Zwei spannende Schlussrunden in Moskau warten noch auf die Schachfans in aller Welt. In den letzten Runden wechselt täglich die Ausgangslage um den Turniersieg. Der große Sieger der gestrigen 12. Runde ist Sergej Karjakin. Nach seiner ersten Niederlage gegen Anand schlägt der Russe unmittelbar zurück. Er überfährt Veselin Topalov bereits in der Eröffnung, holt seinen dritten Sieg und schließt in der Tabelle wieder zu Caruana auf. Dabei muss der Amerikaner noch froh sein, seine Partie gegen Levon Aronian nicht zu verlieren. Aronian verpasst die Chance zu einem brillanten Turmopfer. Vishy Anand setzt gegen Hikaru Nakamura seine schwarze Unserie fort. Anand verliert praktisch aus der Eröffnung heraus mit der gleichen Verteidigung, die schon gegen Caruana schief gegangen war und wird unsanft aus seinen Hoffnungen gerissen. Er braucht morgen gegen Anish Giri unbedingt einen fünften Weißsieg, will er noch um das Ticket des Herausforderers mitreden. In der Partie zwischen Svidler und Giri kommt es trotz 21 Ungenauigkeiten des Russen, wie Giri in der Pressekonferenz launig bemerkte, zur Punkteteilung. Der Holländer hat trotz Kampfgeist und Spiel auf hohem Niveau alle 12 Partien remisiert. Es will einfach kein Sieg gelingen. In der Tabelle führen Caruana und Karjakin mit je sieben Punkten einen halben Zähler vor Anand und einem ganzen vor Giri, Svidler und Aronian. Gut möglich, dass die Entscheidung in der Schlussrunde im direkten Duell zwischen Karjakin und Caruana fallen wird. Heute ist in Moskau ein letzter Ruhetag vor der großen Entscheidung. (wk, Foto: Turnierseite)
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