Wer hätte darauf gewettet, dass es in London im Match zwischen Carlsen und Caruana weniger Gewinnpartien geben würde als bei der WM 2016 in New York, in der Herausforderer Sergei Karjakin kräftig Beton angerührt hatte, den Carlsen nur einmal durchbrechen konnte, nicht ohne zuvor selbst einmal zu ungestüm angerannt zu sein. Genau dieser Karjakin hat heute für Carlsen symbolisch den ersten Zug gemacht. Der Weltmeister blieb seinen wechselnden Eröffnungszügen weiter treu. Zum zweiten Mal kam daher sein Lieblingszug e4 aufs Brett, Caruana antwortet erneut Russisch. Nach einem frühen Damentausch hat Carlsen ein leicht besseres Endspiel, aber die gute Vorbereitung Caruanas führt zu einem Endspiel mit ungleichen Läufern, in dem Caruana einen Bauern opfert um eine Festung zu bauen, in der es kein Durchkommen mehr gab. Nach dem elften Remis geht es in der nächsten und letzten Partie am Montag um alles. Wird erneut der Punkt geteilt, gibt es wie schon in New York wieder eine Tie-Break um den WM-Titel. Von der Symbolik her war Karjakin somit heute eine gute Wahl als Ehrengast. Aber veilleicht..., wir wagen es kaum zu hoffen. (wk, Foto: World Chess)
Offizielle Website, Regulativ, FIDE
Videokommentare: Markus Ragger, Daniel King
DerStandard: Bericht 11. Runde