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Die zweite Runde des Frauen Grand Prix in Lausanne bringt zwei erste Entscheidungen. WM-Finalistin Aleksandra Goryachkina und Nana Dzagnidze gewinnen ihre Partien und übernehmen die Führung. In der ersten Runde am Dienstag endeten noch alle sechs Partien mit Remisen.

Den ersten Sieg konnte Nana Dzagnidze mit einem Mattangriff gegen Zhansaya Abdumalik. In der Pressekonferenz meint die Georgierin, dass der entscheidende Fehler bereits früh im 13. Zug passiert sei, als Abdumalik ihr erlaubt hätte ihren Läufer auf der Diagonale b1-h7 zu platzieren, die durch den Zug g5 bereits geschwächt war. Danach spielte sich der weiße Angriff wie von alleine.

Die zweite Entscheidung gelang Aleksandra Goryachkina im Duell zweier Russinnen gegen Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Die WM Herausforderin konnte in der Eröffnung Druck aufbauen, klar wurde der Vorteil aber erst nach einem Fehler Kosteniuks, der Goryachkina erlaubte einen starken schwarzen Vorpostenspringer vorteilhaft abzutauschen. Danach brach die schwarze Stellung schnell auseinander.

Alle anderen Partien endeten mit Remisen wobei Anna Muzychuk gegen Pia Cramling knapp an einem Sieg war, aber ein Endspiel mit ungleichen Läufern war sogar mit zwei Mehrbauern der Ukrainerin nur Remis. Die dritte Runde folgt heute ab 15:00 Uhr. (wk, Foto: Turnierseite)

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Der Frauen Grand Prix 2019/2020 geht mit den Turnieren in Lausanne und Sardinien (2.bis 15. Mai) in sein Finale. In Lausanne beginnt heute um 15:00 Uhr die erste Runde. Am Start sind 12 der 16 Teilnehmerinnen der aktuellen Serie, darunter Weltmeisterin Wenjun Ju und die im Match um die WM knapp unterlegene Russin Alexandra Goryachkina. Man kann in einer einzelnen Partie nicht von einer Revanche sprechen, eine Partie mit Brisanz verspricht das erste Aufeinandertreffen der Beiden nach der WM aber doch zu werden.

Im Kampf um die beiden Plätze für das erste Kandidatenturnier der Frauen liegt nach zwei von vier Turniere Humpy Koneru (293 Punkte) vorne. Sie hat in Skolkova allein gewonnen und in Monaco den Sieg mit Lagno und Goryachkina geteilt. Auf den Plätzen folgen mit Alexandra Goryachkina (253), Katharina Lagno (180) und Alexandra Kosteniuk (178) drei Russinnen. Wenjun Ju teilt mit Dronavalli Harika den fünften Platz hat aber als einzige Spielerin der Genannten erst ein Turnier gespielt.

In der heutigen ersten Runde kommt es in Lausanne zu den folgenden Paarungen: Goryachkina-Kashlinskaya, Kosteniuk-Dzagnidze, Abdumalik-Ju, Stefanova-Sebag, Harika-Cramling sowie zum Duell der Muzychuk Schwestern Anna und Mariya. Alle Partien werden live übertragen und von Mikhail Gurevich und Keti Tsatsalashvili kommentiert. Gespielt werden elf Runden, Beginnzeit ist jeweils um 15:00 Uhr, nur die Schlussrunde beginnt bereits um 11:30 Uhr. Am 8. März ist ein Ruhetag eingeplant. (wk, Foto: Turnierseite)

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Am Vorabend des Graz Opens fand im Beisein ihrer Eltern am 13. Februar ein Blitz-Gedenkturnier für Eva Moser statt. Österreichs beste Schachfrau ist Ende März 2019 unerwartet verstorben und hat bei ihrer Familie und im österreichischen Schachsport ein große Lücke hinterlassen.

