Dramatisch verläuft die elfte Runde beim Tata Steel. Anish Giri spielt gegen Sam Shankland ein interessantes Mittelspiel und wickelt letztlich in ein Endspiel ab, in dem er keine große Hoffnung auf einen Sieg hatte. Zwar konnte der Holländer die letzte verbleibende Figur seines Gegners, einen Springer, isolieren und gewinnen, aber die Suche nach einem Sieg scheitert an einer Festungs-Idee. Zur Überraschung aller findet Shankland gerade als Giri und die Kommentatoren den Remisschluss erwarten, die einzige Möglichkeit zu verlieren. Er gibt auf. Giri erklärt dieses Blackout im Interview mit einer Halluzination. Leidtragender ist Magnus Carlsen. Er remisiert mit Schwarz gegen Teimour Radjabov und muss die Führung nun mit Giri teilen. Carlsen trifft im Fernduell heute auf Duda, Giri mit Schwarz auf Radjabov. Der große Show-Down um den Turniersieg folgt dann in der Schlussrunde im direkten Duell der Beiden. Mitreden könnte hier noch Ian Nepomniachtchi. Nach seiner überraschenden Niederlage gegen Jorden Van Foreest gewinnt "Nepo" postwendend gegen Vladimir Fedoseev und reduziert den Rückstand auf einen halben Punkt. Wladimir Kramnik verpasst gestern gegen Van Foreest die Chance auf eine Glanzpartie, immerhin gelingt am Ende sein erster Sieg. Überraschend kommt die dritte Niederlage von Shakhriyar Mamedyarov. Er verliert mit Weiß gegen Santosh Gujrathi Vidit nach einem Fehler chancenlos und ist nun der einzige Spieler ohne Sieg. Die vorletzte Runde beginnt heute um 13:30 Uhr, die letzte morgen, Sonntag, um 12:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)
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