Die Schnellschach WM in St. Petersburg endet bei den Herren mit einer Sensation. Keiner der Favoriten gewinnt, sondern der 22-jährige Russe Daniel Dubov. Gesetzt als Nummer 25 zeichnet sich Dubov durch große Zähigkeit und einfallsreiches Spiel aus. Er verliert keine einzige Partie und kann sieben seiner fünfzehn Partien gewinnen. In der Schlussrunde reicht ihm ein Remis gegen Mamdeyarov, weil sich Nakamura und Carlsen gegenseitig neutralisieren und auch Artemiev gegen Karjakin nicht gewinnen kann. Damit holt sich Dubov als einziger Spieler mit elf Punkten den WM-Titel. Auf den Plätzen folgen Mamedyarov, Nakamura, Artemiev und Carlsen. Der Weltmeister findet nie zu ganz großer Form, zeigt aber doch in einigen Partien sein großes Können. Den schlechten Start mit 0/2 konnte er aber nicht mehr ganz wettmachen. Am sechsten Platz ist der 15-jährige Iraner Alireza Firouzja die Sensation schlechthin. Er spielt stets in der Spitze mit, zeigt keine Angst vor großen Namen, und übertrifft seine Einstufung in der Startrangliste um 163 Plätze. Markus Ragger spielt n der Schlussrunde gegen Baadur Jobava um einen Platz in den Top-30, wird aber vom Georgier in der Eröffnung am falschen Fuß erwischt und kann die Partie nach einem Fehler nicht mehr retten. Am Ende ist der 60. Platz im Rahmen seiner Erwartung. Seine Highlights im Turnier sind ein Remis gegen Grischuk und ein Sieg gegen Harikrishna. Im Frauenbewerb ist Wenjun Ju eine Klasse für sich und gewinnt nach der Titelverteidigung im Standardschach nun auch den Titel im Schnellschach ohne Niederlage überlegen mit 10 Punkte aus 12 Partien. Die junge Iranerin Sarasadat Khademalsharieh gewinnt dank besserer Zweitwertung Silber vor der Russin Aleksandra Goryachkina. Elofavoritin Anna Muzychuk muss sich mit dem vierten Rang begnügen. Heute und morgen folgt in St. Petersburg die Weltmeisterschaft im Blitzschach. Beginn ist jeweils um 13:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)
Turnierseite, FIDE, Ergebnisse bei Chess-Results: Rapid, Blitz