Die fünfte Runde der Schach WM in London bringt das fünfte Remis. Die Partie ist mit 34 Zügen eher kurz, der Weg zum Remis war aber für beide Spieler steinig. Es kam zu einem heftigen Schlagabtausch. Caruana blieb seiner Eröffnungswahl aus den Runden eins und drei treu, wählte dann aber im sechsten Zug mit b4 ein Bauernopfer, kann Carlsen aber damit nicht ernsthaft überraschen. Der Weltmeister gibt rasch den Bauern zurück, opfert kurfristig noch zwei drauf um rasch seine Entwicklung abzuschließen. Einen Bauern gewinnt Carlsen forciert zurück und für den zweiten erhält er gute Kompensation. Peter Svidler und Alexander Grischuk waren sich als Kommentatoren einig, dass sie lieber die schwarze Stellung spielen würden. Allerdings hat Caruana keinen groben Fehler begangen und mit ein paar genauen Zügen alles unter Kontrolle. Nach einem Generalabtausch mündet die Stellung in einem Endspiel, das keiner gewinnen kann. Der Remisschluss ist die logische Folge. In der Pressekonferenz hat Carlsen dann die Lacher auf seiner Seite. Befragt nach ihren Vorbildern aus der Vergangenheit antwortet Caruana mit Fischer, während Carlsen nach kurzem Zögern launisch meint: "Mein Vorbild bin ich wohl selber, so vor drei, vier Jahren...". Das Match geht nun mit zwei Weißpartien für den Weltmeister weiter, da es zur Halbzeit einen Farbwechsel gibt. Die sechste Runde folgt heute um 16:00 MEZ, die siebente am Sonntag. (wk, Logo: FIDE)
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Videokommentare: Markus Ragger, Daniel King
DerStandard: Bericht 5. Runde