Norwegen, das Heimatland von Magnus Carlsen, zeigt sich bei der Organisation der Schach-Olympiade alles andere als weltmeisterlich. Von Anfang an hat das Organsiationsteam offenbar die Größenordnung der Olympiade unterschätzt. Erst vor kurzem musste die norwegische Regierung mit einer weiteren Finanzspritze aushelfen um das internationale Großereignis nicht zu gefährden, da mehr Teams registriert sind als vom Ausrichter erwartet. Nun setzt das Team einen neuen Gipfel an mangelndem Einfühlungsvermögen und kündigt auf der Olympia-Webiste an, all jene Teams ausschließen zu wollen, die den offiziellen Nennungstermin verpasst haben. Diese Entscheidung würde mit dem russische Damenteam auch den Titelverteidiger treffen. Ein bisher einzigartiger Vorgang, wurden in der Vergangenheit doch Nachfristen gesetzt. In Norwegen ist offenbar die (Raum-) Not so groß, dass man jede Möglichkeit sucht, die Teilnehmerzahlen zu verringern. Dazu gehören Probleme bei der Visa-Ausstellung und nun der angekündigte Ausschluss einzelner Teams. Leiden müssen auch die ehrenamtlichen Schiedsrichter, die in ihrer Freizeit statt Sightseeing Kilometer auf Norwegens Straßens runterspulen werden, sind sie doch 70 Kilometer vom Spielort entfernt untergebracht. Selbst nimmt es der Ausrichter mit den Terminen nicht so genau. Die Ausschreibung kam weit nach der vorgeschriebenen Deadline, die Teams wissen noch nicht wo sie absteigen werden und auch die Teilnehmer sind erst zur Hälfte publiziert. Die Aufstellungen der Damen sind weiter "under construction". Es darf erwartet werden, dass die FIDE als Veranstalter die Hoheit ausspielt und der norwegische Ausrichter zur Räson gerufen wird. Unverständlich, dass man solche Konfrontationen vom Zaun bricht. Oder steckt gar Kalkül dahinter? Turnierdirektor ist Ignatius Leong... (wk)
Website Olympiad 2014, FIDE, Bericht bei ChessBase (Englisch)