Ehrenpräsident Kurt Jungwirth hat die Veranstaltung eröffnet und an die Person Eva Moser, an gemeinsame Erlebnisse und an ihre größten Erfolge erinnert. Am Gedenkturnier haben 119 Spielerinnen und Spieler teilgenommen. Gewonnen hat Jose Eduardo Martinez aus Peru mit 12,5 Punkten aus 13 Runden vor dem Ungarn Gabor Nagy (10,5) sowie dem Ukrainer Kirill Shevchenko und dem Polen Mieszko Mis (beide 10). Bester Österreicher wird Georg Fröwis mit neun Punkten, bester Steirer Manfred Freitag mit  achteinhalb. Am 23. Platz platziert sich mit Barbara Skuhala die erste Frau. Chiara Polterauer landet mit sieben Punkten am 45. Platz.

Zuletzt möchten wir an dieser Stelle an unseren Artikel vom 3. April 2019 verweisen und an die 50. Sendung von ChessBase TV Austria, in der Markus Ragger und Harald Schneider-Zinner die besten Partien von Eva Moser zeigen. 

(wk, Fotos: Robert Perhinig)

Ergebnisse, Eva Moser Wikipedia

In der Schlussrunde des Cairns Cups in St. Louis reicht Humpy Koneru ein blutleeres Remis im indischen Duell gegen Harika Dronavalli um die zweite Auflage dieses hochkarätigen Frauen-Rundenturniers für sich zu entscheiden. Koneru holt sechs Punkte aus neun Partien und gewinnt eine Partie mehr als Weltmeisterin Wenjun Ju. Die Chinesin vergibt ihre Chance in der Vorschlussrunde mit einer Niederlage gegen das amerikanische Talent Carissa Yip, sichert sich aber mit einem Sieg gegen Alexandra Kosteniuk noch den zweiten Platz vor Mariya Muzychuk und Kosteniuk. Den Kampfgeist der Frauen unterstreicht, dass keine einzige Spielerin ungeschlagen bleiben konnte.

Bemerkenswert ist das Resultat von Carissa Yip. Das Kücken im Feld, sie ist noch 16-jährig, verliert zu Beginn vier Partien in Serie, schafft dann aber mit vier aus fünf eine sensationelle zweite Turnierhälfte mit Siegen gegen Krush, Gunina und Ju. Am Ende holt sie vier Punkte und teilt den siebenten Platz mit Dzagnidze und Krush. Gar nicht gelaufen ist es hingegen für Valentina Gunina. Die Vorjahressiegerin verliert sechs Partien und wird mit zweieinhalb Punkten nur Letzte. Die gewohnt gute Live-Kommentierung mit Seirawan, Shahade und Ramirez spricht ein breites Publikum an und macht beste Werbung für das Frauenschach, das durchaus mehr solcher Veranstaltungen vertragen könnte. (wk, Foto: Turnierseite)

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Weltmeisterin Wenjun Ju kommt beim Cairns Cup in St. Louis mit zwei Siegen gegen Valentina Gunina und Kateryna Lagno schön langsam in Fahrt. Dabei wackelt Wenjun Ju unmittelbar nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung gegen Alexandra Goryachkina in einigen Partien, fällt aber nicht. Im Gegenteil. In den Runden vier und fünf kann sie schlechtere Stellung drehen und erste Siege einfahren.

Insbesondere die fünfte Runde hatte es mit fünf entschiedenen Partien in den fünf Begegnungen in sich. Dzagnidze, Mzuychuk, Lagno und Harika mussten ersten Niederlagen hinnehmen, daher ist Wenjun Ju nun die einzige ungeschlagene Spielerin und teilt mit Ex-Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk die Führung. Kosteniuk besiegte gestern Mariya Muzychuk und hat als einzige Spielerin bereits drei Partien gewonnen. Einen halben Punkt hinter dem Führungsduo lauern Humpy Koneru und Nana Dzagnidze auf ihre Chance.

Die beiden Amerikanerinnen, Irina Krush und Carissa Yip, finden sich am Tabellenende nieder. Das direkte Duell konnte Yip in der fünften Runde für sich entscheiden und damit einen ersten Punkt nach zuvor vier Niederlagen einfahren. Für Krush ist dies nach gutem Spiel davor ein Rückschlag. Heute ist in St. Louis ein Ruhetag, die sechste Runde folgt morgen ab 20:00 Uhr MEZ. (wk, Foto: Turnierseite)

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