Die Ausgangslage ist besser als je: Der vor Kurzem zum GM geadelte Andreas Diermair ist ein Topfavorit der heute startenden St. Veit Open. Das Schachevent in der wunderschönen St. Veiter Blumenhalle wartet schon etliche Jahre auf einen weiteren Gesamtsieg eines österreichischen Schachsportlers. Die bereits 37. Auflage mit Organisationsguru Fritz Knapp hat diesmal gute, ja sehr gute Karten, dass es damit zum ersten Mal überhaupt im A-Bewerb klappen kann. Zum einem fehlt Vielfachsieger GM Marin Bosiocic, freilich steht mit seinem kroatischen Landsmann und aktueller Startnummer 1, GM Davor Rogic, fast qualitativ Gleichwertiges um den Gesamtsieg parat im ca. 100 Spieler umfassenden A-Feld. Aber der dauerhafte Amateurstatus des unterm Strich effizientesten St. Veit Bundesligisten nährt eine österreichische Mission. Denn definitiv auf Augenhöhe mit den beiden – wegen zuletzt mehrfach ausgewiesenen Topplätzen – ist der „zähe und kampfstarke“ Wiener IM Harald Schneider-Zinner und nicht nur aus regionaler Brille – zum ersten Mal als Nummer drei am Start – antretende Kärntner Jusstudent Georg Halvax. Im erweiterten Favoritenkreis findet sich das slowenische IM-Trio Tadej Sakelsek, Leon Mazi sowie Niko Praznik. Und last but not least gibt es eine Handvoll Akteure mit beinahe garantiertem Überraschungspotenzial – auszugsweise: die steirische Altmeister-Eiche und Dauerbrenner IM Georg Danner, Österreichs Ausbildungslegende Karl-Heinz Schein, seine steirischen Landsmänner Martin Christian Huber sowie Marco Dietmayer-Kräutler. Mit dabei ist auch Schachaktiv-Ikone FM Hubert Ebner und damit schließt sich der Kreis auch mit seinem abwesenden steirischen Landsmann Walter Ebner als bereits steirischem Gesamtsieger der ersten beiden Turnierjahrzehnte.
Das B-Turnier hat mit traditionell 150 Akteuren viele Favoriten und ist prädestinierter Tummelplatz für Underdogs. Viele Ex-Sieger sind mit dabei, auszugsweise die Kärntner Martin Kahlig, mit Startnummer 1 Karl Lang und Alfred Eichhorn, aber auch der deutsche Dauergast Horst Prüsse sowie Stocklauser Weitensfeld-Ikone Josef Widowitz, der Wiener Michael Wais und, und …
… Freilich bis dato ist es noch keinem gelungen dieses Turnier ein zweites Mal zu gewinnen. Für den Veranstalterverein SV Asvö St. Veit liegt ein neuer Teilnehmerrekord in der Luft, zudem angedockt ist das Jugendopen. (wk, Text: Alfred Eichhorn)
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