Die erste Partie der Schach-Weltmeisterschaft 2018 begann gestern in London pünktlich um 15:00 Uhr Ortszeit. Caruana, er hatte am Vorabend die weißen Steine zugelost bekommen, beginnt mit dem Zug des Königsbauern. Carlsen zeigt mit seiner Eröffnungswahl der scharfen sizilianischen Verteidigung, dass er von Anfang an auf Kampf aus ist. Nach Carlsens zweitem Zug Sc6 scheut sich Caruana aber die Herausforderung eines offenen Sizilianers anzunehmen und wählt die solide Rossolimo-Variante, die Carlsen stets in seinen früheren WM-Kämpfen selbst gerne gewählt hatte. Gestern präsentierte er mit Schwarz ein neues Konzept und übernimmt rasch die Initiative. Knapp vor der Zeitkontrolle steht er nach Analysen der verschiedensten Kommentatoren sogar auf Gewinn, verpasst aber im 38. Zug die Chance auf ein entscheidendes Qualitätsopfer. Nachdem die Zeitkontrolle erreicht war, stand der Weltmeister zwar weiter besser, aber der mögliche Sieg war ihm entschlüpft. Er erreicht zwar noch ein Turmendspiel mit einem Bauern mehr und spielt dieses bis zum 115. Zug, muss aber nach sieben Stunden doch ins Remis einwilligen. Psychologisch sind beide Spieler Gewinner und Verlierer. Caruna muss verkraften gleich in der ersten Partie glatt überspielt worden zu sein, darf sich aber freuen mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Carlsen muss seinen verpassten Chancen nachtrauern, hat aber deutlich seine spielerische Stärke dokumentiert. Die zweite Partie folgt heute um 16:00 MEZ. Live-Übertragungen gibt es auf der Turnierseite, bei ChessBase und bei Chess24. (wk, Logo: FIDE)
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Videokommentare: Markus Ragger, Daniel King,
DerStandard: Bericht 1. Runde