Fabiana Caruana geht als Führender in die Schlussrunde des Kandidatenturniers in Berlin. Der Amerikaner steckt die gestrige Niederlage gegen Karjakin gut weg, folgt gegen Levon Aronian der Partie Grischuk gegen Aronian aus der Runde davor und kommt zu einem überzeugenden Sieg. Da Karjakin gegen So über eine baldige Punkteteilung nicht hinauskommt, holt sich Caruana die Führung vor der Schlussrunde zurück. Es könnte aber eine trügerische Führung sein. Caruana braucht in der Schlussrunde einen Sieg um sicher zu gehen. Eine Punkteteilung in seiner heutigen Schwarzpartie gegen Grischuk reicht nur dann zum Turniersieg wenn Karjakin und Mamedyarov sieglos bleiben. Mamedyarov gewinnt gestern gegen Grischuk, weil der Russe einer Remisfortsetzung ausweichen musste um seine Chancen intakt zu halten. "Ein Remis war wie eine Niederlage", meinte Grischuk dazu in der Pressekonferenz. Mamedyarov seinerseits hat gute Chancen auf das Match gegen Carlsen wenn er heute mit Schwarz gegen Kramnik gewinnt und Caruana sieglos bleibt. Da es keinen Stichkampf gibt, müssen im Fall einer Punktegleichheit die Feinwertungen entscheiden und die sind für den Aserbeidschaner in fast allen möglichen Konstellationen günstig. Karjakin hat hingegen im Falle eines geteilten ersten Platzes mit Caruana die Nase vorne. Wenn drei sich streiten könnte aber auch Ding Liren noch der lachende Vierte werden. Die Sterne für seinen Sieg stehen aber schlecht. Er müsste mit Schwarz gegen Karjakin gewinnen, zugleich muss Caruana gegen Grischuk verlieren und Mamedyarov darf gegen Kramnik nicht gewinnen. Die Entscheidung um den nächsten WM-Herausforderer fällt heute ab 15:00 in Berlin. Spannung ist garantiert. (wk, Foto: FIDE)
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Ergebnisse bei Chess-Results
Blog von Stefan Löffler in der Frankfurter Allgemeine
Berichte von Anatol Vitouch in "DerStandard"
Daniel King: Videozusammenfassung der 13. Runde