Die fünfte Runde des Kandidatenturniers in Berlin bringt erstmals keinen Sieger. In den Partien Caruana-Karjakin, So-Kramnik und Ding-Mamedyarov wurde mit guten Eröffnungsvorbereitungen und exaktem Spiel die Remisbreite nie überschritten. Einer verpassten Chance auf einen zweiten Sieg in Serie muss hingegen Levon Aronian gegen Alexander Grischuk nachtrauern. Beide spielen in einer Benoni-Stellung von Anfang an kompromisslos. Das messerscharfe Spiel führt beiderseits zu Ungenauigkeiten. Als Grischuk erneut in große Zeitnot kommt passiert ihm im 27. Zug ein Fehler, nach dem Judit Polgar und Lawrence Trend in der Live-Kommentierung rasch einen überzeugenden Gewinn für Aronian nachweisen. Die Überraschung ist groß als Aronian verzichtet die Figur mit Schach zu schlagen und sich stattdessen eine Stellung einhandelt in der er genau spielen muss um am Ende wenigstens die Punkteteilung zu sichern. Grischuk meint in der Pressekonferenz diese Partie spiegelt genau den Verlauf seiner gestrigen gegen Ding Liren, als er forciert gewinnen konnte und dann selbst ums Remis kämpfen musste. Aronian war sichtlich deprimiert als ihm der Gewinnweg gezeigt wurde. Der Druck auf die Spieler ist groß. Im Grunde zählt nur der Sieg verbunden mit dem Match gegen Carlsen. Da tut jede verpasste Chance doppelt weh. Heute spielen ab 15:00 Uhr Caruana-Grischuk, So-Aronian, Ding-Karjakin und Mamedyarov-Kramnik. (wk, Foto: FIDE)
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Blog von Stefan Löffler in der Frankfurter Allgemeine
Berichte von Anatol Vitouch in "DerStandard"
Daniel King: Videozusammenfassung der 5. Runde