MK Gerald Hechl. Ersterer ringt mit Mehrqualität „Baumeggers und Schneider Zinners“-Schützling U14-Talent Blohberger nieder und bekommt als Standortbestimmung GM Cebalo als noch härtere Nuss. Zweiterer erklärt das Duell mit Knoll zur Chefsache und erhält als Lohn wiedererstarkten Ex-Champion, Italiener IM Flavio Guido. Deutsch ist Amtssprache auch am Dreiertisch bei Sensation Oliver Weiß und Podestkandidat Thorben Koop. Im achtköpfigen 4,5-Verfolgerpunktetross findet sich zudem Oberösterreicher FM Florian Sandhöfner, derweil drittbester Heimischer auf der Elf. Sein Gegner: IM Gajek Radoslaw aus Polen.
Lang & Prüsse halten B-Feld in Schach
Die B-Spitze besteht nach zwei gespielten Dritteln in der St. Veiter Blumenhalle aus Prüsse und Karl Lang. Ob es am sechsten Spieltag ein Beamten-Remis im Stile einer neuen deutsch-österreichischen Kooperation unter ihnen geben wird, wird just bei Beginn entschieden. Lang hat Vorteil mit Weiß. Prüsse selbst hält unverdrossen Kurs auf zweiten Gesamtsieg, nahm Martin Kahlig darum vorerst aus dem Geschäft. Auf diesbezüglicher Rechnung steht nach Sieg über Josef Widowitz freilich auch die slowenische Brettamazone, WFM Zala Urh und Gerhard Raschun, der Klaus Rabensteiner in die Schranken wies. Sie treffen nun auf Tobias Mayrhuber bzw. auf Kahlig. Podestalarm löst auch das Wiener Derby von Alexander Newrkla, Anzugsvorteil, gegen Karapetian aus.
Trio führt jetzt bei Jugend
Eine deutsche Sturmböe namens Ramon Schuh riss leider Daniel Lepuschitz seine weiße Weste im direkten Duell weg. Als Trost bleibt er vorne, muss aber heute gegen weitere Überraschung Tobias Blasge, SV Feldkirchen, reüssieren. Schuhs Aufgabe wird Italiener Andrea Gazzola.